Freitag, 11. Mai 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 12. Mai 2018: Mit dem ersten Gemälde den Lehrer korrigiert

Jens Juel: Den sildige aften efter solens nedgang.
Tusmørke. 1790, 25,5 x 43,5 cm, Privatbesitz


Am 12. Mai 1745 wurde Jens Jørgensen Juel in Balslev auf Fünen geboren. Der Maler war Caspar David Friedrichs Lehrer an der Königlich Dänische Kunstakademie in Kopenhagen. Friedrich kopierte Juels Landschaften nicht nur, sondern veränderte die Bilder auch in der Komposition und brachte somit seinen eigenen Kunstwillen ein. So kam mit dem Eichbaum nach Juels Gemälde Den sildige aften efter solens nedgang das erste überhaupt bekannte Gemälde Friedrichs zustande. Wobei Friedrich hier auch eine vor der Natur gefertigte Zeichnung verwendete und so auch sein Konstruktionsprinzip der zusammen gesetzten Landschaft erstmals dokumentiert ist.

Caspar David Friedrich: Der Eichbaum. 1798,
Öl auf Leinwand, 30 x 38 cm, Privatbesitz

Donnerstag, 10. Mai 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 11. Mai 2018: Schmutzige Lupe

Caspar David Friedrich: Hütte mit Ziehbrunnen. 1802,
Gouache, 13,8 x 21,5 cm, Hamburger Kunsthalle

Vermutlich im Mai 1802 entstand die Gouache Hütte mit Ziehbrunnen. Friedrich malte das Bild nach einer in dieser zeit gezeichneten Vorstudie. Zu sehen ist eine Rügen-Landschaft bei Poseritz. Im Hintergrund sind die Kirchtürme von Stralsund zu sehen. Der Maler hat in mehren Bildern seines Werkes in einem Drittel der Fläche mit einem recht unattraktiven, dunkel wirkenden Hügel die Landschaft verdeckt, um dem eigentlichen Motiv (Hütte mit Ziehbrunnen) mehr Geltung und Strahlkraft zu verschaffen. Man könnte vom Konstruktionsprinzip einer Schmutzigen Lupe sprechen, die hier kleine Hütte vergrößert. Selbst die winzige, auf die Schnittlinie gelegte Windmühle bekommt mehr Aufmerksamkeit.

Caspar David Friedrich Kalender am 10. Mai 2018: Caspars Welt inszeniert

Szene aus Jo Fabians Installation Caspar David Friedrich
in Betrachtung des Mondes (Foto: tjg Dresden)

Fundstück im Mai: Der Regisseur Jo Fabian inszenierte 2014 für das Theater Junge Generation in Dresden Theaterinstallation Caspar David Friedrich in Betrachtung des Mondes. Jo Fabian zerlegt und komponiert in seiner Inszenierung dessen Gemälde neu. Er untersucht mit acht DarstellerInnen die romantische Weltsicht und lädt ein, die eigene innere Seelenlandschaft zu ergründen.

 Hier das Video von der Inszenierung:



Dienstag, 8. Mai 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 9. Mai 2018: Böhmische Dörfer

Caspar David Friedrich: Mittelgebirgslandschaft mit Brücke und Kapelle.
9. Mai 1803, Feder in Grau, Pinsel in braun, laviert, Kupferstichkabinett Dresden

Am 9. Mai 1803 zeichnete Caspar David Friedrich Landschaften in Nordostböhmen. Das war seine erste Wanderung in diese Gegend. Die Federzeichnung  Mittelgebirgslandschaft mit Brücke und Kapelle ist aus dem dort gefüllten Skizzenbuch die einzige verbliebene Zeichnung. Der Berg könnte der Jeschken sein, das ist aber keinesfalls sicher. Friedrich hinterließ hier, was die Ortsbestimmung angeht, gewissermaßen eine Böhmisches Dorf.

Montag, 7. Mai 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 8. Mai 2018: Das verschmähte Denkmal

Caspar David Friedrich Denkmal in
Greifswald, Foto: Schiwago CC-BY-3.0

Am 8. Mai 2010 wurde in Greifswald das Caspar-David-Friedrich-Denkmal eingeweiht. Die Bronzeskulptur hat der Lübecker Bildhauer Claus-Martin Görtz geschaffen. Das Denkmal geht auf eine Privatinitiative zurück und wurde auf einem ziemlich versteckten Privatgrundstück aufgestellt. Die Stadt Greifswald stellte dafür keinen öffentlichen Platz zur Verfügung. Sie hatte eigentlich vor, ein Caspar David Friedrich Denkmal auf dem Marktplatz aufzustellen, doch war dafür keine Finanzierung zustande gekommen. Nun stieß die künstlerische Umsetzung der Friedrich-Figur auf Kritik. Die Caspar David Friedrich Gesellschaft hatte sich von diesem Denkmal distanziert. Das verschmähte Denkmal erfährt mit der Zeit zunehmend Akzeptanz. Ein anderes gibt es ja nicht.

Sonntag, 6. Mai 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 7. Mai 2018: Bild vom verschobenen Tod

Caspar David Friedrich: Friedhofseingang.
1825, Öl auf Leinwand, 143 x 110 cm,
Galerie Neuer Meister Dresden

Am 7. Mai 1840 starb Caspar David Friedrich in Dresden. Den Eingang zum Trinitatis-Friedhof, auf dem er begraben wurde, malte er bereits 1825, stellte das Bild aber nicht fertig. In diese Zeit fiel seine erste als bedrohlich wahrgenommene gesundheitliche Krise. Als es dem Maler besser ging, nahm er das unvollendete Bild wieder von der Staffelei und stellte es in eine Kammer. Das Gemälde zeigt hinter dem realen Tor die Vision von einer Friedhofsgestaltung. Denn der erst 1815 angelegte Trinitatis-Friedhof glich in großen Teilen noch dem sprichwörtlichen Gottesacker.


Caspar David Friedrichs Grab, Foto:
Paulae, CC-BY-SA-3.0