Samstag, 11. März 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 12. März 2017: Gedoppelte Anerkennung

Caspar David Friedrich: Blick durch eine Ufersenke auf das Meer.
Um 1823, Aquarell, 24,7 x 36,5 cm, Nationalgalerie Berlin

Am 21. März 1824 schrieb Caspar David Friedrich an an den Direktor der Kunstakademie in LeipzigVeit Hanns Schnorr von Carolsfeld:

Lieber guter Professor,
Es war mir bei der Lesung Ihres lieben Briefes, und mir ist noch so als hätte ich das Gedoppelte und Dreifache für mein Bild erhalten; so lieb und werth ist mir  Ihre herzliche Liebe und Teilnahme. Nehmen Sie meinen innigsten Dank für Ihre freundlichen Bemühungen. Ich freue mich auf Ihren Besuch und auf einen ehnlichen Abend wie wir schon einmal mit einander verlebt - Ihr ergebener     C D Friedrich

Schnorr hatte offenbar den Ankauf eines Bildes vermittelt. Es könnte sich um Friedrichs Aquarell Blick durch eine Ufersenke auf das Meer handeln, eine Rügenlandschaft.

Freitag, 10. März 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 11. März 2017: CDF im Lampenladen



Fundstück im März: Die Inanspruchnahme von Caspar David Friedrichs Werken treib immer wieder neue Blüten. Caspar David Friedrich Lampe von Jon Rafman & Daniel Leyva hat insofern einen ernsthaften Hintergrund, weil der Maler mit beleuchteten Gemälden experimentiert hatte. Also Video Starten und wundern ...

Donnerstag, 9. März 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 10. März 2017: Die kurze Jacke muss weg

Caspar David Friedrich: Junge auf einem Felsen sitzend. 23. Juli 1810,
Feder laviert, 18,6 x 11,8 cm, Pommersches Landesmuseum Greifswald

Am 10. März 1770 wurde Johann Christian Adolf Friedrich in Greifswald geboren. Der Bruder Caspar David Friedrichs erlernte wie sein Vater den Beruf des Seifensieders und war später Kaufmann in Neubrandenburg, um die Waren aus dem väterlichen Betrieb in Mecklenburg zu vertreiben. 1801 heiratete er Margarethe Brückner, Die Tochter des Pastors und Dichters Ernst Theodor Johann Brückner. Adolf Friedrich war kein Bürger der Stadt, gehörte also dem dritten Stand an und trug die dafür typische Tracht, die kurze Jacke. Margarete schien die Heirat als Pastorentochter in den dritten Stand peinlich. Für die Hochzeit stellte sie nur eine Bedingung, Adolf solle die kurze Jacke (wie auf der Zeichnung) ablegen und einen Gehrock tragen.

Mittwoch, 8. März 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 09. März: Bildtapete für Puccini

Caspar David Friedrich: Mondaufgang am Meer. 1822,
Öl auf Leinwand, 55 x 72 cm, Alte Nationalgalerie Berlin

Fundstück im März auf YouTube: Caspar David Friedrichs Gemälde Mondaufgang am Meer als Bildtapete für die Musik von Giacomo Puccini Coro a bocca chiusa (Humming Chorus) aus Madame Butterfly.



Dienstag, 7. März 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 08. März 2017: Mit dem Zweiten sieht man besser

Caspar David Friedrich: Selbstbildnis
mit Mütze und Visierklappe. 8. März 1802,
Sepia, 17,5 x 10,5 cm, Hamburger Kunsthalle
Kupferstichkabinett
Am 8. März 1802 zeichnete Caspar David Friedrich das Selbstporträt mit Visierklappe. Der Maler hatte sich ein Tuch um den Kopf gewickelt und mit einem herabhängenden Zipfel das rechte Auge verdeckt. Damit wollte er die gewonnenen Raumeindrücke in ein zweidimensionales Sehformat bringen. Heute könnte er als prominenter Maler in der ZDF-Werbung mit einer sehr originellen Variante auftreten: Mit dem Zweiten sieht man Besser.

Montag, 6. März 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 07. März 2017: Wegbereiter in Russland

Heinrich Theodor Wehle: Steglitzer Berg am
Ufer der Elbe. Aquatinta, koloriert, 1800

Am 7. März 1778 wurde Heinrich Theodor Wehle in FörstgenOberlausitz geboren. Der Maler wird in seiner Kunstauffassung mit Caspar David Friedrich verglichen. Vor allem wurde seine Kunst vom Zaren Alexander I. geschätzt, der ihn 1801 nach Russland einlud. Wehle starb jedoch 1805 und konnte die großen Erwartungen des Zaren nicht erfüllen. Er bereitete aber den Weg für Friedrich, der später einen beachtlichen Teil seines Werkes nach St. Petersburg verkaufte.

Sonntag, 5. März 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 06. März 2017: Das geht gar nicht

Peter von Cornelius: Joseph gibt sich seinen Brüdern zu erkennen.
Fresco, 236 x 290 cm, Alte Nationalgalerie Berlin

Am 6. März 1867 starb Peter von Cornelius in Berlin. Der Maler war ein Hauptvertreter der Nazarener, die Caspar David Friedrich in ihrer Stilistik und Kunstaufassung grundsätzlich ablehnte. Damit hielt er auch nicht hinter dem Berg.

Als Cornelius 1820 Friedrich in Dresden besuchte, musste er sich von ihm einiges gefallen lassen:

Indes, lieber Cornelius, und bei aller Anerkennung Ihres Talents und Ihrer Verdienste, sollte denn das wohl der hochgepriesene Kunstsinn unserer Zeit sein, sich in knechtischer Nachäffung einer früheren, wenngleich schönen Kunstzeit zu gefallen? […] Die Sklavenseelen unserer Tage verkennen ihre Zeit und einige auch sich selbst […]. Und, Verehrtester, wachen Sie auf aus ihrer kuriosen sedierenden Frömmigkeit, es ist, sie mögen sich winden und wenden wie sie wollen, doch immer nur eine Frömmigkeit aus zweiter Hand. Ihr habt von Anfang an nur Mönch gespielt, das Kloster war Kulisse, die ihr nur leider mit eurer Wirklichkeit verwechselt habt. Eine Weltfluchtfestung, wo ihr Zellenbilder maltet: fein, fromm und fleischfreirein – du lieber Gott! […] Das Beten mag von der Erkenntnis befreien, aber es ersetzt sie nicht.