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Freitag, 15. Juni 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 16. Juni: Partner am Altar

Caspar David Friedrich: Das Kreuz im
Gebirge (Tetschener Altar). 1807, Öl auf Leinwand,
115 x 110,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister

Am 16. Juni 1780 wurde Christian Gottlieb Kühn in Dresden geboren. Mit keinem anderen Künstler arbeitete der Einzelgänger Caspar David Friedrich so eng zusammen wie mit dem Dresdner Bildhauer. So fertigte Kühn den Rahmen für den Tetschener Altar, den Friedrich 1808 vollendete. Am 16. Juni 1811, am 31. Geburtstag Kühns, brechen Maler und Bildhauer von Dresden aus zu einer Harzwanderung auf. Georg Friedrich Kersting hat diesen Moment in einer Zeichnung festgehalten.


Georg Friedrich Kersting: Caspar David Friedrich und
Christian Gottlieb Kühn auf der Wanderung zum Harz.
(Links Friedrich dargestellt). 1811, Bleistift, 35,5 x 23,6 cm,
Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett

Dienstag, 13. März 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 13. März 2018: Paraphrasierer

Josef Führich, Kreuz in den Bergen. Um
1818, Gouache (Privatsammlung München)

Am 13. März 1876 starb Joseph Ritter von Führich in Wien. Der böhmisch-österreichische Maler, genannt der Theologe mit dem Stifte, war ein Nazarener, die eigentlich mit Caspar David Friedrich nichts am Hut hatten und Friedrich die Malerei der Nazarener ablehnte. Um so erstaunlicher ist es, wenn man im Frühwerk Führichs eine Paraphrase zu Friedrich Tetschener Altar findet.

Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge
(Tetschener Altar). 1807, Öl auf Leinwand, 115 x 110,5 cm,
Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister

Dienstag, 26. Dezember 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 27. Dezember 2017: Der Installationskünstler

Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge (Tetschener Altar).
1807, Öl auf Leinwand, 115 x 110,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister
Es war das Kunstereignis der Jahres 1808 in Dresden, als Caspar David Friedrich auf Drängen seiner Freunde, am 27. Dezember in seiner Wohnung jenen Altar aufstellte, den er Wochen Später nach Teschen verkaufen wird. In welcher Weise das Kreuz im Gebirge präsentiert wurde, weist den Maler als einen Installatiosnkünstler aus, wie wir ihn erst im 20. Jahrhundert kennen lernen.

Die Erwerbung dieses Hauptwerkes durch den Grafen Franz Anton von Thun-Hohenstein  und seine Verlobte, die Gräfin Brühl, hat sich in Dresden rumgesprochen. Freunde drängen aus Neugier den Maler, das Werk „in seiner Vollendung“ sehen zu dürfen. Er lehnt ab, weil der Altar nur in seiner dafür gedachten Umgebung zur Wirkung käme. Wenige Tage vor dem Weihnachtsfest ändert er seine Meinung, was Rühle von Lilienstern als Nachgiebigkeit beschreibt.

Er gab indessen den dringenden Wünschen seiner Freunde und Bekannten nach, und da sich die Zahl der Sehlustigen täglich vermehrt hatte, entschloß er sich, es in seiner Abwesenheit einige Tage lang in seiner Wohnung zum Anschauen hinzustellen. Der üblen Einwirkung der völlig weißen Wände seines kleinen Zimmers in etwas zu begegnen und die Dämmerung der durch Lampen erleuchteten Kapelle, so gut sich’s tun ließ, nachzubilden, ward ein Fenster verhängt, und über den Tisch, auf welches das Gemälde, das für eine gewöhnliche Staffelei ohnehin viel zu schwer geworden war, aufgerichtet ward, ein schwarzes Tuch gebreitet.

Der aufgestellte Altar durch den bereits nach Mecklenburg abgereisten Künstler könnte eine Art Gottesdienst in Gedenken an die verstorbene Schwester gewesen sein. Die Besucher des Andachtsraumes zählen Hunderte. Helene von Kügel­gen schreibt darüber an ihren Mann:

Gestern machte ich den ersten Ausgang und ging gerade über die Elbe zu Friedrich, um ein Altarbild zu sehen. Ich fand viele Bekannte dort, unter anderem den Kammerherrn Riehl und seine Gemahlin, den Prinzen Bernhard, Beschoren, Seidelmann, Volkmann, die Barduas usw.
Es ergriff alle, die ins Zimmer traten, als beträten sie einen Tempel. Die größten Schreihälse, selbst Beschoren, sprachen leise und ernsthaft wie in einer Kirche.


