Posts mit dem Label Caspar David Friedrich Hünengrab im Herbst werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Caspar David Friedrich Hünengrab im Herbst werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 4. Dezember 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 4. Dezember 2017: Säumiges Mitglied

Caspar David Friedrich: Hünengrab im Herbst. Um 1819, Öl auf
Leinwand, 55 x 71 cm, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Galerie Neue Meister

Am 4. Dezember 1816 wurde Caspar David Friedrich in die Dresdner Akademie aufgenommen und bezog ein Gehalt von 150 Talern. Am 13. Dezember 1816 erging eine Aufforderung an den Maler ein mit der Aufnahme verbundenes Rezeptionsbild abzuliefern. Das ist offenbar nicht geschehen, denn am 12. Januar 1819 musste die Lieferung angemahnt werden. Gedacht war dafür das 1817 begonnene Gemälde Hünengrab im Herbst. Vermutlich hat Friedrich die Angelegenheit solange schleifen lassen, bis seine Ernennung zum außerordentlichen Professor der Akademie durch die Säumigkeit in Gefahr geriet. Die Ernennung fand am 21. Januar 1824 statt.

Freitag, 22. September 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 23. September 2017: Wutbild zum Herbstanfang

Caspar David Friedrich: Hünengrab im Herbst. Um 1819, Öl auf Leinwand,
55 x 71 cm, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Galerie Neue Meister

Heute, am 23. September, ist Herbstanfang ist astronomischer Herbstanfang. Von Caspar David Friedrich existiert nur ein ausgesprochenes Herbstgemälde, das Hünengrab im Herbst, in dem der erste Herbststurm Bäume umgeknickt hat. Warum der Maler ein Hünengrab ins Zentrum des Bildes gesetzt hat, ist nicht sicher zu beantworten. Möglicherweise machte er mit dieser Bilderzählung seiner Enttäuschung Luft, einem Schwindel aufgesessen zu sein.

Mit der Darstellung von Hünengräbern reagierte Caspar David Friedrich auf den unglaublichen Hype, den der Herzog Carl II. in Mecklenburg-Strelitz veranstaltete. Die, wie sich letztlich herausstellte, gefälschten Prillwitzer Idole, machten das kleine Herzogtum in ganz Europa bekannt und zum Pilgerort archäologisch interessierter Adliger und Wissenschaftler. Auch Goethe, der die Bilder mit Friedrichs Hünengräber für die Sammlung des Weimarer Herzogs ankaufte, interessierte sich brennend für die seltsamen Artefakte, die in der Gegend um Prillwitz in scheinbar unerschöpflicher Menge ans Tageslicht befördert wurden.
Herzog Carl versuchte als Bruder der englischen Königin mittels Archäologie seinen Stammbaum aufzuwerten und ließ eine Genealogie anfertigen, die bis in die Zeit der Vandalen zurück reichen sollte. Auf dem Höhepunkt der patriotischen Archäologie in Meckenburg Strelitz fertigte Friedrich 1807 seine ersten kommentierenden Arbeiten Hünengrab am Meer und Hünengrab im Schnee. Als sich etwa 1815 führende Altertumswissenschaftler einig waren, dass die Artefakte von Prillwitz Fälschungen sind, und das Herzogtum in ganz Europa als das Land der Deppen galt, begann Friedrich das Wutbild Hünengrab im Herbst mit abschlagenen stolzen Eichen.
Die Hünengrab-Bilder sind typischerweise Kompilationen, dass heißt zusammengesetzte Reallandschaften. Allerdings verweist das Hünengrab im Schnee auf eine auffindbare Topografie, das Königsgrab auf dem Berg in Wustrow am Tollensesee. Solche Eichen wie auf dem Neubrandenburger Wall findet man da nicht, sondern verkrüppelte Windflüchter, aber auch die sind nicht 200 Jahre alt. Eine Überraschung gibt es auf dem Hügel doch. Von den Eichen aus Friedrichs-Zeiten sind unter Laub und Moos noch die drei Baumstümpfe in jener Konstellation der Friedrich-Bilder vorhanden. So kommt man mittels Archäologie in der Kunstgeschichte weiter.


Caspar David Friedrich: Hünengrab am Meer. 1807, Bleistift,
Sepia, 64,5 x 95 cm, Weimar, Staatliche Kunstsammlungen

Caspar David Friedrich: Hünengrab im Schnee. 1807, Öl auf Leinwand,
1,5 x 80 cm, Dresden Gemäldegalerie Neue Meister

Samstag, 3. Dezember 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 4. Dezember 2016: Säumiges Mitglied

Caspar David Friedrich: Hünengrab im Herbst. Um 1819, Öl auf
Leinwand, 55 x 71 cm, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Galerie Neue Meister

Am 4. Dezember 1816 wurde Caspar David Friedrich in die Dresdner Akademie aufgenommen und bezog ein Gehalt von 150 Talern. Am 13. Dezember 1816 erging eine Aufforderung an den Maler ein mit der Aufnahme verbundenes Rezeptionsbild abzuliefern. Das ist offenbar nicht geschehen, denn am 12. Januar 1819 musste die Lieferung angemahnt werden. Gedacht war dafür das 1817 begonnene Gemälde Hünengrab im Herbst. Vermutlich hat Friedrich die Angelegenheit solange schleifen lassen, bis seine Ernennung zum außerordentlichen Professor der Akademie durch die Säumigkeit in Gefahr geriet. Die Ernennung fand am 21. Januar 1824 statt.

