Donnerstag, 23. März 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 24. März 2017: Schweizer Romantiker

Wilhelm Scheuchzer: Staubbach und Lauterbrunnetal.
1832, Öl auf Leinwand, 66 x 84 cm, Privatbesitz

Am 24. März 1803 wurde Wilhelm Scheuchzer in Hausen am Albis geboren. Der Schweizer Maler war ein typischer Vertreter der Romantik. Wie Caspar David Friedrich hatte er Berge, Ruinen und Friedhöfe zu seinen wichtigsten Motiven erkoren. Viele seiner Bildkompositionen lehnen sich an Friedrichs Arbeitsweise an.

Wilhelm Scheuchzer: Der alte Südfriedhof in München.
1830, Öl auf Holz. 11,9 x 15,7 cm, Privatbesitz

Mittwoch, 22. März 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 23. März 2017: Berliner Berg

Caspar David Friedrich: Der Watzmann. 1824, Öl auf
Leinwand, 133 x 170 cm, Alte Nationalgalerie Berlin

Am 23. März 2004 übergab Bundeskanzler Gerhard Schröder das Gemälde Der Watzmann in der Alten Nationalgalerie an Klaus-Dieter Lehmann, den Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Die DekaBank hatte das Schlüsselwerk der deutschen Romantik aus Privatbesitz gekauft und überließ es Berlin als Dauerleihgabe. Die Bank hatte schätzungsweise für 20 Mio Euro über das Auktionshaus Villa Grisebach erworben. Die jüdischen Besitzer mussten das Gemälde 1937 verkaufen. Die Preußen-Stiftung hatte sich verpflichtet, das Bild an die Erben zurück zu geben.

Caspar David Friedrich Kalender am 22. März 2017: Cloudcrash

Caspar David Friedrich: Ziehende Wolken. Um 1821, Öl
auf Leinwand, 24 x 18 cm, Hamburger Kunsthalle

Am 22. März 1832 starb Johann Wolfgang von Goethe in Weimar. Der Dichterfürst hatte Caspar David Friedrich durch Ankäufe seiner Bilder für den Weimarer Hof gefördert. In Erinnerung im Verhältnis von Maler und Dichter blieb allerdings eine Kontroverse, die dieses Verhältnis trübte. Goethe, der sich in seinen meteorologischen Beobachtungen auf die Wolkenklassifikation des Londoner Apothekers Luke Howard stützt, möchte zur Illustration seiner poetischen Wolkenwelt den Maler gewinnen. Dieser aber lehnt wütend ab: Will die Wolken zu Sklaven machen. Und mich zu seinem Spießgesellen! Er sieht die Poesie für das Formale missbraucht. Hier stößt der Geist der Aufklärung mit dem der Romantik zusammen.

Montag, 20. März 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 21. März 2017: Stinkende Romantik

Caspar David Friedrich: Die Glashütte in Potschappel (Plauenscher
Grund). Um 1802, Gouache, 38,1 x 53,8 cm, Städtische Galerie Dresden
Am 21. März 2001 stellte die Stadt Dresden die Bilder von Caspar David Friedrichs Zyklus Aus dem Plauenschen Grund vor, die im Krieg verloren gingen und nun wieder heimkehrten. Die Deckfarben-Gemälde zeigen Glashütte, Königs- und Neumühle im Plauenschen Grund. Caspar David Friedrich malte sie 1800/02. 

Das als Die Glashütte in Potschappel bezeichnete Bild zeigt nicht jene Glashütte. Es handelt sich dabei nicht einmal um eine Glashütte, die wurde erst ab 1804 eingerichtet. Zu sehen ist das 1795 in Potschappel gegründete Vitriol und Schwefelsäurewerk. Die gewaltige Rauchentwicklung entstand durch das vollständige Abdampfen von vitrioliger Schieferkohle, bis nur noch die verwertbaren Sulfatkristalle übrig blieben. Das war eine übelriechende Angelegenheit. Die rechts im Vordergrund spielenden Kinder machen das industrielle Geschehen harmlos. Friedrich faszinierte vermutlich die Ästhetik dieser Rauchwolken, wie ihn auch die Ästhetik der Wolken beschäftigte. Aber auch ganz allgemein wurde die Industrie im romantischen Tal als eine Attraktion empfunden. 

Caspar David Friedrich Kalender am 20. März 2017: Auf dem Malerweg

Caspar David Friedrich Uttewalder Grund. 1825, Öl auf
Leinwand, 91,5 x 70,5 cm, Lentos Kunstmuseum Linz

Wenn das Frühjahr beginnt, ist der Malerweg in der Sächsischen Schweiz ein beliebtes Ausflugsziel. Hier kann man zahlreiche Motive Caspar David Friedrichs, etwa den Uttewalder Grund, und die anderer Dresdner Maler in der Natur entdecken. Ein Film stellt den Malerweg vor.




Sonntag, 19. März 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 19. März 2017: Pfeife rauchen auf dem Grab

Caspar David Friedrich: Hünengrab im Winter. 1807. Öl auf
Leinwand, 61 x 80 cm, Galerie Neue Meister Dresden

Caspar David Friedrich zeichnete am 19. März 1802 das Hünengrab von Gützkow. Darauf liegt Gottfried Quistorp, der erste Zeichenlehrer des Malers. Quistorp schrieb dazu:

Als Friedrich das Grab zeichnete, lag ich oben auf dem Decksteine und rauchte ein Pfeifchen, und so hat er mich auch in sein Studienbuch mitaufgenommen.

Die Zeichnung fand fünf Jahre später in dem Gemälde Hühnengrab im Winter Verwendung.


Caspar David Friedrich: Hünengrab von
Gützkow. 19. März 1802, Bleistift, 22,6
x 36,3 cm, Wallraf-Richartz-Museum &
Fondation Corboud, Graphische Sammlung, Köln

Freitag, 17. März 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 18. März 2017: Stadt der Fantasie

Caspar David Friedrich: Hafen bei Mondschein. 1811, Öl auf Papier,
24,7 x 37 cm, Stiftung Oskar Reinhart Winterthur

Vermutlich im März 1810 begann Caspar David Friedrich das Bild Hafen bei Mondschein. Diese Arbeit ist in zweifacher Hinsicht Bemerkenswert. Der Maler begann das Motiv als Sepiazeichnung und stellte es als Ölgemälde auf Papier fertig. Somit scheint dies das einzige bekannte Ölgemälde auf Papier zu sein. Außerdem entwarf er hier zum ersten Mal eine Fantasiestadt, die eine Blaupause für variierte weitere Erfindungen darstellt. Oft wird angenommen, dies sei Greifswald, hat aber mit der Silhouette der Hansestadt nichts zu tun.