Freitag, 14. Juli 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 15. Juli 2017: Friedrichs Jünger im Gedankenraum

Marten Schech, Chamechorie (Wehrtheim) und Chamaechorie (Meißen),
2015, Altholz, Holzwerkstoffe, Streckmetall, Haftputzgips, Lack, Farbe,
140 x 100 x 85 cm und 200 x 130 x 120 cm, Foto: Marten Schech,© Marten Schech

Heute, am 15. Juli, 14 Uhr, wird im Greifswalder Caspar David Friedrich Zentrum der 16. CDF-Preis an Marten Schech aus Dresden überreicht. Die Eröffnung seiner Ausstellung in der Caspar-David-Friedrich-Galerie erfolgt im Anschluss. Als einer von 42 Bewerbern konnte er die Jury mit seinen architektonischen Skulpturen, teilweise aus historischem Material und Bautraditionen überzeugen. In seinen Werken begegnen sich beide Kunstgattungen, ihre Funktionen und Verhältnismäßigkeiten werden hinterfragt. Schechs Objekte, verstanden als komprimierte Konstruktionen, zeugen von einer Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und Gegenwart auf der Ebene einer räumlichen Realität. Begehbare Skulpturen wie der Pavillon, aus dem ein Baum zu wachsen scheint, lassen - wie ein Idyll - Gedankenräume zu.

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Caspar David Friedrich Kalender am 14. Juli: Windmühlen wie bei den Holländern

Caspar David Friedrich: Landschaft mit Windmühlen.
1822, Öl auf Leinwand, 27,7 x 41,1 cm, Schloss Charlottenburg

Auf seiner Sommerwanderung des Jahres 1801 auf der Insel Rügen zeichnete Caspar David Friedrich um den 14. Juli eine Landschaft mit Windmühlen. Daraus entstand 1822 eine Vedute mit der Anmutung einer holländischen Landschaft.


Caspar David Friedrich: Landschaft mit Windmühlen.
1801, Feder in Braun über Bleistift, 23,6 x 37,1 cm, Nationalmuseum Oslo

Donnerstag, 13. Juli 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 13. Juli: Der Kaiserin Bilder aus der Heimat

Caspar David Friedrich: Die Schwestern
auf dem Söller am Hafen. Um 1820, Öl auf
Leinwand, 74 x 52 cm, St. Petersburg, Eremitage
Am 13. Juli 1798 wurde Alexandra Fjodorowna Kaiserin von Russland in Potsdam geboren. Die Prinzessin Charlotte von Preußen, Tochter der preußischen Königin Luise heiratete 1817 Zar Nikolaus I. Unter der Aufsicht des Dichters Wassili Schukowski erlernte Alexandra Sprache und Gebräuche ihrer neuen Heimat.1826 erwählte sie Schukowski  er zum Hauslehrer des Zarewitsch, des späteren Zaren Alexander II. Schukowski befreundete sich mit Caspar David Friedrich und kaufte zahlreiche Bilder des Malers für den Palast in Petersburg (heute Eremitage). Friedrichs Bilder waren für die Preußin in Russland so etwas wie ein Stück Heimat, dazu gehört u. a. das Gemälde Die Schwestern auf dem Söller am Hafen.

Georg Dawe: Porträt Alexandra Federowna von Russland. 1821

Mittwoch, 12. Juli 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 12. Juli: Der Prinz von Dänemark im Atelier

Caspar David Friedrich: Ansicht eines Hafens
(Greifswalder Hafen, Ein Seehafen). 1816, Öl
auf Leinwand, 90 x 71 cm, Schloss Charlottenhof Potsdam

Am 12. Juli 1819 besuchte der kunstinteressierte Prinz Christian Frederik von Dänemark auf Empfehlung von Johan Christian Clausen Dahl während seiner Europareise den Maler Caspar David Friedrich in seinem Dresdner Atelier. Friedrich hatte als ehemaliger Student an der Kopenhagener Akademie immer noch gute Kontakte zu dänischen Freunden und zur dortigen Kunstszene, interessierte sich aber auch für die dänische Geschichte in Pommern und Mecklenburg. Die dänische Flagge im Vordergrund des Gemäldes Ansicht eines Hafens von 1816 verweist darauf.

