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Samstag, 23. Juni 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 23. Juni 2018: Bruder Adolf gestorben

A. Kreutzfeld: Friedrichs Haus in Greifswald um 1900

Am 23. Juni 1838 starb Caspar David Friedrichs Bruder Adolf Friedrich im Alter von 68 Jahren in Greifswald. Nach der Korrespondenz der Brüder zu urteilen, war ihr Verhältnis nicht besonders intensiv. Adolf hat in Neubrandenburg Hake (Kaufmann) und dann Seifensieder gelernt. Dort heiratete er Margarethe Brückner (1772–1820), die Tochter des Pastors und Literaten Ernst Theodor Johann Brückner aus Groß Vielen. 1808 übernahm Adolf vom Vater Geschäft und Stammhaus in Greifswald Lange Straße 57. Von Adolf existiert kein Porträt mehr aus Friedrichs Hand.


Sonntag, 13. Mai 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 14. Mai 2018: Das Porträt der Schönrednerin

Caspar David Friedrich: Bildnis der jungen Lotte Sponholz.
14. Mai 106, Bleistift, 11 x 8 cm, Hamburger Kunsthalle

Caspar David Friedrich porträtiert am 14. Mai 1806 seine Nichte Lotte Sponholz, deren schriftliche Hinterlassenschaften heute als die umfangreichste Quelle zu Jugend und Familie des Malers gelten, aber in einigen Passagen wenig glaubwürdig sind. Man kann davon ausgehen, dass die Frau in Anbetracht der Prominenz des Verwandten Abstammung und wirtschaftliche Verhältnisse der Familie Friedrich in ihren Lebenserinnerungen aufgehübscht hat. Friedrich stammt väterlicherseits von Handwerkern (meist Seifensieder und Kerzenmacher) ab, die, so weit nachweisbar, in Neubrandenburg lebten, mütterlicherseit von Schmieden, die als Familie Bechly aus der Schweiz über Prenzlau nach Neubrandenburg eingewandert sind. Lotte Sponholz schreibt über die Abstammung:

Bei den Tronfolgeunruhen in Schweden flüchtete ein Graf welcher der unterliegenden Partei angehörte mit seinem Sohn aus dem Vaterland. Auf dem Schiff angesichts allmählich verschwindenden Küste des geliebten Heimatlandes stand der Graf auf dem Verdeck, seinen Sohn an der Hand. Als die Küste verschwand, warf er sein Grafendiplom in das Wasser! Indem er ausrief, ,der schwedische Graf N. N. liegt im Meere begraben, aber Friedrich lebt (sein Taufnahme) und wird in die fortleben‘ (sein Sohn), wohin er sich mit dem Knaben wandte weiss ich nicht, nur dass er sich nach mehreren Land- und Seereisen sich in Greifswald, welches damals mit einem Teil Pommerns zu Schweden gehörte, als Licht und Seifenfabrikant niederließ und eine große persönliche Achtung genoß.

Diese Geschichte wurde varieantenreich kolportiert. Den Nachkommen Adolf Gottlieb Friedrichs (Vater von Caspar David) war möglicherweise die niedere Herkunft des Vaters und Großvaters peinlich. Immerhin galt „Seifensieder“ in Neubrandenburg als Schimpfwort für einen besonders kulturlosen Menschen.

Sonntag, 25. Juni 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 23. Juni: Bruder Adolf gestorben

A. Kreutzfeld: Friedrichs Haus in Greifswald um 1900

Am 23. Juni 1838 starb Caspar David Friedrichs Bruder Adolf Friedrich im Alter von 68 Jahren in Greifswald. Nach der Korrespondenz der Brüder zu urteilen, war ihr Verhältnis nicht besonders intensiv. Adolf hat in Neubrandenburg Hake (Kaufmann) und dann Seifensieder gelernt. Dort heiratete er Margarethe Brückner (1772–1820), die Tochter des Pastors und Literaten Ernst Theodor Johann Brückner aus Groß Vielen. 1808 übernahm Adolf vom Vater Geschäft und Stammhaus in Greifswald Lange Straße 57. Von Adolf existiert kein Porträt mehr aus Friedrichs Hand.