Freitag, 22. Dezember 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 22. Dezember 2017: Tod der Schwestermutter

Caspar David Friedrich: Gebirgslandschaft mit Regenbogen. 1810, Öl
auf Leinwand, 70 x 102 cm, Essen, Museum Folkwang

Am 22. Dezember 1808 starb Caspar David Friedrichs Schwester Dorothea Catharina Sponholz in Breesen bei Neubrandenburg. Für den Maler war die Pfarrersfrau der wichtigste Mensch in seinem Leben. Nach dem frühen Tod der Mutter (1781) hat die 15-jährige Schwester diese Rolle für den 7-jährigen Caspar David übernommen. Die Breesener Pfarrersfamilie war für Friedrich auch noch lange eine Ersatzfamilie, in der er sich mitunter monatelang aufhielt.

Caspar David Friedrich hat die Nachricht vom Tod der Schwester nicht in Dresden erreicht. In einem Brief, der etwa am 24. Dezember 1808 eintraf (eine Woche Zustellzeit), wurde ihm jedoch mitgeteilt, dass Dorothea nicht mehr lange zu leben habe. Darauf hin stellte er in seiner Wohnung im schummrigen Kerzenlicht den fertigen Tetschener Altar auf, den viele Dresdner so sehen konnten. Das war gewissermaßen ein symbolischer Akt für die sterbende Schwester, denn diese hatte in ihrem letzte Brief am 22. Oktober 1808 geschrieben:



Lieber Bruder

Bey lesung Deines letzten Briefes freute und schämte ich mich zugleich, das ich deinen Brief vom März unbeantwortet gelaßen hatte, nun nahm ich mir heilig vor sogleich wieder zu schreiben, und deine Verzeihung zu erbitten, die ich auch gewiß erhalten hätte, denn seit länger als einen halben Jahr habe ich fast keinen gesunden Tag mehr gehabt. Jetzt bin ich seit den 20sten August bettlägrig, und so daß ich ohne die Hülfe Anderer; nicht von einer Stelle zur anderen kommen kann, mein Zustand ist sehr traurig. Doch was soll ich Dir länger von meinen Leiden unterhalten? Verzeih daß ich’s so lange that.

Daß Du vorigen Sommer so gute Einnahmen gehabt hast, hat mich herzlich gefreut. Hast Du das Altarstück fertig? Ich möchte es wohl sehen, ich glaube es wird viel Eindruck machen.

Daß Du immer gesund seyn magst das wünscht

Deine Schwester C. D. Sponholz

Daß dieser Brief wohl etwas unverständlich ist will ich gern glauben



Caspar David Friedrich: Bildnis der Schwester Catharina Dorothea.
Um 1798 Kreide, 21 x 17 cm, Stuttgart, Staatsgalerie
Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge
(Tetschener Altar). 1807, Öl auf Leinwand, 115 x
110,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister

Sonntag, 22. Oktober 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 22. Oktober: Mein Zustand ist sehr traurig

Caspar David Friedrich: Bildnis der Schwester
Katharina Dorothea. Um 1798 Kreide,
21 x 17 cm, Stuttgart, Staatsgalerie

Am 22. Oktober 1808 schrieb Dorothea Sponholz aus Breesen den letzten Brief vor ihrem Tod an ihren Bruder Caspar David Friedrich in Dresden. Sie war Ersatzmutter für den jungen Caspar David gewesen. Der Maler hielt sich bis 1808 oft bei der Pfarrersfamilie in Breesen auf. In dem Brief geht es auch um den Tetschener Altar. Dies ist insofern von Bedeutung, da die kranke Frau das Altarstück mit einer gewissen Hoffnung sehen wollte. Das wäre im Grunde nur möglich, wenn sie von dem vorgesehenen Standort in der wenige Kilometer entfernten Kapelle des Schlosses Hohenzieritz wusste.

Lieber Bruder

Bey lesung Deines letzten Briefes freute und schämte ich mich zugleich, das ich deinen Brief vom März unbeantwortet gelaßen hatte, nun nahm ich mir heilig vor sogleich wieder zu schreiben, und deine Verzeihung zu erbitten, die ich auch gewiß erhalten hätte, denn seit länger als einen halben Jahr habe ich fast keinen gesunden Tag mehr gehabt. Jetzt bin ich seit den 20sten August bettlägrig, und so daß ich ohne die Hülfe Anderer; nicht von einer Stelle zur anderen kommen kann, mein Zustand ist sehr traurig. Doch was soll ich Dir länger von meinen Leiden unterhalten? Verzeih daß ich’s so lange that.

