Freitag, 13. November 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 14. November: Welten der Romantik

Caspar David Friedrich: Die Lebensstufen, Um 1835, Öl auf
Leinwand, 72,5 x 94 cm, ^Museum der bildenden Künste Leipzig

Heute, am 14. November 2015, beginnt in der Albertina Wien die Ausstellung Welt der Romantik.

Gezeigt werden von Caspar David Friedrich u. a. das Gemälde Die Lebensstufen und die Sepia Blick auf Arkona mit aufgehendem Mond.

Das Museum verspricht dem Publikum folgendes:

Die epochalen Ideen der Romantik haben bis heute nichts an Faszination verloren. In Wien, einem der Geburtsorte dieser bedeutenden Strömung, zeigt die Albertina in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste eine Ausstellung mit rund 160 Werken ihrer wichtigsten Vertreter.
Zahlreiche Meisterwerke von Caspar David Friedrich über Karl Blechen bis Francisco de Goya zeichnen eine vielseitiges Bild der Romantik: Themen wie die Verklärung der Vergangenheit, das romantische Freundschaftsbild und oder die Welt der Träume, Visionen und Abgründe finden ihre Darstellung in der groß angelegten Schau.
Mit einer pointierten Gegenüberstellung der nordischen protestantischen und katholischen Bewegung sowie dem Fokus auf den Beitrag Wiens und Österreichs illustrieren die Welten der Romantik die romantische Suche nach dem Transzendenten in Mensch und Natur.

Die Ausstellung ist bis zum 21. Februar 2016 zu sehen. 

Weitere Informationen hier

Caspar David Friedrich: Blick auf Arkona mit aufgehenden
Mond. 1805, Sepia, 60,9 x 100 cm, Albertina Wien

Donnerstag, 12. November 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 13. November: Die leere Truhe

Caspar David Friedrich: Mädchen an einer Truhe. 29. Dezember
1801, Feder und Bleistift, 18,6 x 12 cm, Privatbesitz

Am 13. November 1801 heiratete der Bruder Caspar David Friedrichs, der Haake (Kaufmann) Adolf, in der Kirche von Woggersin bei Neubrandenburg Margarete Brückner, die Tochter der Pastors primarius der Neubrandenburger Kirche St. Marien und Hain-Dichter Ernst Theodor Brückner. Die beiden Eheleute starteten mit einer sehr bescheidenen Aussteuer. Für das Erste konnten sie in einer leer stehenden Pfarrwohnung in der Großen Wollweberstraße in Neubrandenburg leben. Friedrich hat am 29. Dezember die wirtschaftlich missliche Ausgangslage  mit einer Zeichnung dokumentiert, die Margarete Brückner an einer leeren Truhe zeigt.



Mittwoch, 11. November 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 12. November: Ehrenort

Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin.
Foto: Manfred BrückelsCC-BY-SA-3.0, wikimedia
Am 12. November 1810 wurde Caspar David Friedrich auswärtiges Mitglied der Preußischen Akademie der Künste zu Berlin. Die befand sich 1810 im Palais Arnim. Heute steht dort der Neubau der Akademie der Künste zu Berlin. Die Akademie hatte nie vor, den Dresdner Maler aufzunehmen. Da aber das preußische Königshaus Friedrichs Bilder Mönch am Meer und Abtei im Eichwald während der Akademieausstellung angekauft hatte, und Heinrich von Kleist eine vielbeachtete Rezension zu den Bildern veröffentliche, gab es großen Druck, Friedrich diese Ehre zu erweisen und politisch zu entscheiden. Für den Maler war es der entscheidende Durchbruch in seiner Karriere.


