Donnerstag, 9. November 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 10. November 2017: Räuberische Kunst

Caspar David Friedrich: Szene aus Schillers "Die Räuber",
um 1798/99, Feder laviert, 20,4 x 26,2 cm,
Pommersches Landesmuseum Greifswald

Am 10. November 1759 wurde Friedrich Schiller in Marbach am Neckar geboren. Das Drama Die Räuber des Autors des Autor der Weimarer Klassik war der einzige Theaterstoff der im Werk Caspar David Friedrichs Verwendung fand. Zu den Räubern entstanden mehrere Blätter für das Kopenhagener Stammbuch. Hier das Blatt mit der Schlussszene, im Zentrum des Bildes Karl Moor.

Mittwoch, 8. November 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 9. November 2017: Arisiert

Caspar David Friedrich: Gebirgslandschaft mit Regenbogen.
1810, Öl auf Leinwand, 70 x 102 cm, Essen, Museum Folkwang

Caspar David Friedrichs Bild Gebirgslandschaft mit Regenbogen gehörte zu jenen Gemälden aus der Sammlung des jüdischen Bankhauses Simon Hirschland in Essen, die am 9. November 1938 von den Nazis zwecks Arisierung beschlagnahmt wurden. Die Familie Hirschland floh ins Ausland. Der Gauwirtschaftsleiter Hofmann kam im April 1939 in Amsterdam mit Georg Hirschland im Rahmen einer zwangsweisen Vermögensregelung überein, die in Deutschland verbliebenen Gemälde für 350 000 RM zu an die Gauleitung Essen zu verkaufen. Die Gebirgslandschaft mit Regenbogen ist dann in das Museum Folkwang Essen überführt worden. 1945 erfolgte die Rückgabe an den früheren Eigentümer. Das Bild ging 1948 per Vermächtnis Dr. Georg Hirschland endgültig an das Museum Folkwang.

Simon Hirschland Bank, Essen, Germany, 1920, wikimedia

Dienstag, 7. November 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 8. November: Singender Wanderer



Fundstück im November: Der Tenor Jonas Kaufmann steigt für sein CD Cover mit romantischer Musik unter dem Titel Sehnsucht auf Caspar David Friedrichs Felsen des Wanderers über dem Nebelmeer.

Caspar David Friedrich: Der Wanderer über
dem Nebelmeer. 1818, Öl auf Leinwand, 74,8 x
94,8 cm, Hamburger Kunsthalle

Montag, 6. November 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 7. November 2017: Tragödie der Landschaft

Édouard Baldus: Pierre-Jean David d'Angers. 1853

Am 7. November 1834 besuchte David d’Angers Caspar David Friedrich in seinem Dresdener Atelier. Nach Mitteilung von Carl Gustav Carus soll der französischen Bildhauer beim Blick auf Friedrichs Bilder ausgerufen haben
Voilà un homme, qui à découvert la trágédie du paysage

(Hier ist ein Mensch, der die Tragödie der Landschaft entdeckt hat). Diese Worte werden in der Literatur in den unsinnigsten Varianten wiedergegeben. Doch die Einschätzung, dass der Maler die Tragödie der Landschaft entdeckt habe, ist die am meisten zitierte Einschätzung zum Werk des Romantikers und trifft wohl das Wesentliche. Das Bild, auf welches sich David d'Angers bezogen hat, könnte das Große Gehege gewesen sein.


Caspar David Friedrich: Das große Gehege. Um 1830, Öl
auf Leinwand, 73,8 x 102,5 cm, Dresden, Galerie Neue Meister

Sonntag, 5. November 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 6. November 2017: Der trauernde Maler

Caroline Bardua. Porträt Caspar David Friedrich.
1810, Öl auf Leinwand, 76.5 × 60 cm, Berlin Alte Nationalgalerie

Caspar David Friedrichs Vater, Adolph Gottlieb Friedrich, starb am 6. November 1809 an den folgen einer Krebserkrankung. Den trauernden Maler mit der Trauerbinde am linken Arm porträtierte die Freundin Caroline Bardua im Frühjahr 1810 in Dresden. Friedrich hatte seinen Vater zum letzten Mal im Juni 1809 in Neubrandenburg bei seinem Bruder Johannes gesehen. Der alte Friedrich wollte eigentlich in seinem Geburtsort Neubrandenburg sterben und unter seinen Ahnen begraben liegen. Er weilte dort sehr krank bis zu Ende des Sommers. Es schien ihm dann plötzlich wieder besser zu gehen, so reiste er zurück nach Greifswald und starb dort.

Caspar David Friedrich: Adolph Gottlieb Friedrich, lesend.
1802, schwarze Kreide, Kunsthalle Mannheim

Caspar David Friedrich Kalender am 5. November 2017: Grassis Versprechen

Joseph Maria Grassi: Selbstporträt. Öl auf Leinwand,
um 1800, 107,4 x 85,1 cm, Privatbesitz

Caspar David Friedrich schrieb am 5. November 1800 an seinen dänischen Freund Johan Ludwig Lund in Kopenhagen:

[...] ich werde vielleicht in einer Zeitvon drei Wochen nach Pohlen gehen zu einem Fürsten als zeichen Meister bei seine Kinder; meine Bedingungen unter der ich die Condiction an-nehme, nemlich 100 Ducaten jährlich[,] alles frei und die Kosten hin und her; genehmigt der Fürst sie, so reise ich erst auf einige Wochen zu Hause und von da iezt vort. Grassi hat mich dazu angenommen.

Die Vermittlung Friedrichs nach Polen geschah durch den österreichischen Maler Joseph Maria Grassi, der seit 1799 Professor in Dresden war, zuvor jedoch ein erfolgreicher Porträtmaler in Warschau. Grassis Versprechen, dem jungen Maler einen fürstlichen Job zu besorgen, erwies sich als eine Ente und Friedrich war nie in als Lehrer Polen gewesen. Grassi wurde durch ein einziges Porträt berühmt, durch das der preußischen Königin Luise von 1804.


Joseph Maria Grassi: Porträt der Königin
Luise von Preußen. 1804

Samstag, 4. November 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 4. November 2017: Aus dem Poesiealbum

Caspar David Friedrich: Felsengruppe aus
dem Elbsandsteingebirge. 1828, Bleistift
und Aquarell, 20,1 x 15,6 cm,Staatliche
Graphische Sammlung München  

Am 4. November 1958 ging das Aquarell Felsengruppe im Elbsandsteingebirge von Caspar David Friedrich in den Besitz der Staatlichen Graphischen Sammlung München über. Das Blatt wurde am Vortag auf der Auktion bei Karl & Farber München ersteigert. Das Aquarell stammt aus einem Dresdner Freundschaftsalbum.

Es sind bei Auktionen immer mal wieder überraschend Arbeiten zu sehen, die man aus solchen Stammbüchern oder Freundschaftsalben heraus getrennt hat. Oft waren sich die Vorbesitzer eines solchen ererbten Stücks nicht über den Wert des Inhaltes im Klaren, der später bei der Versteigerung erzielt wurde. Friedrich hatte auch bei solchen kleinen Geschenken sein ganzen Können unter Beweis stellen wollen.

Das Motiv ist bei den Liebethaler Steinbrüchen anzusiedeln. Diese Steinbrüche wurden von zahlreichen Dresdner Malern ins Bild genommen und kursierten in unzähligen Kupferstichen. Der sächsische Malerweg beginnt im Liebethaler Grund, der einen wunderbaren Herbstausflug hergibt.


Carl August Richter: Steinbrueche Liebethaler Grund