Daß Du vorigen Sommer so gute Einnahmen gehabt hast, hat mich herzlich gefreut. Hast Du das Altarstück fertig? Ich möchte es wohl sehen, ich glaube es wird viel Eindruck machen.

Daß Du immer gesund seyn magst das wünscht

Deine Schwester C. D. Sponholz

Daß dieser Brief wohl etwas unverständlich ist will ich gern glauben



Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge
(Tetschener Altar). 1807, Öl auf Leinwand, 115 x 110,5 cm,
Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister

Sonntag, 6. August 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 6. August: Tetschener Altar nicht für Tetschen gedacht

Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge
(Tetschener Altar). 1807, Öl auf Leinwand, 115 x
110,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister

Gräfin Brühl in einem Brief am 6. August 1808Das schöne Kreuz ist leider! Nicht zu haben! Der brave Norde hat es seinem König verehrt, und obwohl er keine Gelegenheit hat es ihm zukommen zu lassen, und bis dahin wohl auch noch einige andre Stücke verfertigen könnte, so will er es doch nicht geben.

Gemeint war mit dem Kreuz der Tetschener Alter von Caspar David Friedrich. Diesen Brief fand die Kunsthistorikerin Eva Reitharovà 1977 in tschechischen Archiven.

Seitdem ist klar, dass die Gräfin Brühl den Altar für ihr Schloss in Tetschen nicht in Aufrag gegeben hat, der dort im gräflichen Schlafzimmer aufgestellt war. Da Friedrich den Altar erklärtermaßen für eine Kapelle nach Aufmaß konzipierte, scheint die Kapelle im Schlosspark von Hohenzieritz der wahrscheinliche Ort, für den das gute Stück gedacht war. Eine Vermessung der Altarnische zeigt, dass diese Friedrichs Altar auf den Zentimeter genau aufnehmen könnte, einschließlich des im Depot der Dresdner Kunstsammlungen befindlichen Sockels in Höhe der Fußbodenleiste des Kirchenraumes.

Schlosskapelle in Hohenzieritz. Foto: PodracerHH CC-BY-SA-3.0

Freitag, 16. Juni 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 16. Juni 2017: Partner am Altar

Caspar David Friedrich: Das Kreuz im
Gebirge (Tetschener Altar). 1807, Öl auf Leinwand,
115 x 110,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister

Am 16. Juni 1780 wurde Christian Gottlieb Kühn in Dresden geboren. Mit keinem anderen Künstler arbeitete der Einzelgänger Caspar David Friedrich so eng zusammen wie mit dem Dresdner Bildhauer. So fertigte Kühn den Rahmen für den Tetschener Altar, den Friedrich 1808 vollendete. Am 16. Juni 1811, am 31. Geburtstag Kühns, brechen Maler und Bildhauer von Dresden aus zu einer Harzwanderung auf. Georg Friedrich Kersting hat diesen Moment in einer Zeichnung festgehalten.


Georg Friedrich Kersting: Caspar David Friedrich und
Christian Gottlieb Kühn auf der Wanderung zum Harz.
(Links Friedrich dargestellt). 1811, Bleistift, 35,5 x 23,6 cm,
Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett

Sonntag, 12. März 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 13. März 2017: Paraphrasierer

Josef Führich, Kreuz in den Bergen. Um
1818, Gouache (Privatsammlung München)

Am 13. März 1876 starb Joseph Ritter von Führich in Wien. Der böhmisch-österreichische Maler, genannt der Theologe mit dem Stifte, war ein Nazarener, die eigentlich mit Caspar David Friedrich nichts am Hut hatten und Friedrich die Malerei der Nazarener ablehnte. Um so erstaunlicher ist es, wenn man im Frühwerk Führichs eine Paraphrase zu Friedrich Tetschener Altar findet.


Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge (Tetschener Altar).
1807, Öl auf Leinwand, 115 x 110,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister

Montag, 26. Dezember 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 27. Dezember 2016: Der Installationskünstler

Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge (Tetschener Altar).
1807, Öl auf Leinwand, 115 x 110,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister

Es war das Kunstereignis der Jahres 1808 in Dresden, als Caspar David Friedrich auf Drängen seiner Freunde, am 27. Dezember in seiner Wohnung jenen Altar aufstellte, den er Wochen Später nach Teschen verkaufen wird. In welcher Weise das Kreuz im Gebirge präsentiert wurde, weist den Maler als einen Installatiosnkünstler aus, wie wir ihn erst im 20. Jahrhundert kennen lernen.