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 4. Dezember: Säumiges Mitglied

Caspar David Friedrich: Hünengrab im Herbst. Um 1819, Öl auf
Leinwand, 55 x 71 cm, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Galerie Neue Meister

Am 4. Dezember 1816 wurde Caspar David Friedrich in die Dresdner Akademie aufgenommen und bezog ein Gehalt von 150 Talern. Am 13. Dezember 1816 erging eine Aufforderung an den Maler ein mit der Aufnahme verbundenes Rezeptionsbild abzuliefern. Das ist offenbar nicht geschehen, denn am 12. Januar 1819 musste die Lieferung angemahnt werden. Gedacht war dafür das 1817 begonnene Gemälde Hünengrab im Herbst. Vermutlich hat Friedrich die Angelegenheit solange schleifen lassen, bis seine Ernennung zum außerordentlichen Professor der Akademie durch die Säumigkeit in Gefahr geriet. Die Ernennung fand am 21. Januar 1824 statt.


Mittwoch, 23. September 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 23. September: Wutbild zum Herbstanfang

Caspar David Friedrich: Hünengrab im Herbst. Um 1819, Öl auf Leinwand,
55 x 71 cm, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Galerie Neue Meister
Heute, am 23. September, ist Herbstanfang ist astronomischer Herbstanfang. Von Caspar David Friedrich existiert nur ein ausgesprochenes Herbstgemälde, das Hünengrab im Herbst, in dem der erste Herbststurm Bäume umgeknickt hat. Warum der Maler ein Hünengrab ins Zentrum des Bildes gesetzt hat, ist nicht sicher zu beantworten. Möglicherweise machte er mit dieser Bilderzählung seiner Enttäuschung Luft, einem Schwindel aufgesessen zu sein.

Mit der Darstellung von Hünengräbern reagierte Caspar David Friedrich auf den unglaublichen Hype, den der Herzog Carl II. in Mecklenburg-Strelitz veranstaltete. Die, wie sich letztlich herausstellte, gefälschten Prillwitzer Idole, machten das kleine Herzogtum in ganz Europa bekannt und zum Pilgerort archäologisch interessierter Adliger und Wissenschaftler. Auch Goethe, der die Bilder mit Friedrichs Hünengräber für die Sammlung des Weimarer Herzogs ankaufte, interessierte sich brennend für die seltsamen Artefakte, die in der Gegend um Prillwitz in scheinbar unerschöpflicher Menge ans Tageslicht befördert wurden.
Herzog Carl versuchte als Bruder der englischen Königin mittels Archäologie seinen Stammbaum aufzuwerten und ließ eine Genealogie anfertigen, die bis in die Zeit der Vandalen zurück reichen sollte. Auf dem Höhepunkt der patriotischen Archäologie in Meckenburg Strelitz fertigte Friedrich 1807 seine ersten kommentierenden Arbeiten Hünengrab am Meer und Hünengrab im Schnee. Als sich etwa 1815 führende Altertumswissenschaftler einig waren, dass die Artefakte von Prillwitz Fälschungen sind, und das Herzogtum in ganz Europa als das Land der Deppen galt, begann Friedrich das Wutbild Hünengrab im Herbst mit abschlagenen stolzen Eichen.
Die Hünengrab-Bilder sind typischerweise Kompilationen, dass heißt zusammengesetzte Reallandschaften. Allerdings verweist das Hünengrab im Schnee auf eine auffindbare Topografie, das Königsgrab auf dem Berg in Wustrow am Tollensesee. Solche Eichen wie auf dem Neubrandenburger Wall findet man da nicht, sondern verkrüppelte Windflüchter, aber auch die sind nicht 200 Jahre alt. Eine Überraschung gibt es auf dem Hügel doch. Von den Eichen aus Friedrichs-Zeiten sind unter Laub und Moos noch die drei Baumstümpfe in jener Konstellation der Friedrich-Bilder vorhanden. So kommt man mittels Archäologie in der Kunstgeschichte weiter.

Mehr zum Thema in Caspar David Friedrichs verborgene Landschaften. Die Neubrandenburger Kontexte, Kapitel 4, "Die Bäume der Ahnen", S. 280


Caspar David Friedrich: Hünengrab am Meer. 1807, Bleistift,
Sepia, 64,5 x 95 cm, Weimar, Staatliche Kunstsammlungen
Caspar David Friedrich: Hünengrab im Schnee. 1807, Öl auf Leinwand,
1,5 x 80 cm, Dresden Gemäldegalerie Neue Meister



Dienstag, 2. Juni 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 2. Juni: Tote Äste als Landschaftsbeiwerk

Caspar David Friedrich: Hünengrab im Herbst. Um 1819, 
Öl auf Leinwand, 55 x 71 cm, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, 
Galerie Neue Meister
Caspar David Friedrich zeichnete am 2. Juni 1809 in Neubrandenburg totes Astwerk, das er um 1819 im Vordergrund des Gemäldes Hünengrab im Herbst verwendete. Solches Astwerk findet man in zahlreichen Gemälden als Ausstattung im Vordergrund. Hier folgt der Maler offenbar den Ratschlägen aus Christian Cay Lorenz Hirschfelds Theorie der Gartenkunst, in der solche Landschaftsbeigaben Stimmungswerte vermitteln. Auf dieser Reise sah Friedrich seinen kranken Vater in Neubrandenburg zum letzten mal. Adolf Friedrich starb am 6. November 1809.

Caspar David Friedrich: Studie einer Weide;
 Studie zweier Äste, 2. Juni 1809, Bleistift,
36,1 x 25,8 cm, Berlin, Kupferstichkabinett
Mehr zum Thema in Caspar David Friedrichs verborgene Landschaften. Die Neubrandenburger Kontexte, Kapitel 4, "Die Bäume der Ahnen", S. 280