Donnerstag, 20. Oktober 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 21. Oktober 2016: Lauter falsche Monde

Caspar David Friedrich: Zwei Männer in Betrachtung des Mondes.
Um 1825, Öl auf Leinwand, 34,9 x 43,8 cm, Matropolitan Museum of Art New York

Wer am Jahresende zum Shopping nach New York reist, kann im Metropolitan Museum of Art New York ein Bild von Caspar David Friedrich besichtigen, das man eigentlich in der Galerie Neue Meister in Dresden vermutet, nämlich das Gemälde Zwei Männer in Betrachtung des Mondes. Die New Yorker Arbeit des Malers ist die zweite bekannte von einer unbestimmten Zahl von Kopien. Wobei sich die Kunsthistoriker einig sind, dass in Dresden die Urfassung hängt. Letztlich jedoch fehlt der Beweis, welches die Urfassung ist, schon deshalb, weil nicht alle Exemplare bekannt sind. In der Berliner Alten Nationalgalerie existiert die Variante Mann und Frau den Mond und davon wiederum gibt es eine Kopie in Züricher Privatbesitz.


Caspar David Friedrich: Zwei Männer in Betrachtung des Mondes.
1819, Öl auf Leinwand, 33 x 44,5 cm, Galerei Neuer Meister Dresden


Caspar David Friedrich: Mann und Frau bei Betrachtung des Mondes.
1835, Öl auf Leinwand, 34 x 44 cm, Alte Nationalgalerie Berlin

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 20. Oktober 2016: Göttlicher Herbst

Caspar David Friedrich: Kreuz im Walde. 1820.
Öl auf Leinwand, 32 x 42 cm, Staatsgalerie Stuttgart

Bedeutende Gemälde entstanden bei Caspar David Friedrich im Herbst, wie das Bild Kreuz im Walde. Als wäre der Herbst die Zeit der göttlichen Eingebung.

Dienstag, 18. Oktober 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 19. Oktober 2016: Blue Styl

Caspar David Friedrich: Blick auf Greifswald. Um 1818,
Aquarell, 24 x 35,6 cm, Museum Georg Schäfer, Schweinfurt

Caspar David Friedrich war ein Ateliermaler. Seine Gemälde und Aquarelle entstanden nie vor der Natur. Sie waren sämtlich Konstruktion einer inneren Wirklichkeit, in der Elemente der äußeren Wirklichkeit miteinander verbunden, komponiert wurden. Im Herbst unternahm Friedrich auf Grundlage seiner mitgebrachten Zeichnungen auch Form- und Farbexperimente, die oft einmalige Ergebnisse brachten.
Bei der Ansicht seiner Heimatstadt Blick auf Greifswald von der Boddenmündung des Ryck aus gesehen, versucht der Maler mit nur zwei Grundtönen Blau und Gelb auszukommen, so dass nicht nur das Wasser des Flusses, sondern auch die Stadtsilhouette bläulich, wie aus dem Meer entstiegen, erscheint. Das macht er mit einem zarten Aquarellton, der in der unkalibrierten Wiedergabe leider nicht zum Tragen kommt. Dieser dualen Farbkomposition kann man auch heute noch Modernität unterstellen.

Montag, 17. Oktober 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 18. Oktober: Schau, dies ist des Malers Land

Caspar David Friedrich: Zwei Männer auf Mönchgut. 1826, Feder,
17,1 x 18,6 cm, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

An vergangenen Oktoberwochenende begann der 3. Wanderherbst Rügen - 14. bis 23. Oktober 2016

Zur Auswahl stehen rund 70 Wander- und Aktivangebote – die meisten davon kostenfrei. Erkunden kann man die Insel Rügen auf fachkundigen Führungen, Nordic-Walking-Touren oder Ortsrundgängen!

Heute, am 18. Oktober 2016, gibt es die Wanderung: Auf den Spuren von Caspar David Friedrich durch die Göhrener Landschaft (Länge: 8 km), Treffpunkt: Rezeption Regenbogencamp, Göhren, Zeit: 10:30 bis 14:30 Uhr, Anmeldung: Tel. 038308 66790

Friedrich hatte die Gegend um Göhren bei mehreren Rügen-Touren immer wieder gezeichnet.