Die Erwerbung dieses Hauptwerkes durch den Grafen Franz Anton von Thun-Hohenstein  und seine Verlobte, die Gräfin Brühl, hat sich in Dresden rumgesprochen. Freunde drängen aus Neugier den Maler, das Werk „in seiner Vollendung“ sehen zu dürfen. Er lehnt ab, weil der Altar nur in seiner dafür gedachten Umgebung zur Wirkung käme. Wenige Tage vor dem Weihnachtsfest ändert er seine Meinung, was Rühle von Lilienstern als Nachgiebigkeit beschreibt.

Er gab indessen den dringenden Wünschen seiner Freunde und Bekannten nach, und da sich die Zahl der Sehlustigen täglich vermehrt hatte, entschloß er sich, es in seiner Abwesenheit einige Tage lang in seiner Wohnung zum Anschauen hinzustellen. Der üblen Einwirkung der völlig weißen Wände seines kleinen Zimmers in etwas zu begegnen und die Dämmerung der durch Lampen erleuchteten Kapelle, so gut sich’s tun ließ, nachzubilden, ward ein Fenster verhängt, und über den Tisch, auf welches das Gemälde, das für eine gewöhnliche Staffelei ohnehin viel zu schwer geworden war, aufgerichtet ward, ein schwarzes Tuch gebreitet.

Der aufgestellte Altar durch den bereits nach Mecklenburg abgereisten Künstler könnte eine Art Gottesdienst in Gedenken an die verstorbene Schwester gewesen sein. Die Besucher des Andachtsraumes zählen Hunderte. Helene von Kügel­gen schreibt darüber an ihren Mann:

Gestern machte ich den ersten Ausgang und ging gerade über die Elbe zu Friedrich, um ein Altarbild zu sehen. Ich fand viele Bekannte dort, unter anderem den Kammerherrn Riehl und seine Gemahlin, den Prinzen Bernhard, Beschoren, Seidelmann, Volkmann, die Barduas usw.
Es ergriff alle, die ins Zimmer traten, als beträten sie einen Tempel. Die größten Schreihälse, selbst Beschoren, sprachen leise und ernsthaft wie in einer Kirche.

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 22. Dezember 2016: Tod der Schwestermutter

Caspar David Friedrich: Gebirgslandschaft mit Regenbogen. 1810, Öl
auf Leinwand, 70 x 102 cm, Essen, Museum Folkwang

Am 22. Dezember 1808 starb Caspar David Friedrichs Schwester Dorothea Catharina Sponholz in Breesen bei Neubrandenburg. Für den Maler war die Pfarrersfrau der wichtigste Mensch in seinem Leben. Nach dem frühen Tod der Mutter (1781) hat die 15-jährige Schwester diese Rolle für den 7-jährigen Caspar David übernommen. Die Breesener Pfarrersfamilie war für Friedrich auch noch lange eine Ersatzfamilie, in der er sich mitunter monatelang aufhielt.

Caspar David Friedrich hat die Nachricht vom Tod der Schwester nicht in Dresden erreicht. In einem Brief, der etwa am 24. Dezember 1808 eintraf (eine Woche Zustellzeit), wurde ihm jedoch mitgeteilt, dass Dorothea nicht mehr lange zu leben habe. Darauf hin stellte er in seiner Wohnung im schummrigen Kerzenlicht den fertigen Tetschener Altar auf, den viele Dresdner so sehen konnten. Das war gewissermaßen ein symbolischer Akt für die sterbende Schwester, denn diese hatte in ihrem letzte Brief am 22. Oktober 1808 geschrieben:



Lieber Bruder

Bey lesung Deines letzten Briefes freute und schämte ich mich zugleich, das ich deinen Brief vom März unbeantwortet gelaßen hatte, nun nahm ich mir heilig vor sogleich wieder zu schreiben, und deine Verzeihung zu erbitten, die ich auch gewiß erhalten hätte, denn seit länger als einen halben Jahr habe ich fast keinen gesunden Tag mehr gehabt. Jetzt bin ich seit den 20sten August bettlägrig, und so daß ich ohne die Hülfe Anderer; nicht von einer Stelle zur anderen kommen kann, mein Zustand ist sehr traurig. Doch was soll ich Dir länger von meinen Leiden unterhalten? Verzeih daß ich’s so lange that.

