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Caspar David Friedrich. Bildnis des Pfarrers August Sponholz. 16. Mai
1806, Bleistift, 11 x 8 cm, Hamburg, Kunsthalle |
Caspar David Friedrich fertigte am
16. Mai 1806 während einer Reise von Dresden auf die Insel Rügen ein Porträt seines Schwagers
August Sponholz. Der Pastor in
Breesen bei
Neubrandenburg hatte am
7. September 1791 Catharina Dorothea Friedrich, die Lieblingsschwester des Malers geheiratet, die dem jungen Caspar David nach dem frühen Tod der Mutter auch Mutterersatz gewesen ist. Die Pfarrersfamilie in Breesen war lange Zeit so etwas wie Friedrichs Ersatzfamilie. Er hielt sich oft wochenlang in dem Dorf auf, wovon zahlreiche Zeichnungen zeugen. Auch nachdem die Schwester im Dezember 1808 gestorben war, kümmerte sich der Maler um die Familie und schützte sie vor Anfeindungen, als es zwischen August Sponholz und Friedrichs Brüdern zum Zerwürfnis kam. Der Pastor hatte bei Friedrichs Vater Adolph Friedrich einen erheblichen Kredit aufgenommen, um damit den Breesener Gutsherrn vor dem Bankrott zu retten. Die Brüder des Malers fühlten sich daraufhin um ihr Erbe betrogen als der Vater 1809 starb, schworen Sponholz ewige Feindschaft.
Mehr zum Thema in Caspar David Friedrichs verborgene Landschaften. Die Neubrandenburger Kontexte, Kapitel 1, "Heimat, Familie, Frauenbild", S. 60
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