Weitere Informationen hier

Sonntag, 16. Oktober 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 17. Oktober 2016: Lieblicher Horror

Bernardo Belotto (Canaletto): Dresden vom rechten Elbufer
unterhalb der Augustusbrücke. 1748, Öl auf Leinwand,
133 x 237 cm, Gemäldegalerie Alter Meister Dresden

Bernardo Bellotto, genannt Canaletto starb am 17. Oktober 1780 in Warschau. Nichts hat Caspar David Friedrich so unter Druck gesetzt, wie die berühmte Dresden-Ansicht (heute:Canaletto-Blick) des venezianischen Malers. Für viele Zeitgenossen lag hierin die ganze Schönheit der Elbestadt und Friedrich musste sich unzählige Male die Frage gefallen lassen, warum er in seinen Bildern diesen lieblichen Ausdruck nicht preisen wollte. Hierauf kann man ihn zitieren:

Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch was er in sich sieht. Sieht er aber nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht. Sonst werden seine Bilder den Spanischen Wänden gleichen, hinter denen man nur Kranke und Tote erwartet.

Friedrich, der in der Stadt nicht glücklich war, weil ihm jene beruflich Anerkennung verwehrt wurde, die er erhoffte, kamen die Dresden-Ansichten nicht gut weg. Die Panoramen der Stadt gerieten entweder düster oder wurden hinter einen Berg gestellt. Dass er auch heitere Veduten malen konnte, zeigt seine Ansicht von Greifswald. Es lag also an der inneren Sicht.


Caspar David Friedrich: Sonnenuntergang hinter der Dresdener
Hofkirche, 1824, Öl auf Leinwand, 20,8 × 24,7 cm, Privatbesitz


Caspar David Friedrich: Die Augustusbrücke in Desden. Um 1830, Öl auf
Leinwand, 28 x 35 cm, ehem. Hamburger Kunsthalle, verbrannt


Caspar David Friedrich: Wiesen bei Greifswald. Um 1822,
Öl auf Leinwand, 35 x 49 cm, Hamburger Kunsthalle

Caspar David Friedrich Kalender am 16. Oktober 2016: Der zu spät Gekommene

Arnold Böcklin: Die Toteninsel. 1883, Öl auf Leinwand,
80 x 150 cm, Alte Nationalgalerie

Am 16. Oktober 1827 wurde Arnold Böcklin in Basel geboren. Der Schweizer war der letzte Maler des 19. Jahrhunderts, der sich in die Tradition von Caspar David Friedrich stellte. Das Gemälde Die Toteninsel gilt als das bedeutendste Werk des Spätromantikers. Man kann es als kompositorisches Pendant zu Friedrichs 1817 entstandenes Gedächtnisbild für Johann Emanuel Bremer sehen.
Die Zeit der Romantik war vorbei, sie wurde als phantastische Schwärmerei und subjektivistische Weltflucht abgetan. Nur der bayerische König Ludwig I. protegierte die Kunst Böcklins. 


Caspar David Friedrich: Gedächtnisbild für Johann Emanuel Bremer.
Um 1817, Öl auf Leinwand, 57 x 44 cm, Schloss Charlottenburg

Freitag, 14. Oktober 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 15. Oktober 2016: Malerischer Nebel

Caspar David Friedrich: Nebel im Elbtal. Um 1824,
Öl auf Leinwand. 33 x 42,5 cm, Alte Nationalgalerie Berlin

Der Herbst ist die Zeit der malerischen Nebel. Dann brach Caspar David Friedrich morgens im Dunkel von seinem Haus in Dresden auf, um im Elbtal das ästhetische Spiel von durchbrechender Sonne und aufsteigenden Nebel zu beobachten. Aus diesen Beobachtungen entstanden im Atelier Gemälde wie Nebel im Elbtal, das eine Landschaft bei Bad Schandau zeigt.