Daß Du vorigen Sommer so gute Einnahmen gehabt hast, hat mich herzlich gefreut. Hast Du das Altarstück fertig? Ich möchte es wohl sehen, ich glaube es wird viel Eindruck machen.

Daß Du immer gesund seyn magst das wünscht

Deine Schwester C. D. Sponholz

Daß dieser Brief wohl etwas unverständlich ist will ich gern glauben


Caspar David Friedrich: Bildnis der Schwester Catharina Dorothea.
Um 1798 Kreide, 21 x 17 
 cm, Stuttgart, Staatsgalerie

Der Maler hat sich am ersten Weihnachtsfeiertag zu Fuß auf den 400 Km langen Weg nach Breesen gemacht. Als er Anfang Januar 1809 ankam, war seine Schwester bereits beerdigt. 

Als Trauerbild entstand das Gemälde Gebirgslandschaft mit Regenbogen, in dem sich der Maler selber darstellt. Der Stein, an den er sich lehnt, ist jener, an dem er auf der Strecke von Neubrandenburg und Breesen Rast machte und über das Tollensetal blickte (Findling an der Krappmühle). Die Farben von Jacke und Hose symbolisieren bei Friedrich Liebe (rot) und Reinheit/Unschuld (weiß). Das Bild kann deshalb auch in Richtung eines ödipalen Konflikts interpretiert werden.


Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge
(Tetschener Altar). 1807, Öl auf Leinwand, 115 x
110,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister

Freitag, 21. Oktober 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 22. Oktober 2016: Mein Zustand ist sehr traurig

Caspar David Friedrich: Bildnis der Schwester
Katharina Dorothea. Um 1798 Kreide,
21 x 17 cm, Stuttgart, Staatsgalerie

Am 22. Oktober 1808 schrieb Dorothea Sponholz aus Breesen den letzten Brief vor ihrem Tod an ihren Bruder Caspar David Friedrich in Dresden. Sie war Ersatzmutter für den jungen Caspar David gewesen. Der Maler hielt sich bis 1808 oft bei der Pfarrersfamilie in Breesen auf. In dem Brief geht es auch um den Tetschener Altar. Dies ist insofern von Bedeutung, da die kranke Frau das Altarstück mit einer gewissen Hoffnung sehen wollte. Das wäre im Grunde nur möglich, wenn sie von dem vorgesehenen Standort in der wenige Kilometer entfernten Kapelle des Schlosses Hohenzieritz wusste.

Lieber Bruder

Bey lesung Deines letzten Briefes freute und schämte ich mich zugleich, das ich deinen Brief vom März unbeantwortet gelaßen hatte, nun nahm ich mir heilig vor sogleich wieder zu schreiben, und deine Verzeihung zu erbitten, die ich auch gewiß erhalten hätte, denn seit länger als einen halben Jahr habe ich fast keinen gesunden Tag mehr gehabt. Jetzt bin ich seit den 20sten August bettlägrig, und so daß ich ohne die Hülfe Anderer; nicht von einer Stelle zur anderen kommen kann, mein Zustand ist sehr traurig. Doch was soll ich Dir länger von meinen Leiden unterhalten? Verzeih daß ich’s so lange that.

Daß Du vorigen Sommer so gute Einnahmen gehabt hast, hat mich herzlich gefreut. Hast Du das Altarstück fertig? Ich möchte es wohl sehen, ich glaube es wird viel Eindruck machen.

Daß Du immer gesund seyn magst das wünscht

Deine Schwester C. D. Sponholz

Daß dieser Brief wohl etwas unverständlich ist will ich gern glauben



Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge
(Tetschener Altar). 1807, Öl auf Leinwand, 115 x 110,5 cm,
Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister

Freitag, 5. August 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 6. August 2016: Tetschener Altar nicht für Tetschen gedacht

Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge
(Tetschener Altar). 1807, Öl auf Leinwand, 115 x
110,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister
Gräfin Brühl in einem Brief am 6. August 1808Das schöne Kreuz ist leider! Nicht zu haben! Der brave Norde hat es seinem König verehrt, und obwohl er keine Gelegenheit hat es ihm zukommen zu lassen, und bis dahin wohl auch noch einige andre Stücke verfertigen könnte, so will er es doch nicht geben.

