Heute vor 175 Jahren wurde der am 7. Mai im Alter von 65
Jahren verstorbene Caspar David Friedrich auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof
beerdigt. Schüler und Freunde des Romantikers stimmten einen Trauergesang an.
Der Maler Robert Kummer, Patenkind und Schüler Friedrichs, hielt die Grabrede.
Der Grabstein wird schlicht ausfallen.
Als künstlerisches Thema hat den Maler das offene Grab als
Übergang zu ewigen Leben in seiner gesamten Schaffenszeit begleitet. Das Sujet war ihm
sowohl eine spirituelle Übung wie auch die Suche nach einer wirkungsvollen
Darstellung im Bild. Darauf verweisen die Zeilen eines vermutlich in der Zeit nach 1825 entstandenen
apologetischen Monologverses.
Warum, die
Frag‘ ist oft zu mir ergangen,
Wählst du
zum Gegenstand der Malerei
So oft den
Tod, Vergänglichkeit und Grab?
Um ewig
einst zu leben,
Muß man sich
oft dem Tod ergeben.
Die bekannteste malerische Kulisse für ein Begräbnis ist der Klosterfriedhof
der Abtei im Eichwald (1810) mit Kreuz und Tor als Symbole der
Auferstehungshoffnung.
Caspar David Friedrich: Abtei im Eichwald. 1810, Öl auf Leinwand, 110,4 x 171 cm, Berlin, Nationalgalerie |
Im fortgeschrittenen Alter und depressiven Phasen
beschäftigte er sich mit der Schlichtheit seines voraussehbar eigenen Begräbnisplatzes
auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof (so ab 1834 bezeichnet), der erst 1815 angelegt wurde und der Maler
die ersten Bestattungen auf freiem Feld erlebte.
Caspar David Friedrich: Landschaft mit Grab, Sarg und Eule, um 1837, Sepia, 48,5 x 38,5 cm, Hamburger Kunsthalle |
Um 1825 hielt der den Blick
auf den Friedhofseingang in einem Gemälde fest.
Caspar David Friedrich: Fiedhofseingang. um 1825, Öl auf Leinwand, 111 x 144 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister |
Heute befindet sich Friedrichs verwitterter Grabstein inmitten
einer grünen Wiese.
Grab Caspar David Friedrichs auf dem Trinitatisfriedhof (Paulae, CC-BA-SA-3.0) |