Caspar David Friedrich: Gartenlaube. 1818, Öl auf Leinwand, 30 x 22 cm, München, Neue Pinakothek |
Caspar David Friedrich zeichnete am 20. August 1818 auf seiner Hochzeitsreise in Greifswald zwei Frauen in einer Gartenlaube mit Blick auf die Nikolaikirche. Zurück in Dresden entstand aus eben dieser Studie das Gemälde Gartenlaube. Aus der stehenden Frau wurde ein Mann, aus den Blattandeutungen fein ausgearbeitete Hopfenpflanzen und aus der barocken Kirche eine gotische. Das Motiv ist als ein Gedächtnisbild für den 1818 verstorbenen Neubrandenburger Pastor Franz Christian Boll mit seiner Frau Friederike zu interpretieren, dessen größter Wunsch der Umbau des barocken Turms der Neubrandenburger Marienkirche zu einem gotischen gewesen ist. Boll besaß eine Gartenlaube inmitten der Hopfenfelder vor dem Treptower Tor. Von dieser Gartelaube aus konnte man die Marienkirche in exakt dieser Position sehen.
Die Zeichnung ist die einziger dieser Art, an der man bei Friedrich von der Skizze zum Gemälde den Entstehungsprozess als geplant nachverfolgen kann, mit dem Austausch von Landschaft und Personal, Ort und Bedeutung.
Caspar David Friedrich: Blick aus einer Laube auf die Nikolaikirche in Greifswald. 20. August 1818, Bleistift, 19,7 x 12,4 cm, Dresden, Kupferstichkabinett |