Samstag, 27. Mai 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 28. Mai 2017: Figuren sind meine Sache nicht ...

Das Konzert zu Groß-Schöppenstedt, 1816, Holzschnitt
von Christan Friedrich nach einer Zeichnung
von Johann August Hahn, 23 x 32,5 cm

Caspar David Friedrich schreibt am 29. Mai 1816 an seinen Bruder Christian in Greifswald:

Ich bin deinetwegen gestern bei Hahn gewesen und habe bereitz daß was er auf Holtz zu zeichnen gedenkt aufs Papier entworfen gesehen. Er hat mir versprochen es bald zu machen und ich glaube daß es dir gefallen wird ... Da du lieber Figuren haben willst und das so eigendlich meine Sache nicht ist so hab ich Hahn in Anspruch genommen ...

Caspar David Friedrichs Bruder Christian war ein ganz passabler Holzschneider, dem der Maler zahlreiche Vorlagen lieferte. In diesem Brief geht es um die Vorlage-Zeichnung einer Kapelle, wozu sich Friedrich nicht in der Lage sah, weil ihm zum Figurenzeichnen das Talent fehlte. Er bat den Dresdner Hochschullehrer Johann August Hahn um die zeichnerische Vorlage. So kam Das Konzert zu Groß-Schöppenstedt zustande. Das Blatt wird in der Auktion bei artnet fälschlicherweise als Arbeit Caspar David Friedrichs angeboten.


Caspar David Friedrich: Bildnis des Bruders Christian Friedrich.
Um 1798, Kreide, 23,5 x 18,5 cm, München, Sammlung Winterstein

Caspar David Friedrich Kalender am 27. Mai 2017: Was Caspar filmen würde

Video-Still: Caspar David: Der Wanderer- ohne
Kompass gehen für Klavier, Cello und Video

Netzfundstück im Mai: Der in Berlin lebende Maler, Fotograf und Videokünstler Jobst von Berg stellt in seiner Arbeit Caspar David: Der Wanderer- ohne Kompass gehen für Klavier, Cello und Video die Frage: Was würde Caspar David Friedrich heutzutage filmen, wenn er mit mit einer Videokamera unterwegs wäre. So entstand ein Konzertprogramm für Klavier (Michael Rettig), Cello (Miran Zrimsek) und Video (Jobst von Berg) auf den Spuren von Caspar David Friedrich. Inspiriert von Arvo Pärt, Philip Glass, Eleni Karaindrou und J.S.Bach. Melodiös, teilweise minimalistisch, romantisch.

Hier das Video


Donnerstag, 25. Mai 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 26. Mai 2017: Gezeichnete Wegmarken

Caspar David Friedrich: Baum, Hünengrab
und Turm. 26. Mai 1806, Bleistift,
36 x 26 cm, Oslo, Nationalgalerie

Caspar David Friedrich zeichnet oft ein Blatt mit Wegmarken einer Wanderung. Die Zeichnung Baum, Hünengrab und Turm entstand ab 26. Mai 1806. Der Maler hält sich in Breesen bei seiner Schwester Catharina Dorothea auf und zeichnet den Baum. Am 27. Mai bricht er nach Neubrandenburg auf und zeichnet unterwegs ein Hünengrab an der Krappmühle. Dann entsteht am 29. Mai in Neubrandenburg die Studie des Fangelturms in der nordwestlichen Stadtmauer Neubrandenburgs, der 1899 einstürzte.

Caspar David Friedrich Kalender am 25. Mai 2017: Der Watzmann in Breslau

Caspar David Friedrich: Der Watzmann. Um 1824,
136 x 170 cm, Berlin , Alte Nationalgalerie

Caspar David Friedrich schreibt am 25. Mai 1850 an den Kunstverein Breslau

Durch die gütige Besorgung des Herrn Professor Dahl empfängt der Kunstverein in Breslau zwei Bilder: der Ostseestrand und eine Gebirgsgegend und bittet nach Beendigung der Ausstellung es wieder nach Dresden zurück zu senden. 

Ew. Wohlgeboren
ganz ergebenster 
C D Friedrich

Bei der Gebirgsgegend handelt es sich um das Gemälde Der Watzmann. Das Bild Mondscheinklandschaft an der Ostsee ist in der Ansicht nicht erhalten geblieben.

Friedrich selbst war nie in den Alpen gewesen. Als Vorlage für das Gemälde nutzte er eine Aquarellstudie seines Schülers Johann August Heinrich von 1821 und implementierte im Vordergrund eine Zeichnung von der Harzreise des Jahres 1811. 

Dienstag, 23. Mai 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 24. Mai 2017: Mit und ohne Brust


Julius Schnorr von Carolsfeld: Mädchenstudien. 1839, Pinsel in
 Braun und Rot über Bleistift, 37,5 × 47,5 cm, Kupferstichkabinett Dresden

Am 24. Mai 1872 starb Julius Schnorr von Carolsfeld in Dresden. Der Maler der Romantik war einer der wichtigsten Vertreter der Nazarener, einer Gruppe junger Künstler um Friedrich Overbeck, die die Erneuerung der deutschen Kunst aus dem Geist der Religion zum Ziel hatte. Sie kehrten der Akademie den Rücken, um in Rom gemeinschaftlich zu leben und zu arbeiten. Ihr Interesse galt vor allem christlich-religiösen und historischen Themen. Vereint in der entschlossenen Ablehnung des Realismus suchten sie ihr Ideal in klassischer Schönheit, deutscher Innigkeit und wahrem Christentum. In seinen Zeichnungen von Landschaften und Personendarstellungen werden in der Kunstgeschichte Parallelen zu Caspar David Friedrich gezogen, mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Beide Maler schätzten sich, wie der Briefwechsel nahelegt.

Caspar David Friedrich: Frau mit Umschlagtuch.
Um 1818/20, Sepia, 32,5 x 18,5 cm und
35,3 x 20,7 cm, Berlin, Kupferstichkabinett

Caspar David Friedrich Kalender am 23. Mai 2017: Zeichnen für den Motivbaukasten

Caspar David Friedrich: Alte Eiche mit
Storchennest. 23. Mai 1806, Bleistift,
28,6 x 20,5 cm, Hamburg, Kunsthalle

Caspar David Friedrich zeichnete die Eiche mit Storchennest am 23. Mai 1806 in Neubrandenburg. Es handelt sich mit hoher Sicherheit um einer der Eichen vom Stadtwall. Die Zeichnung verwendete der Maler wie aus einem Motivbaukasten für verschiedene größere Arbeiten wie für die Gemälde Hünengrab am Meer und Einsamer Baum.


Caspar David Friedrich: Hünengrab am Meer. 1807, Bleistift,
Sepia, 64,5 x 95 cm, Weimar, Staatliche Kunstsammlungen

Sonntag, 21. Mai 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 22. Mai 2017: Friedrich als Tapete

Caspar David Friedrich: Böhmische Landschaft mit dem Milleschauer

Fundstück im Mai: Die Verkäufer von Kunstkopien begnügen sich neuerdings nicht mehr damit, die Reproduktionen von Werken Caspar David Friedrichs anzubieten. Nun werden Sinnsprüche auf die Landschaft gedruckt. It's not okay ...

https://www.kunstkopie.de/a/caspar_david_friedrich.html