Samstag, 24. Juni 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 25. Juni 2017: Landschaft und Bildidee

Caspar David Friedrich: Gartenterrasse. 1811/12,
Öl auf Leinwand, 53,5 x 70 cm, Potsdam, Schloss Sanssouci

Während seiner Harzwanderung zeichnete Caspar David Friedrich am 25. Juni 1811 im Harzvorland. Mit der senkrechten Linie der unteren Zeichnung legte der Maler den Ausschnitt der Hügel fest, den er später im Dresdner Atelier das Gemälde Gartenterrasse verwendete. Die Zeichnung ist eines der seltenen Beispiele, bei dem erkannbar ist, dass Friedrich in der Natur bereits eine Vorstellung vom zu malenden Bild hatte. Entstanden ist daraus eine Kompilation von Harzvoralnd, dem Schlosspark von Ballenstedt, der Schlossallee und der lesenden Malerin Caroline Bardua.


Caspar David Friedrich: Harzlandschaften. 25. Juni 1811, Bleistift,
36 x 25,5 cm, Stuttgart, Staatsgalerie, Graphische Sammlung

Caspar David Friedrich Kalender am 24. Juni 2017: Die Maler und das Meer

Caspar David Friedrich: Auf dem Segler. 1818,
Öl auf Leinwand, 71 × 56 cm, Eremitage, St. Petersburg
Am 24. Juni 2005, eröffnete die Hamburger Kunsthalle die Ausstellung Seestücke. Von Caspar David Friedrich bis Emil Nolde. Bei der Schau über maritimen Kunst in Deutschland wurde unter anderem Caspar David Friedrichs Gemälde Auf dem Segler gezeigt. Bei dem Motiv handelt es sich um ein Gedächtnisbild für den 1818 verstorbenen Freund Franz Christian Boll und seine Frau Friederike. Das Boot befindet sich von Rügen kommend vor Stralsund. Es wurde 1820 von dem späteren Zar Nikolaus I. erworben, als der Friedrich in seinem Atelier besuchte.

Freitag, 23. Juni 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 26. Juni 2017: Schlaganfall

Caroline Bardua: Caspar David Friedrich. 1939, Öl auf Leinwand,
77 x 63 cm, Dessau, Staatliche Galerie, Schloss Georgium

Caspar David Friedrich ereilte im Alter von 61 Jahren am 26. Juni 1835 in Dresden ein Schlaganfall. In den folgenden Jahren litt er unter einer anhaltende Depression. Seine Arbeit war durch eine Lähmung der rechten Hand sehr eingeschränkt. Motive mit Todessymbolen häufen sich. Caroline Baruda kümmerte sich um ihren Freund und zeigt ihn in einem Gemäldeporträt im letzten Lebensjahr.

Caspar David Friedrich: Gräser und Palette. Um 1838,
Feder, laviert, 20,2 x 15,4 cm, Privatbesitz

Mittwoch, 21. Juni 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 22. Juni 2017: Teuerster Rügenblick

Caspar David Friedrich: Arkona. 22. Juni 1801, Feder laviert,
23,6 x 36,6 cm, Kupferstich-Kabinett Dresden

Am 22. Juni 1801 zeichnete Caspar David Friedrich den Blick auf Arkona an der Nordspitze der Insel Rügen. Aus der Zeichnung entstanden Sepia-Blätter die heute zu den teuersten Arbeiten auf Papier des Malers gehören.

Im Dezember 2001 kam das Sepia-Blatt Blick auf Arkona mit aufgehendem Mond und Netzen in Hamburg 1,3 Millionen Mark unter dem Hammer und ging an einen Sammler aus Genf. Die Zeichnung war für die Auktion auf 250.000 Mark taxiert worden.

Im November 2013 wurde das Blatt Blick auf Arkona, Rügen bei Sotheby's in London für 242 500 Pfund (289 500 Euro) von einem Privatsammler aus dem asiatischen Raum ersteigert.