Das Palais Arnim war von 1907 bis 1938 Sitz der Akademie der
Künste, 1933. Foto: Carl Weinrother, CC-BY-SA-3.0-DE, wikimedia

Dienstag, 10. November 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 11. November: Bewundernde Liebe

Caspar David Friedrich: Gartenterrasse. 1811/12, Öl auf Leinwand,
53,5 x 70 cm, Potsdam, Schloss Sanssouci

Am 11. November 1781 wurde Caroline Bardua in Ballenstedt geboren. Die Malerin lernte Caspar David Friedrich in Dresden im Hause von Gerhard von Kügelgen kennen. Beide verband eine lebenslange Freundschaft. Friedrich war die Bardua zweifellos verliebt. Das Gemälde Gartenterasse zeigt die Malerin an ihrem Lieblingsplatz unter einem Ballenstedter Aleebaum. Das auf dem Rasen liegende rote Tuch ist bei Friedrich ein untrügliches Symbol für Leidenschaft. Friedrich hätte seine Liebe der Bardua niemals offenbaren können. Sie war ihm in Bildung und Selbsbewusstsein haushoch überlegen; damit konnte er nur auf eine freundschaftliche Weise umgehen. Caroline Bardua besuchte den Maler bis zu seinem Tod und porträtierte ihn im hohen Alter, von Krankheit gezeichnet.

Caroline Bardua: Caspar David Friedrich. 1839, Öl auf Leinwand,
77 x 63 cm, Dessau, Staatliche Galerie, Schloss Georgium
Mehr über die Geschichte von Friedrich und Caroline  in Caspar David Friedrichs verborgene Landschaften. Die Neubrandenburger Kontexte, Kapitel 1, "Heimat, Familie Frauenbild", S.26

Montag, 9. November 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 10. November: Räuberische Kunst

Caspar David Friedrich: Szene aus Schillers "Die Räuber",
um 1798/99, Feder laviert, 20,4 x 26,2 cm,
Pommersches Landesmuseum Greifswald

Am 10. November 1759 wurde Friedrich Schiller in Marbach am Neckar geboren. Das Drama Die Räuber des Autors des Autor der Weimarer Klassik war der einzige Theaterstoff der im Werk Caspar David Friedrichs Verwendung fand. Zu den Räubern entstanden mehrere Blätter für das Kopenhagener Stammbuch. Hier das Blatt mit der Schlussszene, im Zentrum des Bildes Karl Moor.

Sonntag, 8. November 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 9. November: Arisiert

Caspar David Friedrich: Gebirgslandschaft mit Regenbogen.
1810, Öl auf Leinwand, 70 x 102 cm, Essen, Museum Folkwang

Caspar David Friedrichs Bild Gebirgslandschaft mit Regenbogen gehörte zu jenen Gemälden aus der Sammlung des jüdischen Bankhauses Simon Hirschland in Essen, die am 9. November 1938 von den Nazis zwecks Arisierung beschlagnahmt wurden. Die Familie Hirschland floh ins Ausland. Der Gauwirtschaftsleiter Hofmann kam im April 1939 in Amsterdam mit Georg Hirschland im Rahmen einer zwangsweisen Vermögensregelung überein, die in Deutschland verbliebenen Gemälde für 350 000 RM zu an die Gauleitung Essen zu verkaufen. Die Gebirgslandschaft mit Regenbogen ist dann in das Museum Folkwang Essen überführt worden. 1945 erfolgte die Rückgabe an den früheren Eigentümer. Das Bild ging 1948 per Vermächtnis Dr. Georg Hirschland endgültig an das Museum Folkwang.

Simon Hirschland Bank, Essen, Germany, 1920, wikimedia

Caspar David Friedrich Kalender am 8. November: Der Mond als Loch

Caspar David Friedrich: Klosterruine Oybin. 1810,
Gemälde, Aquarell und Deckfarben, teilweise mit
Transparentpapier hinterklebt, 103 cm x 73 cm,
 Stiftung Moritzburg - Kunstmuseum des Landes
Sachsen-Anhalt
Heute am 8. November 2015 endet im Kunstmuseum Moritzburg in Halle die Ausstellung ZuSpiel: Christian Pilz / Caspar David Friedrich. Licht und Dunkel, in der Caspar David Friedrichs Transparentbild Klosterruine Oybin von 1810 gezeigt wird, dessen Erhellung durch das einfallende Licht des Mondes erst mit der Hintergrundbeleuchtung ganz wirksam wird. Das Blatt mit ausgeschnittenem Mond war vom Maler für eine rückseitige Beleuchtung konzipiert.

Weitere Informationen hier

Zur Klosterruine Oybin im Zittauer Gebirge lässt sich eine wunderbare Herbstwanderung unternehmen.