Caspar David Friedrich (1774–1840), Die Frau mit dem Spinnennetz zwischen kahlen Bäumen, 1801, Holzschnitt, 24,2 x 19 cm, von seinem Bruder Christian, Klassik Stiftung Weimar |
Ich lebe sein 14 Tage auf dem Lande, Schandau gegen über an der Elbe. Warum ich Dresden verlassen, können Sie sich leicht denken. Der Mangel an Lebensmitteln war so groß, aber ich finde noch immer Ursache genug nicht wieder zurück zu kehren; vielleicht sind auch meine Zimmer mit Verwundete angefüllt ... Daß ich Ihnen Neuigkeiten schreiben soll werden Sie nicht erwarten; denn Sie wissen ja daß man so etwas nicht darf und die Briefe erbrochen werden ...
Friedrich war 1813 vor der französischen Besetzung Dresdens nach Krippen in die Sächsische Schweiz geflohen.
Der dänische Philosoph Frederik Christian Sibbern ist eine zeitgenössische Quelle für das Verständnis, was im Sinne phantastischer wie unheimlicher Traumwelten der englischen Romantik in Friedrichs Bildern als romantisch gesehen wurde.
In seiner Schrift Über Poesie und Kunst schreibt Sibbern
Wenn Friedrich uns in einen seiner Holzschnitte ein Frauenzimmer zeigt, das tief bekümmert in einer Waldeinsamkeit zwischen zwei Bäumen sitzt, zwischen die eine Spinne ihr großes Netz gespannt hat, dann ist die Wirkung hier romantisch.
Frederik Christian Sibbern, Lithographie von Johannes Jensen |