Mittwoch, 6. September 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 7. September 2017: Schüler August

August Heinrich: Felsenschlucht im Uttewalder Grund in der Sächsischen
Schweiz, 1820, Öl auf Leinwand, 52 x 42 cm, Belvedere, Wien

Caspar David Friedrich schrieb am 7. September 1820 einen Empfehlungsbrief für seinen Schüler August Heinrich (1794-1822). Die Lehrer der Dresdner Kunstakademie waren aufgefordert, ihre Schüler für eine Gratifikation vorzuschlagen. Mit dem Bild Felsenschlucht im Uttewalder Grund in der Sächsischen Schweiz bewarb sich Heinrich. Friedrich lobte die liebevolle und treue Nachahmung der Natur, dazu kommen müsse jedoch, dass Geist und Gefühl damit angeregt werden.

Dienstag, 5. September 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 6. September 2016: Frische Gans zu Dürers Geburtstag

Caspar David Friedrich: Die "Kleine Gans" im Elbsandsteingebirge,
1826, Aquarell, 26,4 x 22,8 cm, Museum Behnhaus Drägerhaus Lübeck

Caspar David Friedrich fertigte vermutlich im September 1826  das Aquarell von der Kleinen Gans im Elbsandsteingebirge bei Dresden. Ein Aquarell mit so frischen Farben und Detailgebung mit dem spitzen Pinsel ist bei Friedrich eher selten. Es wird angenommen, dass dieses Bild für das Dürer-Stammbuch gedacht war. Berücksichtigt in dem Stammbuch wurde allerdings eine andere Arbeit des Malers.

Zur Feier des 300. Todestags Albrecht Dürers am 6. April 1828 rief der Nürnberger Kunstschuldirektor Albert Christoph Reindel (1784-1853) im Jahr 1826 die deutschsprachigen Künstler auf, zu Ehren Dürers Arbeiten für ein Stammbuch einzureichen. Diesem Ruf folgten 57 Künstler mit 130 Werken. Durch nachträglich eingegangene Arbeiten erhöhte sich die Zahl letztlich auf 291.

Montag, 4. September 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 5. September 2017: Zum Geburtstag in den Dom

Taufstein im Greifswalder Dom, Foto: Kerstin Heßelmann

Caspar David Friedrich wurde am 5. September 1774 in Greifswald geboren und zwei Tage später im Dom St. Nikolai getauft. Zum 242. Geburtstag des Malers werfen wir einen Blick in den Dom. Aus dieser Zeit erinnert nicht mehr viel an die Kirchenausstattung dieser Zeit. Das Kircheninnere wurde zwischen 1823 und 1832 grundlegend erneuert. Auch den alten Taufstein, an dem Friedrich getauft wurde, gibt es nicht mehr und dennoch hat der Maler mit diesem neuen aus dem Jahr 1832 zutun. Er wurde von seinem Bruder, dem Kunsttischler Christian Adolf Friedrich, gefertigt. Es gilt als sicher, dass der Maler dem Bruder bei der Gestaltung beratend zu Seite stand, wie er das bei anderen Entwurfsarbeiten auch getan hat.

Greifswalder Dom, Foto: Greifen, wikipedia

Caspar David Friedrich Kalender am 4. September: Junggesellenabschied vor Rügen

Caspar David Friedrich: Abschied. 1818, Öl auf Leinwand,
21 x 29,5 cm, 1931 im Münchner Glaspalast verbrannt

Am 4. September 1818 ist der Philosoph und Theologe Friedrich Schleiermacher bei Caspar David Friedrich in Dresden zu Besuch. Der Maler führt Schleiermacher aus diesem Anlass durch die gerade stattfindende Akademieausstellung, in der u. a. Friedrichs Gemälde Abschied gezeigt wird. Es wäre spannend zu wissen, wie Friedrich dieses Bild kommentierte. Vielleicht sagte er dazu nichts, wie er es fast immer handhabte. Es ist anzunehmen, dass der Künstler mit diesem Gemälde unmittelbar vor seiner Hochzeit den Junggesellenabschied von seiner geliebten Julia inszeniert.

