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Mittwoch, 21. März 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 22. März 2018: Cloudcrash

Caspar David Friedrich: Ziehende Wolken. Um 1821, Öl
auf Leinwand, 24 x 18 cm, Hamburger Kunsthalle

Am 22. März 1832 starb Johann Wolfgang von Goethe in Weimar. Der Dichterfürst hatte Caspar David Friedrich durch Ankäufe seiner Bilder für den Weimarer Hof gefördert. In Erinnerung im Verhältnis von Maler und Dichter blieb allerdings eine Kontroverse, die dieses Verhältnis trübte. Goethe, der sich in seinen meteorologischen Beobachtungen auf die Wolkenklassifikation des Londoner Apothekers Luke Howard stützt, möchte zur Illustration seiner poetischen Wolkenwelt den Maler gewinnen. Dieser aber lehnt wütend ab: Will die Wolken zu Sklaven machen. Und mich zu seinem Spießgesellen! Er sieht die Poesie für das Formale missbraucht. Hier stößt der Geist der Aufklärung mit dem der Romantik zusammen.

Dienstag, 13. Februar 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 14. Februar 2018: Goethe, der Dieb

Caspar David Friedrich: Nebelmorgen. Um 1804,
Sepia, 12,1 x 18,1 cm, Staatsgalerie Stuttgart

Vermutlich im Februar 1804 soll Caspar David Friedrich nach einer Anekdote die Sepia Nebelmorgen einer Dame in ihr Stammbuch gezeichnet haben. Dieses Blatt hatte Johann Wolfgang von Goethe so gut gefallen, dass er es der Dame wegnahm und Friedrich schrieb, er möge es für die Dame noch einmal malen. Die Umstände, das kleine Format und die Tatsache, dass die Sepia in genauer Wiederholung existiert, sprechen für diese Vermutung.

Montag, 18. September 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 18. September 2017: Wunderbar oder wunderlich?

Joseph Karl Stieler: Johann Wolfgang von Goethe. 1828,
Öl auf Leinwand, 78 × 63.8 cm, Neue Pinakothek München

Am 18. September 1810 besucht Johann Wolfgang von Goethe den Maler Caspar David Friedrich in seinem Dresdner Atelier. In sein Tagebuch notierte der Dichterfürst zwei wunderbare Landschaften gesehen. Gemeint waren damit die beiden Gemälde Der Mönch am Meer und Abtei im Eichwald. Nun ist von Goethe bekannt, dass er den Mönch am Meer nicht mochte, nicht einmal für Kunst hielt. Die Kunsthistoriker rätselten, wie man den Tagebucheintrag deuten sollte? Goethe hat das Wort wunderbar oft ambivalent, mehr im Sinne von wundersam, wunderlich verwendet. Das scheint des Pudels Kern. Hier ein Beispiel für einen solchen Gebrauch des Wortes in einem Goethe-Zitat.

Gewiß bleibt es wunderbar, daß der Mensch das große Vorrecht, nach seinem Tode noch über seine Habe zu disponieren, sehr selten zu Gunsten seiner Lieblinge gebraucht und, wie es scheint aus Achtung für das Herkommen, nur diejenigen begünstigt, die nach ihm sein Vermögen besitzen würden, wenn er auch selbst keinen Willen hätte.


Caspar David Friedrich: Abtei im Eichwald. Um 1809,
Öl auf Leinwand, 110 x 171,5 cm, Berlin Nationalgalerie
Caspar David Friedrich: Der Mönch am Meer. Um 1809,
Öl auf Leinwand, 110 x 171,5 cm, Berlin Nationalgalerie

Mittwoch, 22. März 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 22. März 2017: Cloudcrash

Caspar David Friedrich: Ziehende Wolken. Um 1821, Öl
auf Leinwand, 24 x 18 cm, Hamburger Kunsthalle

Am 22. März 1832 starb Johann Wolfgang von Goethe in Weimar. Der Dichterfürst hatte Caspar David Friedrich durch Ankäufe seiner Bilder für den Weimarer Hof gefördert. In Erinnerung im Verhältnis von Maler und Dichter blieb allerdings eine Kontroverse, die dieses Verhältnis trübte. Goethe, der sich in seinen meteorologischen Beobachtungen auf die Wolkenklassifikation des Londoner Apothekers Luke Howard stützt, möchte zur Illustration seiner poetischen Wolkenwelt den Maler gewinnen. Dieser aber lehnt wütend ab: Will die Wolken zu Sklaven machen. Und mich zu seinem Spießgesellen! Er sieht die Poesie für das Formale missbraucht. Hier stößt der Geist der Aufklärung mit dem der Romantik zusammen.