Caspar David Friedrich: Blick auf Arkona.
1803, Sepia, 60 x 96 cm, Privatbesitz

Caspar David Friedrich Kalender am 21. Juni 2017: Nacht der Träume

Caspar David Friedrich: Mondaufgang am Meer. 1822,
Öl auf Leinwand, 55 x 72 cm, Alte Nationalgalerie Berlin

Netzfundstück im Juni: Der lettische Cellist Mischa Maisky wählte für eine Hommage an Caspar David Friedrich Franz Schuberts Lied Nacht der Träume aus - eine durchaus kongeniale Musik, Text von Matthäus von Collin.




Liedtext

Heil’ge Nacht, du sinkest nieder;
Nieder wallen auch die Träume
Wie dein Mondlicht durch die Räume,
Durch der Menschen stille Brust.
Die belauschen sie mit Lust;
Rufen, wenn der Tag erwacht:
Kehre wieder, heil’ge Nacht!
Holde Träume, kehret wieder!

Montag, 19. Juni 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 20. Juni 2017: Königsstuhl von Süden her gesehen

Caspar David Friedrich: Stubbenkammer (Königsstuhl),
20. Juni 1801, Feder in Braun über Bleistift,
23,5 x36,6 cm, Museum der Bildenden Künste Leipzig

Caspar David Friedrich zeichnete am 20. Juni 1801 während seiner Rügenwanderung den Blick auf den Königsstuhl von Süden her. Die Zeichnung war die Vorlage für eine Sepia. Danach wurde von C. F. Thiele ein weit verbreitetes Antiquablatt gefertigt. Die Kreidefelsen auf Rügen waren ein zentrales Motiv in Friedrichs Schaffen.

Der Königsstuhl – von der Victoria-Sicht aus
gesehen. Foto: Felix König, CC-BY-3.0

Sonntag, 18. Juni 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 19. Juni 2017: Die Demütigung

Ludwig Richter: Der Watzmann. 1824, Öl auf
Leinwand, 11,4 x 90 cm, Neue Pinakothek

Am 19. Juni 1884 starb Adrian Ludwig Richter in Dresden. Caspar David Friedrich empfand den 29 Jahre jüngeren Maler als Konkurrenten bein Anspruch auf den Posten des Honorarprofessors für die Landschaftsklasse an der Dresdner Kunstakademie. Als Richter in Nachfolge seines Vaters, Carl August Richter, 1836 tatsächlich berufen wurde, empfand das Friedrich als Demütigung. Anderseits reagierte Friedrich 1825 mit seinem Gemälde Der Watzmann auf ein damals populäres Watzmann-Motiv Richters.


Caspar David Friedrich: Der Watzmann. 1825, Öl auf Leinwand,
135 x 170 cm ,Alte Nationalgalerie, Berlin 

Caspar David Friedrich Kalender am 18. Juni 2017: Die Nachricht von Waterloo

Caspar David Friedrich: Neubrandenburg im Morgennebel.
Um 1816, Öl auf Leinwand, 91 x 72 cm, Greifswald,
Pommersches Landesmuseum
Am 1. Juli 1815 trifft die Nachricht vom Sieg über Napoleon in der Schlacht bei la Belle-Alliance am 18. Juni 1815 ein, bekannt geworden als die Schlacht bei Waterloo. Es gibt einen kaum beschreibbaren Jubel auf den Straßen NeubrandenburgsCaspar David Friedrich wandert Anfang Juli von Dresden nach Rügen mit seinem Freund dem sächsischen Münzbeamten
Benjamin Friedrich Gotthelf Kummer. In dem Gemälde Neubrandenburg im Morgennebel stehen die beiden Männer in romantisch verklärender Perspektive vor der Heimatstadt von Friedrichs Eltern. In der Stadt herrscht Anfang Juli Aufbruchstimmung. Zehn Jahre nachdem Friedrich Ludwig Jahn die Stadt verlassen hat, gestattet der Magistrat endlich das Anlegen eines Platzes für das „vaterländische“ Turnen auf der „Kuhwiese“. Friedrichs Cousin, der Bohrschmied Bechly, führt eine Gruppe von 60 Bürgern an, die gegen schlampige Verwaltungsarbeit und undemokratische Regelungen des Magistrats aufbegehrt, und hat eine Klageschrift bei der Landesregierung einreicht.