Caspar David Friedrich: Entwurf für ein Kriegerdenkmal. Um 1813, Bleistift, Feder, 32,1 x 25,2 cm, Kunsthalle Mannheim |
Ernst Moritz Arndt starb am 29. Januar 1860 in Bonn. Ein Brief Caspar David Friedrichs an den Schriftsteller und Demokraten vom 12. März 1814 ist erhalten:
Hochgeschätzter Landsmann! Ihren lieben Brief und die dabei erfolgten Zeichnungen habe ich erhalten. Ich wundere mich keineswegs, daß keine Denkmäler errichtet werden, weder die, so die große Sache des Volkes bezeichnen, noch die hochherzigen Taten einzelner deutscher Männer. So lange wir Fürstenknechte bleiben, wird auch nie etwas Großes der Art geschehen. Wo das Volk keine Stimme hat, wird dem Volk auch nicht erlaubt, sich zu fühlen und zu ehren. Ich beschäftige mich jetzt mit einem Bilde, wo auf dem freien Platz einer erdachten Stadt ein Denkmal aufgerichtet steht. Dieses Denkmal wollte ich für den edlen Scharnhorst bestimmen und Sie bitten, eine Inschrift zu machen. Viel über zwanzig Worte dürfte aber diese Inschrift wohl nicht lang sein, weil es mir sonst an Platz fehlt. Ich erwarte von Ihrer Güte die Gewährung meiner Bitte. Ihr Landsmann Friedrich.
Den Brief Friedrichs fand die Polizei im Juli 1819 bei der Durchsuchung von Arndts Bonner Wohnung. 1921 hielten die Behörden dem Dichter diese Korrespondenz im Verhör wegen des Verdachts auf Theilnahme an geheimen politischen Verbindungen und Umtrieben vor. Gefragt wurde er: Was hat es für eine Bewandtniß damit, daß der Verfasser den Mangel an Denkmälern […] in dem Umstande findet, daß, solange wir Fürstenknechte blieben, so etwas nicht geschehen könne? Arndt antwortete darauf hin: Ich weiß nicht, wie der Maler Friedrich auf diesen Gedankengang gekommen ist?