Gemeint war mit dem Kreuz der Tetschener Alter von Caspar David Friedrich. Diesen Brief fand die Kunsthistorikerin Eva Reitharovà 1977 in tschechischen Archiven.

Seitdem ist klar, dass die Gräfin Brühl den Altar für ihr Schloss in Tetschen nicht in Aufrag gegeben hat, der dort im gräflichen Schlafzimmer aufgestellt war. Da Friedrich den Altar erklärtermaßen für eine Kapelle nach Aufmaß konzipierte, scheint die Kapelle im Schlosspark von Hohenzieritz der wahrscheinliche Ort, für den das gute Stück gedacht war. Eine Vermessung der Altarnische zeigt, dass diese Friedrichs Altar auf den Zentimeter genau aufnehmen könnte, einschließlich des im Depot der Dresdner Kunstsammlungen befindlichen Sockels in Höhe der Fußbodenleiste des Kirchenraumes.

Schlosskapelle in Hohenzieritz. Foto: PodracerHH CC-BY-SA-3.0

Mittwoch, 15. Juni 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 16. Juni 2016: Partner am Altar

Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge (Tetschener Altar).
1807, Öl auf Leinwand, 115 x 110,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister

Am 16. Juni 1780 wurde Christian Gottlieb Kühn in Dresden geboren. Mit keinem anderen Künstler arbeitete der Einzelgänger Caspar David Friedrich so eng zusammen wie mit dem Dresdner Bildhauer. So fertigte Kühn den Rahmen für den Tetschener Altar, den Friedrich 1808 vollendete. Am 16. Juni 1811, am 31. Geburtstag Kühns, brechen Maler und Bildhauer von Dresden aus zu einer Harzwanderung auf. Georg Friedrich Kersting hat diesen Moment in einer Zeichnung festgehalten.


Georg Friedrich Kersting: Caspar David Friedrich und
Christian Gottlieb Kühn auf der Wanderung zum Harz.
(Links Friedrich dargestellt). 1811, Bleistift, 35,5 x 23,6 cm,
Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett

Sonntag, 13. März 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 13. März: Paraphrasierer

Josef Führich, Kreuz in den Bergen. Um
1818, Gouache (Privatsammlung München)

Am 13. März 1876 starb Joseph Ritter von Führich in Wien. Der böhmisch-österreichische Maler, genannt der Theologe mit dem Stifte, war ein Nazarener, die eigentlich mit Caspar David Friedrich nichts am Hut hatten und Friedrich die Malerei der Nazarener ablehnte. Um so erstaunlicher ist es, wenn man im Frühwerk Führichs eine Paraphrase zu Friedrich Tetschener Altar findet. 

Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge (Tetschener Altar).
1807, Öl auf Leinwand, 115 x 110,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister

Sonntag, 27. Dezember 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 27. Dezember: Der Installationskünstler

Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge (Tetschener Altar). 
1807, Öl auf Leinwand, 115 x 110,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister

Es war das Kunstereignis der Jahres 1808 in Dresden, als Caspar David Friedrich auf Drängen seiner Freunde, am 27. Dezember in seiner Wohnung jenen Altar aufstellte, den er Wochen Später nach Teschen verkaufen wird. In welcher Weise das Kreuz im Gebirge präsentiert wurde, weist den Maler als einen Installatiosnkünstler aus, wie wir ihn erst im 20. Jahrhundert kennen lernen.  

Die Erwerbung dieses Hauptwerkes durch den Grafen Franz Anton von Thun-Hohenstein  und seine Verlobte, die Gräfin Brühl, hat sich in Dresden rumgesprochen. Freunde drängen aus Neugier den Maler, das Werk „in seiner Vollendung“ sehen zu dürfen. Er lehnt ab, weil der Altar nur in seiner dafür gedachten Umgebung zur Wirkung käme. Wenige Tage vor dem Weihnachtsfest ändert er seine Meinung, was Rühle von Lilienstern als Nachgiebigkeit beschreibt.

Er gab indessen den dringenden Wünschen seiner Freunde und Bekannten nach, und da sich die Zahl der Sehlustigen täglich vermehrt hatte, entschloß er sich, es in seiner Abwesenheit einige Tage lang in seiner Wohnung zum Anschauen hinzustellen. Der üblen Einwirkung der völlig weißen Wände seines kleinen Zimmers in etwas zu begegnen und die Dämmerung der durch Lampen erleuchteten Kapelle, so gut sich’s tun ließ, nachzubilden, ward ein Fenster verhängt, und über den Tisch, auf welches das Gemälde, das für eine gewöhnliche Staffelei ohnehin viel zu schwer geworden war, aufgerichtet ward, ein schwarzes Tuch gebreitet.