Samstag, 13. Mai 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 14. Mai 2017: Das Porträt der Schönrednerin

Caspar David Friedrich: Bildnis der jungen Lotte Sponholz.
14. Mai 106, Bleistift, 11 x 8 cm, Hamburger Kunsthalle

Caspar David Friedrich porträtiert am 14. Mai 1806 seine Nichte Lotte Sponholz, deren schriftliche Hinterlassenschaften heute als die umfangreichste Quelle zu Jugend und Familie des Malers gelten, aber in einigen Passagen wenig glaubwürdig sind. Man kann davon ausgehen, dass die Frau in Anbetracht der Prominenz des Verwandten Abstammung und wirtschaftliche Verhältnisse der Familie Friedrich in ihren Lebenserinnerungen aufgehübscht hat. Friedrich stammt väterlicherseits von Handwerkern (meist Seifensieder und Kerzenmacher) ab, die, so weit nachweisbar, in Neubrandenburg lebten, mütterlicherseit von Schmieden, die als Familie Bechly aus der Schweiz über Prenzlau nach Neubrandenburg eingewandert sind. Lotte Sponholz schreibt über die Abstammung:

Bei den Tronfolgeunruhen in Schweden flüchtete ein Graf welcher der unterliegenden Partei angehörte mit seinem Sohn aus dem Vaterland. Auf dem Schiff angesichts allmählich verschwindenden Küste des geliebten Heimatlandes stand der Graf auf dem Verdeck, seinen Sohn an der Hand. Als die Küste verschwand, warf er sein Grafendiplom in das Wasser! Indem er ausrief, ,der schwedische Graf N. N. liegt im Meere begraben, aber Friedrich lebt (sein Taufnahme) und wird in die fortleben‘ (sein Sohn), wohin er sich mit dem Knaben wandte weiss ich nicht, nur dass er sich nach mehreren Land- und Seereisen sich in Greifswald, welches damals mit einem Teil Pommerns zu Schweden gehörte, als Licht und Seifenfabrikant niederließ und eine große persönliche Achtung genoß.

Diese Geschichte wurde varieantenreich kolportiert. Den Nachkommen Adolf Gottlieb Friedrichs (Vater von Caspar David) war möglicherweise die niedere Herkunft des Vaters und Großvaters peinlich. Immerhin galt „Seifensieder“ in Neubrandenburg als Schimpfwort für einen besonders kulturlosen Menschen.

Mittwoch, 6. Januar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 7. Januar: Im Lauf des Lebens

Gerhard von Kügelgen: Parträt Caspar David
Friedrich. Um 1820, Öl auf Leinwand,
53,3 x  41,5 cm, Hamburger Kunsthalle

Ein Januar Fundstück ist die MDR-Produktion Lebensläufe - Der Maler Caspar David Friedrich - Die Geburt der Romantik. Interessante Interpretation der Biografie.



Dienstag, 23. Juni 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 23. Juni: Bruder Adolf gestorben

A. Kreutzfeld: Friedrichs Haus in Greifswald um 1900
Am 23. Juni 1838 starb Caspar David Friedrichs Bruder Adolf Friedrich im Alter von 68 Jahren in Greifswald. Nach der Korrespondenz der Brüder zu urteilen, war ihr Verhältnis nicht besonders intensiv. Adolf hat in Neubrandenburg Hake (Kaufmann) und dann Seifensieder gelernt. Dort heiratete er Margarethe Brückner (1772–1820), die Tochter des Pastors und Literaten Ernst Theodor Johann Brückner aus Groß Vielen. 1808 übernahm Adolf vom Vater Geschäft und Stammhaus in Greifswald Lange Straße 57. Von Adolf existiert kein Porträt mehr aus Friedrichs Hand. 





