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Caspar David Friedrich: Blick auf Greifswald. Um 1818,
Aquarell, 24 x 35,6 cm, Museum Georg Schäfer, Schweinfurt |
Caspar David Friedrich war ein
Ateliermaler. Seine
Gemälde und
Aquarelle entstanden nie vor der Natur. Sie waren sämtlich Konstruktion einer inneren Wirklichkeit, in der Elemente der äußeren Wirklichkeit miteinander verbunden, komponiert wurden. Im
Herbst unternahm Friedrich auf Grundlage seiner mitgebrachten Zeichnungen auch
Form- und Farbexperimente, die oft einmalige Ergebnisse brachten.
Bei der Ansicht seiner Heimatstadt
Blick auf Greifswald von der Boddenmündung des
Ryck aus gesehen, versucht der Maler mit nur
zwei Grundtönen Blau und Gelb auszukommen, so dass nicht nur das Wasser des Flusses, sondern auch die Stadtsilhouette bläulich, wie aus dem Meer entstiegen, erscheint. Das macht er mit einem zarten
Aquarellton, der in der unkalibrierten Wiedergabe leider nicht zum Tragen kommt. Dieser dualen Farbkomposition kann man auch heute noch Modernität unterstellen.