Dienstag, 11. Juli 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 11. Juli: Belotto für Norddeutsche

Caspar David Friedrich: Marktplatz von Greifswald. 1818,
Feder, Aquarell, 54,5 x 67 cm, Pommersches Landesmuseum

Wenn man es nicht wüsste, würde diese Ansicht vom Greifswalder Marktplatz nicht Caspar David Friedrich zugeschrieben. Das Aquarell entstand sehr wahrscheinlich im Juli 1818 auf der Hochzeitsreise des Malers in Greifswald, seiner Heimatstadt. Wie auch die aus der Art geschlagenen Porträts seiner Verwandten war auch dieses Bild geeignet, der Familie eine Arbeitsprobe zu hinterlassen, die dem Zeitgeschmack entspricht und so etwas wie ein Erinnerungsfoto darstellt, auf dem die Greifswalder Verwandten abgelichtet sind. Der Stil erinnert an die Dresdner Märkte von Bernardo Belotto.


Bernardo Belotto: Der Alte Markt in Dresden. um 1750
Marktplatz von Greifswald 2007, Foto: Axt, CC-Zero

Sonntag, 9. Juli 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 10. Juli: Caspar an der Elbquelle

Caspar David Friedrich: Blick über die Elbquelle und den
Elbgrund Riesengebirge. um 1810, Aquarell, 25 x 34, 2 cm, Privatbesitz

Caspar David Friedrich zeichnete bei seiner Riesengebirgswanderung am 10. Juli 1810 die Elbquelle als Grundlage für ein Aquarell. Die Elbquelle liegt nordwestlich von Špindlerův Mlýn (Spindlermühle) zwischen den Bergen Kotel (Kesselkoppe), Szrenica (Reifträger) und Vysoké Kolo (Hohes Rad).


Caspar David Friedrich: Gebirgswiese mit Elbquelle. 10. Juli 1810,
Bleistift, 25,8 x 36,1 cm, Museum Folkwang Essen

Eingefasste Elbquelle. Foto: Antoni PawłowskiCC-BY-3.0

Caspar David Friedrich Kalender am 9. Juli: Romantik des Dienstboteneingangs

Caspar David Friedrich: Frederiksberger Quelle
bei Kopenhagen I. 12. Juli 1797, Aquarell, 21,8 x
16,8 cm, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Am 9. Juli 1797 zeichnete der Student der Kopenhagener Akademie Caspar David Friedrich das Brunnenhaus, das den gerade neu gestalteten englischen Landschaftsgarten von Schloss Frederiksborg mit Wasser versorgt. In diesem Bild manifestiert sich das programmatische Außenseitertum des Malers. Das Schloss und die prächtige Parklandschaft mit seinen romantischen Kanälen, Pavillons und Tempeln, die die bevorzugten Motive seiner Zunftgenossen sind, interessieren ihn überhaupt nicht. Dieses Prinzip durchzieht das gesamte Werk. Typisch ist das Bild des Dienstboteneingangs vom eindrucksvollen Schloss Basedow in Mecklenburg. Selbst als sein Freund Carl Gustav Carus das schönste der gotischen Neubrandenburger Tore, das Treptower Tor, in der prachtvollen Außenansicht zeichnet, wählt Friedrich die Perspektive des Nebeneingangs, die auch die Verfallserscheinungen zeigt. Psychoanalytisch kann man dies als Ausdruck eines tief sitzenden Minderwertigkeitskomplexes des Malers deuten.

P. C. Skovgaard - frederiksborgslot.dk, wikimedia