Mittwoch, 27. Mai 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 27. Mai: Die schöne Schwester

Am 27. Mai 1791 starb Caspar David Friedrichs Schwester Maria im Alter von 23 Jahren in Greifswald an Fleckfieber. Sie war verheiratet mit dem Kaufmann Joachim Praefke. In den Erinnerungen von Lotto Sponholz wird Maria aus ausgesprochene Schönheit beschrieben. Der Maler selbst erwähnte die Schwester weder in seiner Korrespondenz noch in anderen Niederschriften. Eine bildliche Darstellung ist nicht bekannt.

Mittwoch, 20. Mai 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 20. Mai: Die Dorfbäume im Großen Gehege

Caspar David Friedrich: Baumstudien, 20. Mai 1804, Bleistift, 18,4 x 11,8 cm, Privatbesitz
Caspar David Friedrich zeichnete am 20. Mai 1804 Baumstudien, eine Weide mit Kühen und ein Gebäude. Diese Zeichnung entstand in Breesen bei Neubrandenburg und zeigt u. a. das Pfarrhaus, in dem die Schwester Catharina Dorothea des Malers mit dem Pastor August Sponholz verheiratet war. Friedrich fand hier in seinen frühen Dresdner Jahren eine Ersatzfamilie und ein Refugium, hatte sich in dieser Zeit an keinem Ort außerhalb von Dresden länger aufgehalten. Das um 1800 erbaute Pfarrhaus ist zwar zwischenzeitlich saniert worden, zeigt sich jedoch in seiner äußeren Gestalt unverändert. In Breesen entstanden zahlreiche Zeichnungen, deren Bildgegenstände Friedrich immer wieder in bedeutenden Gemälden verwendete. Aus dieser Zeichnung Baumreihen für Das Große Gehege von 1830.

Mehr zum Thema in Caspar David Friedrichs verborgene Landschaften. Die Neubrandenburger Kontexte, Kapitel 1, "Heimat, Familie, Frauenbild", S. 22

Caspar David Friedrich: Das große Gehege. Um 1830, Öl auf Leinwand, 73,8 x 102,5 cm, Dresden, Galerie Neue Meister

Pfarrhaus in Breesen, 2010

Samstag, 16. Mai 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 16. Mai: Am Schwager schieden sich die Geister

Caspar David Friedrich. Bildnis des Pfarrers August Sponholz. 16. Mai 1806, Bleistift, 11 x 8 cm, Hamburg, Kunsthalle
Caspar David Friedrich fertigte am 16. Mai 1806  während einer Reise von Dresden auf die Insel Rügen ein Porträt seines Schwagers August Sponholz. Der Pastor in Breesen bei Neubrandenburg hatte am 7. September 1791 Catharina Dorothea Friedrich, die Lieblingsschwester des Malers geheiratet, die dem jungen Caspar David nach dem frühen Tod der Mutter auch Mutterersatz gewesen ist. Die Pfarrersfamilie in Breesen war lange Zeit so etwas wie Friedrichs Ersatzfamilie. Er hielt sich oft wochenlang in dem Dorf auf, wovon zahlreiche Zeichnungen zeugen. Auch nachdem die Schwester im Dezember 1808 gestorben war, kümmerte sich der Maler um die Familie und schützte sie vor Anfeindungen, als es zwischen August Sponholz und Friedrichs Brüdern zum Zerwürfnis kam. Der Pastor hatte  bei Friedrichs Vater Adolph Friedrich einen erheblichen Kredit aufgenommen, um damit den Breesener Gutsherrn vor dem Bankrott zu retten. Die Brüder des Malers fühlten sich daraufhin um ihr Erbe betrogen als der Vater 1809 starb, schworen Sponholz ewige Feindschaft. 

