Caspar David Friedrich: Winterlandschaft mit der Ruine des Klosters Eldena (Der Winter), 1810, Öl auf Leinwand, 73 x 106 cm. Besitzer: Bayerische Staatsgemäldesammlungen in München |
Im Januar 1808 besuchte Christian August Semler Caspar David Friedrich in seinem Dresdner Atelier und sah die ersten Arbeiten an dem Gemälde Der Winter. Der Schriftsteller ließ in einem Artikel im Journal des Luxus und der Moden dazu wissen:
Die Winterlandschaft war erst angelegt, sie wird eine mit Schnee bedeckte Ruine zwischen alten, zum Theil abgestorbenen Eichen enthalten unter denen ein alter Mönch nach dem Eingange des Kirchhofs zuwankt.
Der Maler nimmt in diesem Bild den letzten Mönch des Klosters Broda bei Neubrandenburg ins Bild. Da das Kloster nicht mehr existierte, versetzte er die Runie des Klosters Eldena an diesen Ort. Über den letzten Mönch wurde berichtet:
Welche wüste Wirthschaft hier zur Reformations-Zeit geherrscht, darüber giebt uns das Visitationsprotokoll de 1558 Auskunft, woselbst es unter Andern heißt, daß der letzte Mönch im Kloster, Nicolaus Schütte, „ein offenbar Scort-Leben führte und gebrannten Wein schenke.“ Erst nach vielen und wiederholten Bemühungen ist es den Visitatoren gelungen, ihn von solch‘ gotteslästerlichem Leben abzubringen, und heißt es dann später daselbst: „Gemeldeter Mönch hat gefreyet und Pönitenz gethan."
Klosterhügel von Broda, Foto; RonnyKrüger, wikimedia |