Der aufgestellte Altar durch den bereits nach Mecklenburg abgereisten Künstler könnte eine Art Gottesdienst in Gedenken an die verstorbene Schwester gewesen sein. Die Besucher des Andachtsraumes zählen Hunderte. Helene von Kügel­gen schreibt darüber an ihren Mann:

Gestern machte ich den ersten Ausgang und ging gerade über die Elbe zu Friedrich, um ein Altarbild zu sehen. Ich fand viele Bekannte dort, unter anderem den Kammerherrn Riehl und seine Gemahlin, den Prinzen Bernhard, Beschoren, Seidelmann, Volkmann, die Barduas usw.
Es ergriff alle, die ins Zimmer traten, als beträten sie einen Tempel. Die größten Schreihälse, selbst Beschoren, sprachen leise und ernsthaft wie in einer Kirche.




Montag, 21. Dezember 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 22. Dezember: Tod der Schwestermutter

Caspar David Friedrich: Gebirgslandschaft mit Regenbogen. 1810, Öl
auf Leinwand, 70 x 102 cm, Essen, Museum Folkwang

Am 22. Dezember 1808 starb Caspar David Friedrichs Schwester Dorothea Catharina Sponholz in Breesen bei Neubrandenburg. Für den Maler war die Pfarrersfrau der wichtigste Mensch in seinem Leben. Nach dem frühen Tod der Mutter (1781) hat die 15-jährige Schwester diese Rolle für den 7-jährigen Caspar David übernommen. Die Breesener Pfarrersfamilie war für Friedrich auch noch lange eine Ersatzfamilie, in der er sich mitunter monatelang aufhielt.

Caspar David Friedrich hat die Nachricht vom Tod der Schwester nicht in Dresden erreicht. In einem Brief, der etwa am 24. Dezember 1808 eintraf (eine Woche Zustellzeit), wurde ihm jedoch mitgeteilt, dass Dorothea nicht mehr lange zu leben habe. Darauf hin stellte er in seiner Wohnung im schummrigen Kerzenlicht den fertigen Tetschener Altar auf, den viele Dresdner so sehen konnten. Das war gewissermaßen ein symbolischer Akt für die sterbende Schwester, denn diese hatte in ihrem letzte Brief am 22. Oktober 1808 geschrieben:

Lieber Bruder

Bey lesung Deines letzten Briefes freute und schämte ich mich zugleich, das ich deinen Brief vom März unbeantwortet gelaßen hatte, nun nahm ich mir heilig vor sogleich wieder zu schreiben, und deine Verzeihung zu erbitten, die ich auch gewiß erhalten hätte, denn seit länger als einen halben Jahr habe ich fast keinen gesunden Tag mehr gehabt. Jetzt bin ich seit den 20sten August bettlägrig, und so daß ich ohne die Hülfe Anderer; nicht von einer Stelle zur anderen kommen kann, mein Zustand ist sehr traurig. Doch was soll ich Dir länger von meinen Leiden unterhalten? Verzeih daß ich’s so lange that.

Daß Du vorigen Sommer so gute Einnahmen gehabt hast, hat mich herzlich gefreut. Hast Du das Altarstück fertig? Ich möchte es wohl sehen, ich glaube es wird viel Eindruck machen.

Daß Du immer gesund seyn magst das wünscht

Deine Schwester C. D. Sponholz

Daß dieser Brief wohl etwas unverständlich ist will ich gern glauben

Caspar David Friedrich: Bildnis der Schwester Catharina Dorothea. Um 1798 Kreide, 21 x 17
 cm, Stuttgart, Staatsgalerie
Der Maler hat sich am ersten Weihnachtsfeiertag zu Fuß auf den 400 Km langen Weg nach Breesen gemacht. Als er Anfang Januar 1809 ankam, war seine Schwester bereits beerdigt. 

Als Trauerbild entstand das Gemälde Gebirgslandschaft mit Regenbogen, in dem sich der Maler selber darstellt. Der Stein, an den er sich lehnt, ist jener, an dem er auf der Strecke von Neubrandenburg und Breesen Rast machte und über das Tollensetal blickte (Findling an der Krappmühle). Die Farben von Jacke und Hose symbolisieren bei Friedrich Liebe (rot) und Reinheit/Unschuld (weiß). Das Bild kann deshalb auch in Richtung eines ödipalen Konflikts interpretiert werden. 

Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge
(Tetschener Altar). 1807, Öl auf Leinwand, 115 x
110,5 cm, DresdenGemäldegalerie Neue Meister

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 22. Oktober: Mein Zustand ist sehr traurig

Caspar David Friedrich: Bildnis der Schwester
Katharina Dorothea. Um 1798 Kreide,
21 x 17 cm, Stuttgart, Staatsgalerie

Am 22. Oktober 1808 schrieb Dorothea Sponholz aus Breesen den letzten Brief vor ihrem Tod an ihren Bruder Caspar David Friedrich in Dresden. Sie war Ersatzmutter für den jungen Caspar David gewesen. Der Maler hielt sich bis 1808 oft bei der Pfarrersfamilie in Breesen auf. In dem Brief geht es auch um den Tetschener Altar. Dies ist insofern von Bedeutung, da die kranke Frau das "Altarstück" mit einer gewissen Hoffnung sehen wollte. Das wäre im Grunde nur möglich, wenn sie von dem vorgesehenen Standort in der wenige Kilometer entfernten Kapelle des Schlosses Hohenzieritz wusste.

Lieber Bruder

Bey lesung Deines letzten Briefes freute und schämte ich mich zugleich, das ich deinen Brief vom März unbeantwortet gelaßen hatte, nun nahm ich mir heilig vor sogleich wieder zu schreiben, und deine Verzeihung zu erbitten, die ich auch gewiß erhalten hätte, denn seit länger als einen halben Jahr habe ich fast keinen gesunden Tag mehr gehabt. Jetzt bin ich seit den 20sten August bettlägrig, und so daß ich ohne die Hülfe Anderer; nicht von einer Stelle zur anderen kommen kann, mein Zustand ist sehr traurig. Doch was soll ich Dir länger von meinen Leiden unterhalten? Verzeih daß ich’s so lange that.

Daß Du vorigen Sommer so gute Einnahmen gehabt hast, hat mich herzlich gefreut. Hast Du das Altarstück fertig? Ich möchte es wohl sehen, ich glaube es wird viel Eindruck machen.

Daß Du immer gesund seyn magst das wünscht

Deine Schwester C. D. Sponholz

Daß dieser Brief wohl etwas unverständlich ist will ich gern glauben


Mehr zum Thema in Caspar David Friedrichs verborgene Landschaften. Die Neubrandenburger Kontexte, Kapitel 2, "Denkmale für Boll", S. 173

Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge
 (Tetschener Altar). 1807, Öl auf Leinwand, 115 x 110,5 cm,
 Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister

Donnerstag, 6. August 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 6. August: Tetschener Altar nicht für Tetschen gedacht

Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge (Tetschener Altar).
1807, Öl auf Leinwand, 115 x 110,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister
Gräfin Brühl in einem Brief am 6. August 1808: Das schöne Kreuz ist leider! Nicht zu haben! Der brave Norde hat es seinem König verehrt, und obwohl er keine Gelegenheit hat es ihm zukommen zu lassen, und bis dahin wohl auch noch einige andre Stücke verfertigen könnte, so will er es doch nicht geben.

Gemeint war mit dem Kreuz der Tetschener Alter von Caspar David Friedrich. Diesen Brief fand die Kunsthistorikerin Eva Reitharovà 1977 in tschechischen Archiven.

Seitdem ist klar, dass die Gräfin Brühl den Altar für ihr Schloss in Tetschen nicht in Aufrag gegeben hat, der dort im gräflichen Schlafzimmer aufgestellt war. Da Friedrich den Altar erklärtermaßen für eine Kapelle nach Aufmaß konzipierte, scheint die Kapelle im Schlosspark von Hohenzieritz der wahrscheinliche Ort, für den das gute Stück gedacht war. Eine Vermessung der Altarnische zeigt, dass diese Friedrichs Altar auf den Zentimeter genau aufnehmen könnte, einschließlich des im Depot der Dresdner Kunstsammlungen befindlichen Sockels in Höhe der Fußbodenleiste des Kirchenraumes.

Mehr zum Thema in Caspar David Friedrichs verborgene Landschaften. Die Neubrandenburger Kontexte, Kapitel 2, "Denkmale für Boll", S. 174

Schlosskapelle in Hohenzieritz. Foto:  PodracerHH CC-BY-SA-3.0-migrated