Mehr zum Thema in Caspar David Friedrichs verborgene Landschaften. Die Neubrandenburger Kontexte, Kapitel 1, "Heimat, Familie, Frauenbild", S. 60

Donnerstag, 14. Mai 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 14. Mai: Das Porträt der Schönrednerin

Caspar David Friedrich: Bildnis der jungen Lotte Sponholz. 14. Mai 106, Bleistift, 11 x 8 cm, Hamburger Kunsthalle
Caspar David Friedrich porträtiert am 14. Mai 1806 seine Nichte Lotte Sponholz, deren schriftliche Hinterlassenschaften heute als die umfangreichste Quelle zu Jugend und Familie des Malers gelten, aber in einigen Passagen wenig glaubwürdig sind. Man kann davon ausgehen, dass die Frau in Anbetracht der Prominenz des Verwandten Abstammung und wirtschaftliche Verhältnisse der Familie Friedrich in ihren Lebenserinnerungen aufgehübscht hat. Friedrich stammt väterlicherseits von Handwerkern (meist Seifensieder und Kerzenmacher) ab, die, so weit nachweisbar, in Neubrandenburg lebten, mütterlicherseit von Schmieden, die als Familie Bechly aus der Schweiz über Prenzlau nach Neubrandenburg eingewandert sind. Lotte Sponholz schreibt über die Abstammung:

Bei den Tronfolgeunruhen in Schweden flüchtete ein Graf welcher der unterliegenden Partei angehörte mit seinem Sohn aus dem Vaterland. Auf dem Schiff angesichts allmählich verschwindenden Küste des geliebten Heimatlandes stand der Graf auf dem Verdeck, seinen Sohn an der Hand. Als die Küste verschwand, warf er sein Grafendiplom in das Wasser! Indem er ausrief, ,der schwedische Graf N. N. liegt im Meere begraben, aber Friedrich lebt (sein Taufnahme) und wird in die fortleben‘ (sein Sohn), wohin er sich mit dem Knaben wandte weiss ich nicht, nur dass er sich nach mehreren Land- und Seereisen sich in Greifswald, welches damals mit einem Teil Pommerns zu Schweden gehörte, als Licht und Seifenfabrikant niederließ und eine große persönliche Achtung genoß.

Diese Geschichte wurde varieantenreich kolportiert. Den Nachkommen Adolf Gottlieb Friedrichs (Vater von Caspar David) war möglicherweise die niedere Herkunft des Vaters und Großvaters peinlich. Immerhin galt „Seifensieder“ in Neubrandenburg als Schimpfwort für einen besonders kulturlosen Menschen.

Mehr zum Thema in Caspar David Friedrichs verborgene Landschaften. Die Neubrandenburger Kontexte, Kapitel 1, "Heimat, Familie, Frauenbild", S. 6 

Mittwoch, 13. Mai 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 13. Mai: Als dem Maler die Augen zugefroren waren ...

Caspar David Friedrich: Spaziergang in der Abenddämmerung. Um 1837, Öl auf Leinwand, 33 x 45 cm, Getty Museum, Los Angeles 
Caspar David Friedrich trotzte heftigster Kälte und unternahm auch Reisen zu Fuß im Winter von Dresden nach Mecklenburg. Der Romantiker hat sich in der Tat den Unbilden der Natur ausgesetzt. Davon zeugt ein Brief des Malers vom 13. Mai 1820 an seinen seinen Bruder Heinrich in Greifswald.

Lieber Heinrich

... Diesen Winter hat mir der Pelz von Dir große Dienste geleistet; schwerlich würde ich wohl jeden Morgen ohne diesen in der Frühe nüchtern einige Stunden bei 17, 18 und 20 Grad Kälte Gelustwandelt seyn. Einmal war ich doch in Gefahr bei aller Wärme so mir der Pelz gab, daß mir die Augenwimpern zusammen friren würden. Wenn ich zuhaue kam war ich bereift und das Eis fiel mir aus dem Bart und Peltze so in der Gegend des Mundes gewesen. Es machte mir aber unendlich viel Freude so eingemummelt den Winter trotz bieten zu können. Nur einmal hab ich mich von der Kälte abschrecken lassen und bin zu hause geblieben; nehmlich den Morgen als mir zuvor die Augen hatten zufriren wollen ...

Der Maler im genannte Pelz ist unter anderem in dem Gemälde Spaziergang in der Abenddämmerung zu sehen.