Die Frau auf dem Stein am Ufer scheint mit der Frau vor der untergehenden Sonne durch Kleidung im altdeutschen Stil und der Frisur identisch. Sie winkt mit ihrem Taschentuch der Besatzung eines Segelbootes hinterher. Die Szene wirkt auf den Betrachter derart suggestiv, dass schon der Rezensent der Dresdner Ausstellung im August 1818 nicht umhin kommt, in dem Gruß ein Lebewohl für den „scheidenden Geliebten“ zu deuten. Die Darstellung der Abschieds-Geste erzwingt eine Seitenansicht der Person, die ein Stück weiter erkennbar wird. Die Unendlichkeit des Meereshorizontes signalisiert die Unmöglichkeit der Rückkehr des davonfahrenden Bootes. Das Bild ist wohl kurz vor Friedrichs Hochzeit, also in der zweiten Hälfte des Jahres 1817 entstanden. Wir können es als Friedrichs Abschied von seiner Beziehung zu Julia Krämer deuten.

In der Reallandschaft zeigt das Bild den Blick vom Greifswalder Bodden, etwa auf der Höhe Lubmin, auf die Insel Rügen.

Es gibt von diesem Bild keine farbliche Darstellung mehr (und noch keine Farbrekonstruktion), da es am 6. Juni 1931 beim Brand im Münchner Glaspalast vernichtet wurde. 

Sonntag, 3. September 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 3. September: Kindheitserinnerung Heuernte

Caspar David Friedrich: Rast bei der Heuernte. 1834, Öl auf Leinwand.
72,5 x 102 cm, Kriegsverlust 1945 auf Schloss Wesenstein

Caspar David Friedrich malte das Bild Rast bei der Heuernte vermutlich im September 1834. Es war sein letztes Gemälde, bevor ihn ein Schlaganfall die Arbeit erschwerte. Das Bild zeigt drei Bäuerinnen bei der Heuernte vor der Kulisse der Ruine Burg Landskron in Vorpommern. Man kann davon ausgehen, dass es sich hier bei dem Maler im Alter um eine Kindheitserinnerung handelt. Die Haushälterin der Familie in Greifswald, Mutter Heiden, stammte aus dem Dorf Iven nahe der Burg und war mit den Kindern hin und wieder zu den Verwandten gereist. Für Friedrich war die Ruine auch eine Landmarke. Auf dem Weg von Greifswald nach Neubrandenburg durchquerte er dort den großen Landgraben.

Veste Landskron, Foto: Ronny Krüger, wikipedia

Freitag, 1. September 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 2. September: Septemberbild

Caspar David Friedrich: Riesengebirgslandschaft. Um 1810, Öl auf
Leinwand, 45 x 58,3 cm, Museum der Bildenden Künste Moskau

Einige Gemälde Caspar David Friedrichs kann man als Septemberbilder bezeichnen. Die Motive halten einen Naturzustand dieses Monats fest, in dem das Laub der Bäume noch grün ist und die Felder nach der Ernte umgepflügt sind. Diesen kräftigen Farben war der Maler sehr zugeneigt. Dazu gehört das um 1810 entstandene Gemälde Riesengebirgslandschaft. Dargestellt ist der Blick vom Landhausgarten in Warmbrunn (Cieplice Śląskie-Zdrój) zur Vorgebirgspartie von Saalberg, zum Silberkamm links, zur kleinen Sturmhaube in der Mitte und zur Mädelsenke rechts. Allerdings sind wie so oft die Bergzüge erheblich aufmodelliert und erscheinen dadurch wesentlich höher als in der Natur.

Caspar David Friedrich Kalender am 1. September 2017: Überraschende Idylle

Caspar David Friedrich: Der Morgen im Gebirge. 1823,
Öl auf Leinwand, 135 x 170 cm, Eremitage St. Petersburg

Caspar David Friedrich erwähnt in einem Brief vom 1. September 1823 an seinen Bruder Christian in Greifswald eine Dresdner Ausstellung, auf der unter anderem sein Gemälde Der Morgen im Gebirge gezeigt wurde. Dieses Gebirgsbild ist eines der Ausnahmen im Gesamtwerk, bei der mit der Hirtenstaffage eine für den Maler untypische Idylle gezeigt wird. Allerdings soll diese Idee auf den biedermeierlichen Friedrich-Freund Georg Friedrich Kersting zurückgehen.