Freitag, 8. Mai 2015

Caspar David Friedrich am 9. Mai 1815: Brief an Louise Seidler

Friedrich, Caspar David: Brief an [Louise
Caroline Sophie] Seidler. Dresden,
9.5.[1815], Seite [2], Universitätsbibliothek Bonn
Caspar David Friedrich schreibt am 9. Mai 1815 aus Dresden an Louise Seidler (1786-1866) in Jena. Er berichtet darin der Malerin und Goethe-Vertrauten von einem Bild mit dem Titel Kreuz an der Ostsee, das er gerade für Sylvie Köthe malte, das diese für ihren Mann Friedrich August Köthe bestellt hatte.

Das Bild für ihre Freundin bestimmt ist bereits angelegt, aber es kommt keine Kirche drauf, kein Baum, keine Pflanze, kein Grashalm. Am nackten steinigten Meeresstrande steht hoch aufgerichtet das Kreutz, denen so es sehn ein Trost, denen so es nicht sehn ein Kreutz. 

Caspar David Friedrich: Kreuz an der Ostsee. 1815, Öl auf Leinwand, 45 x 33,5 cm, Berlin Schloss Charlottenburg
Der Brief gibt Aufschluss über die Interpretation des bekannten Gemäldes, nach der das Kreuz kein Todessymbol, sondern lediglich ein Symbol des Trostes darstellen soll.

Carl Christian Vogel von Vogelstein: Louise Seidler in Rom. 1820

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