Landschaft hinter dem Breesener Pfarrhaus. Caspar David Friedrich: Dorflandschaft bei Morgenbeleuchtung. 1822, Öl auf Leinwand, 55 x 71 cm, Berlin Nationalgalerie |
Caspar David Friedrichs älterer Bruder Johann Samuel wurde am 18. Mai 1773 in Greifswald geboren. Von ihm ist kein gezeichnetes Porträt erhalten geblieben. Johann Friedrich erweist sich jedoch als Quelle für die Interpretation der Eichen in Friedrichs Bildern. Im Haus des Huf- und Waffenschmiede-Amtsmeisters hielt sich der Maler auf, wenn er nach Neubrandenburg reiste.
Caspar David Friedrichs legendäre Eichen, die in seinen Hauptwerken Verwendung finden, sind Bäume vom Neubrandenburger Stadtwall oder aus Breesen. Diese Solitäre hat der Maler offenbar nicht zufällig ausgewählt. Seit dem Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert musste man, um in der Stadt Bürger zu werden, auf dem Wall eine Eiche Pflanzen und ein Ehepaar pflanzte nach der Hochzeit zwei Bäume. Der Standort der Familienbäume wurde von Generation zu Generation weiter gegeben. Bürgermeister Ahlers nannte die Eichen schließlich die Vertrauten unserer Vorfahren, auf die pietätvoll Bedacht zu nehmen! sei. Die Familienbäume wurden oft aus diesem Grund nicht zu Bauholz verarbeitet, so dass die Eichen ein Alter von mehr als 300 Jahre erreichten, wie das Foto unten zeigt. Manche Eichenbilder Friedrichs erzählen so auch Familiengeschichte.
Walleiche. Caspar David Friedrich: Alte Eiche mit Storchennest. 23. Mai 1806, Bleistift, 28,6 x 20,5 cm, Hamburg, Kunsthalle |
Die ältesten Eichen auf dem Neubrandenburger Wall um 1900 hatten ein Alter zwischen 300 und 400 Jahren. Foto: Regionalmuseum |