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Caspar David Friedrich: Gebirgslandschaft mit Regenbogen. 1810, Öl auf
Leinwand, 70 x 102 cm, Essen, Museum Folkwang |
Caspar David Friedrich besuchte im Anschluss an seine Harz-Wanderung am
9. Juli 1811 Johann Wolfgang von Goethe in
Jena. Es war das letzte Zusammentreffen des Malers mit dem Weimarer Dichterfürsten. Goethe, der Friedrich bis dahin förderte und zahlreiche Werke für den Weimarer Hof ankaufte, war nach diesem Jena-Besuch nicht mehr gut auf den Pommer zu sprechen. Das Gemälde
Gebirgslandschaft mit Regenbogen gilt als der letzte Weimarer Ankauf.
Anlass für das Zerwürfnis soll ein Disput über Wolkendarstellungen gewesen sein. Goethe übersetzte den
Essay über die Modifikationen der Wolken („Essay on the Modifications of Clouds“) des Londoner Pharmazeut und Chemiker
Luke Howard ins Deutsche und bat Friedrich um eine Illustration, der ihm jedoch eine Abfuhr erteilte. Der Romantiker bezeichnete das Abbilden von Wolken im naturwissenschaftlichen Sinne als „Umsturz der Landschaftsmalerei“. Er weigerte sich, seine „leichten, freien Wolken sklavisch in diese Ordnung gezwängt“ zu sehen.
1815 notiert
Sulpitz Boisserée eine heftige Unmutsäußerung Goethes:
[...] die Bilder von Maler Friedrich können ebensogut auf dem Kopf gesehen werden, Goethes Wut gegen dergleichen; wie er sich ehemals ausgelassen mit Zerschlagen der Bilder an der Tischdecke [...].