Montag, 13. Februar 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 14. Februar 2017: Goethe, der Dieb

Caspar David Friedrich: Nebelmorgen. Um 1804,
Sepia, 12,1 x 18,1 cm, Staatsgalerie Stuttgart

Vermutlich im Februar 1804 soll Caspar David Friedrich nach einer Anekdote die Sepia Nebelmorgen einer Dame in ihr Stammbuch gezeichnet haben. Dieses Blatt hatte Johann Wolfgang von Goethe so gut gefallen, dass er es der Dame wegnahm und Friedrich schrieb, er möge es für die Dame noch einmal malen. Die Umstände, das kleine Format und die Tatsache, dass die Sepia in genauer Wiederholung existiert, sprechen für diese Vermutung.

Sonntag, 18. September 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 18. September 2016: Wunderbar oder wunderlich?


Joseph Karl Stieler: Johann Wolfgang von Goethe. 1828,
Öl auf Leinwand, 78 × 63.8 cm, Neue Pinakothek München


Am 18. September 1810 besucht Johann Wolfgang von Goethe den Maler Caspar David Friedrich in seinem Dresdner Atelier. In sein Tagebuch notierte der Dichterfürst zwei wunderbare Landschaften gesehen. Gemeint waren damit die beiden Gemälde Der Mönch am Meer und Abtei im Eichwald. Nun ist von Goethe bekannt, dass er den Mönch am Meer nicht mochte, nicht einmal für Kunst hielt. Die Kunsthistoriker rätselten, wie man den Tagebucheintrag deuten sollte? Goethe hat das Wort wunderbar oft ambivalent, mehr im Sinne von wundersam, wunderlich verwendet. Das scheint des Pudels Kern. Hier ein Beispiel für einen solchen Gebrauch des Wortes in einem Goethe-Zitat.

Gewiß bleibt es wunderbar, daß der Mensch das große Vorrecht, nach seinem Tode noch über seine Habe zu disponieren, sehr selten zu Gunsten seiner Lieblinge gebraucht und, wie es scheint aus Achtung für das Herkommen, nur diejenigen begünstigt, die nach ihm sein Vermögen besitzen würden, wenn er auch selbst keinen Willen hätte.

Caspar David Friedrich: Abtei im Eichwald. Um 1809, 
Öl auf Leinwand, 110 x 171,5 cm, Berlin Nationalgalerie


Caspar David Friedrich: Der Mönch am Meer. Um 1809,
Öl auf Leinwand, 110 x 171,5 cm, Berlin Nationalgalerie

Montag, 21. März 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 22. März: Cloudcrash

Caspar David Friedrich: Ziehende Wolken. Um 1821, Öl
auf Leinwand, 24 x 18 cm, Hamburger Kunsthalle

Am 22. März 1832 starb Johann Wolfgang von Goethe in Weimar. Der Dichterfürst hatte Caspar David Friedrich durch Ankäufe seiner Bilder für den Weimarer Hof gefördert. In Erinnerung im Verhältnis von Maler und Dichter blieb allerdings eine Kontroverse, die dieses Verhältnis trübte. Goethe, der sich in seinen meteorologischen Beobachtungen auf die Wolkenklassifikation des Londoner Apothekers Luke Howard stützt, möchte zur Illustration seiner poetischen Wolkenwelt den Maler gewinnen. Dieser aber lehnt wütend ab: Will die Wolken zu Sklaven machen. Und mich zu seinem Spießgesellen! Er sieht die Poesie für das Formale missbraucht. Hier stößt der Geist der Aufklärung mit dem der Romantik zusammen.

