Samstag, 21. April 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 22. April 2018: Doppelt gescheiterte Hoffnung

Caspar David Friedrich: Das Eismeer. 1823, Öl auf leinwand,
126,9 x 96,7 cm, Hamburger Kunsthalle
Am 22. April 1819 ließ Caspar David Friedrich in einem Brief Johann Gottlob Quandt grüßen, der ihm gerade einen Auftrag für das Bild Ein gescheitertes Schiff auf Grönlands Küste im Wonnemond erteilte. Lange Zeit bestand die Hoffnung, dass es sich bei der verschollenen Gescheiterten Hoffnung um das Gemälde Das Eismeer handelt. Die Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Das bekannte Eismeer-Bild ist nicht das von Quandt in Auftrag gegebene, denn das bleibt verschollen.

Caspar David Friedrich Kalender am 21. April 2018: Stettin kauft Meterware

Caspar David Friedrich: Schwäne im Schilf beim ersten Morgenrot.
Um 1832, Öl auf Leinwand, 34 x 44 cm, St. Petersburg, Eremitage

Am 21. April 1835 schrieb Caspar David Friedrich an seinen Neffen Wilhelm Sponholz in Stettin. Der hatte im Auftrag des Stettiner Kunstvereins bei seinem Onkel den Ankauf von Bildern vermittelt. Die Anfrage beinhaltete im Wesentlichen die Abmessungen, die die Gemälde haben sollten. Friedrich schrieb dazu:

Uebrigens hätte ich gerade zwei Bilder fertig in der ohnegefehren Größe, wie Du das Maas angegeben, nemlich 18 Zoll hoch und diese würden jedes 9 Louidor kosten samt einem hübschen vergoldeten Rahmen. Das eine stellt zwei Schwäne im hohen Moore sitzend dar ...

Das Schwanen-Gemälde ist zwar verschollen, entspricht aber in etwa dem St. Petersburger.

Freitag, 20. April 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 20. April 2018: Gedankenspaziergang in den Kreidefelsen

Caspar David Friedrich: Kreidefelsen auf Rügen. 1818,
Öl auf Leinwand, 90,5 x 71 cm, Winterthur, Museum Oskar Reinhart

Fundstück im April: Der Philosoph und Kunstwissenschaftler Hans-Jürgen Fliedner versucht eine Interpretation der Interpretationen von Caspar David Friedrichs Gemälde Kreidefelsen auf Rügen.




Mittwoch, 18. April 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 19. April 2018: Der nette Nachbar von oben

Johan Christian Dahl: Blick von Vaekero nahe Chistiania. 1827, Öl
auf Leinwand, 60,5 x 96,5 cm, National Gallery of Art, Washington

Am 19. April 1823 zog der Maler Johan Christian Dahl in Dresden in das Haus an der Elbe 33 über die Wohnung von Caspar David Friedrich. Mit dem neuen Nachbarn aus Norwegen schloss Friedrich schnell Freundschaft, die bis an das Lebensende halten sollte. Das Werk beider Maler näherte sich in den Motiven schnell an. Dahl malte Hünengräber, Kirchruinen, Baumstudien, Seestücke, Berge und Rückenfiguren. Er war jedoch weniger kalkulierend als Friedrich, zeigte mehr Pathos und hatte mit der Religion in der Malerei nichts im Sinn.

Dienstag, 17. April 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 18. April 2018: Demagogische Umtriebe

Caspar David Friedrich: Zwei Männer in Betrachtung des Mondes.
1819, Öl auf Leinwand, 33 x 44,5 cm, Galerei Neuer Meister Dresden

Am 18. April 1820 besuchte Karl Förster Caspar David Friedrich in seinem Dresdner Atelier und sah dort das Gemälde Zwei Männer in Betrachtung des Mondes.

Der Dichter berichtete in seinen Lebenserinnerungen über eine Bemerkung Friedrichs als ihm dieser das Bild zeigte. „Die machen demagogische Umtriebe“, sagte Friedrich ironisch, wie zur Erklärung.

Die Bemerkung demagogische Umtriebe wird in Beziehung zur Demagogenverfolgung gesehen. Die im Bild dargestellte Altdeutschen Tracht war durch Karlsbader Beschlüsse im Jahr 1819 verboten worden.

Montag, 16. April 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 17. April 2018: Draußen war auch immer Drinnen

Caspar David Friedrich: Fenster mit Parkpartie.
Um 1811, Sepia, 39,8 x 30,5 cm, St.
Petersburg, Staatliche Eremitage

Am 17. April 1838 starb Johanna Schopenhauer in Jena. Die Schriftstellerin und Salonnière war mit Caspar David Friedrich befreundet. Sie schätzte beide Seiten seines Gemütes. 1810 schrieb sie in einem Brief:

Nicht immer indessen geht die Phantasie diese Künstlers auf so dunklen Wegen, er weiß auch der Natur ihre freundliche Seite abzulauschen. Ich habe einige gar erfreuliche kleine Blätter, in Sepia gezeichnet, welche Ansichten aus seinem Fenster vorstellen, theils hie in Dresden, theils aus Loschwitz, einem romantisch gelegenen Dörfchen in der Nachbarschaft. Immer hat er das Fenster, aus welchem er hinaussah, und einen Teil seines Zimmers mitgezeichnet, und es wird einem gar häuslich und gemüthlich beim Anschauen dieser Blätter zu Muthe.

Sonntag, 15. April 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 16. April 2018: Der gute schlechte Lehrer

Caspar David Friedrich: Wiesen bei Greifswald. 1822, Öl
auf Leinwand, 35 x 49 cm, Hamburger Kunsthalle

Am 16. April 1755 wurde Gottfried Quistorp in Rostock geboren. Ab 1788 Universitätsbaumeister und akademischer Zeichenlehrer in Greifswald, war er der Zeichenlehrer von Caspar David Friedrich. Der Zeichnenunterricht war nach Aussagen von Zeitgenossen mehr als dürftig. Quistorp hatte Friedrich jedoch alles mitgegeben, was ihn später zu einen bedeutenden Maler werden ließ. Er zeigte seinem Schüler, was man aus einem beschränkten künstlerischen Vermögen durchaus Gutes machen kann. Am Beispiel seiner für Greifswald bedeutenden Kunstsammlung vermittelte Quistorp, wie Anleihen an großen Vorbildern zu nehmen sind. Auch machte er Friedrich mit der Verwertbarkeit der Theorie des Landschaftsgartens Christian Cay Lorenz Hirschfeld für die Landschaftsmalerei vertraut. Friedrichs vedutenhafter Blick auf seine Heimatstadt Greifswald lässt ihn an jene wertvolle Anfänge erinnern.

Caspar David Friedrich Kalender am 15. April 2018: Der Wegbereiter

Adrian Zingg: Der Prebischkegel. Feder in Schwarz, Pinsel in
Braun, Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Am 15. April 1734 wurde Adrian Zingg in St. Gallen geboren. Der schweizerische Maler, Zeichner, Radierer und Kupferstecher, Professor an der Dresdner Kunstakademie,  gilt mit seinen Motiven und der Verklärung der Landschaft, vor allem der Sächsischen Schweiz, als Wegbereiter der Landschaftsmalerei der Dresdner Romantik. Zinggs Grundsätze der Komposition von Landschaften findet man auch im Werk Caspar David Friedrichs wieder.