Caspar David Friedrich: Mondaufgang am Meer. 1822, Öl auf Leinwand, 55 x 72 cm, Alte Nationalgalerie Berlin |
Caspar David Friedrich schrieb am 27. Juli 1822 an seine Frau Caroline, die sich bei der Familie von Georg Friedrich Kersting in Meißen aufhielt. Der Maler berichtet zu nächst vom Vogelschießen auf der Vogelwiese nahe seines Hauses.
Liebe Liena,
Da ziehen sie hin die Schaaren, Alt und Jung, Kinder und Greise, Krumme und Lahme - um zu sehen wenn der große Vogel aufgerichtet wird. Es ist leichter einen Menschen aus seiner Wohnung zu locken als einen Hund hinter dem Ofen hervor; Diesen Morgen ging ich mit deinem Bruder über die Wiese so für die kommende Woche ein Sammelplatz der Freunde - der Gemeinheit - und allen Ausschweifungen sein wird ...
Meine frühere Absicht war dich schon gestern abzuholen, aber dein letzer Brief bestimmte mich dich noch 8 Tage in Meißen zu lassen, und wie ich glaube nicht zu deiner Unzufriedenheit ...
Schon wieder von einem Besuch unterbrochen der eine leise Hoffnung hinterlassen vielleicht mein großes Bild zu verkaufen ...
Mit dem Bild ist das Gemälde Mondaufgang am Meer (vermutlich die Küste bei Greifswald mit Blick auf die Insel Rügen) gemeint, mit dem Besucher der Berater des russischen Zaren Wassili Andrejewitsch Schukowski.