Sonntag, 14. Februar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 14. Februar: Goethe, der Dieb

Caspar David Friedrich: Nebelmorgen. Um 1804,
Sepia, 12,1 x 18,1 cm, Staatsgalerie Stuttgart

Vermutlich im Februar 1804 soll Caspar David Friedrich nach einer Anekdote die Sepia Nebelmorgen einer Dame in ihr Stammbuch gezeichnet haben. Dieses Blatt hatte Johann Wolfgang von Goethe so gut gefallen, dass er es der Dame wegnahm und Friedrich schrieb, er möge es für die Dame noch einmal malen. Die Umstände, das kleine Format und die Tatsache, dass die Sepia in genauer Wiederholung existiert, sprechen für diese Vermutung.

Freitag, 18. September 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 18. September: Wunderbar oder eher wunderlich?

Joseph Karl Stieler: Johann Wolfgang von Goethe. 1828,
Öl auf Leinwand, 78 × 63.8 cm, Neue Pinakothek München

Am 18. September 1810 besucht Johann Wolfgang von Goethe den Maler Caspar David Friedrich in seinem Dresdner Atelier. In sein Tagebuch notierte der Dichterfürst "zwei wunderbare" Landschaften gesehen. Gemeint waren damit die beiden Gemälde Der Mönch am Meer und Abtei im Eichwald. Nun ist von Goethe bekannt, dass er den Mönch am Meer nicht mochte, nicht einmal für Kunst hielt. Die Kunsthistoriker rätselten, wie man den Tagebucheintrag deuten sollte? Goethe hat das Wort wunderbar oft ambivalent, mehr im Sinne von wundersam, wunderlich verwendet. Das scheint des Pudels Kern. Hier ein Beispiel für einen solchen Gebrauch des Wortes in einem Goethe-Zitat.

Gewiß bleibt es wunderbar, daß der Mensch das große Vorrecht, nach seinem Tode noch über seine Habe zu disponieren, sehr selten zu Gunsten seiner Lieblinge gebraucht und, wie es scheint aus Achtung für das Herkommen, nur diejenigen begünstigt, die nach ihm sein Vermögen besitzen würden, wenn er auch selbst keinen Willen hätte.

Mehr zum Verhältnis von Goethe zu Friedrich in Caspar David Friedrichs verborgene Landschaften. Die Neubrandenburger Kontexte, Kapitel 4, "Die Bäume der Ahnen", S.302 ff.

Caspar David Friedrich: Abtei im Eichwald. 1810,
Öl auf Leinwand, 110,4 x 171 cm, Berlin, Nationalgalerie

Caspar David Friedrich: Der Mönch am Meer. Um 1809, 
Öl auf Leinwand, 110 x 171,5 cm, Berlin Nationalgalerie

Donnerstag, 9. Juli 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 9. Juli: Letzer Besuch bei Goethe

Caspar David Friedrich: Gebirgslandschaft mit Regenbogen.
1810, Öl auf Leinwand, 70 x 102 cm, Essen, Museum Folkwang
Caspar David Friedrich besuchte im Anschluss an seine Harz-Wanderung am 9. Juli 1811 Johann Wolfgang von Goethe in Jena. Es war das letzte Zusammentreffen des Malers mit dem Weimarer Dichterfürsten. Goethe, der Friedrich bis dahin förderte und zahlreiche Werke für den Weimarer Hof ankaufte, war nach diesem Jena-Besuch nicht mehr gut auf den Pommer zu sprechen. Das Gemälde Gebirgslandschaft mit Regenbogen gilt als der letzte Weimarer Ankauf.

Anlass für das Zerwürfnis soll ein Disput über Wolkendarstellungen gewesen sein. Goethe übersetzte den Essay über die Modifikationen der Wolken („Essay on the Modifications of Clouds“) des Londoner Pharmazeut und Chemiker Luke Howard ins Deutsche und bat Friedrich um eine Illustration, der ihm jedoch eine Abfuhr erteilte. Der Romantiker bezeichnete das Abbilden von Wolken im naturwissenschaftlichen Sinne als „Umsturz der Landschaftsmalerei“. Er weigerte sich, seine „leichten, freien Wolken sklavisch in diese Ordnung gezwängt“ zu sehen.

1815 notiert Sulpitz Boisserée eine heftige Unmutsäußerung Goethes: [...] die Bilder von Maler Friedrich können ebensogut auf dem Kopf gesehen werden, Goethes Wut gegen dergleichen; wie er sich ehemals ausgelassen mit Zerschlagen der Bilder an der Tischdecke [...].