Freitag, 25. März 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 25. März: Dem Gemeinen einen hohen Sinn


Caspar David Friedrich: Mondaufgang am Meer. 1822,
Öl auf Leinwand, 55 x 72 cm, Alte Nationalgalerie Berlin

Novalis starb am 25. März 1801 in Weißenfels. Der Schriftsteller und Philosoph lieferte eine Definition des Romantischen, der Caspar David Friedrich in seinen Bildern ganz und gar entsprach: 
Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Aussehen, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es.

Mittwoch, 23. März 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 24. März: Schweizer Romantiker

Wilhelm Scheuchzer: Staubbach und Lauterbrunnetal.
1832, Öl auf Leinwand, 66 x 84 cm, Privatbesitz

Am 24. März 1803 wurde Wilhelm Scheuchzer in Hausen am Albis geboren. Der Schweizer Maler war ein typischer Vertreter der Romantik. Wie Caspar David Friedrich hatte er Berge, Ruinen und Friedhöfe zu seinen wichtigsten Motiven erkoren. Viele seiner Bildkompositionen lehnen sich an Friedrichs Arbeitsweise an.

Wilhelm Scheuchzer: Der alte Südfriedhof in München.
1830, Öl auf Holz. 11,9 x 15,7 cm, Privatbesitz

Dienstag, 22. März 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 23. März: Berliner Berg



Caspar David Friedrich: Der Watzmann. 1824, Öl auf
Leinwand, 133 x 170 cm, Alte Nationalgalerie Berlin

Am 23. März 2004 übergab Bundeskanzler Gerhard Schröder das Gemälde Der Watzmann in der Alten Nationalgalerie an Klaus-Dieter Lehmann, den Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Die DekaBank hatte das Schlüsselwerk der deutschen Romantik aus Privatbesitz gekauft und überließ es Berlin als Dauerleihgabe. Die Bank hatte das Bild für schätzungsweise für 20 Mio Euro über das Auktionshaus Villa Grisebach ersteigert. Die jüdischen Besitzer mussten das Gemälde 1937 verkaufen. Die Preußen-Stiftung hatte sich verpflichtet, das Bild an die Erben zurück zu geben.

Montag, 21. März 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 22. März: Cloudcrash

Caspar David Friedrich: Ziehende Wolken. Um 1821, Öl
auf Leinwand, 24 x 18 cm, Hamburger Kunsthalle

Am 22. März 1832 starb Johann Wolfgang von Goethe in Weimar. Der Dichterfürst hatte Caspar David Friedrich durch Ankäufe seiner Bilder für den Weimarer Hof gefördert. In Erinnerung im Verhältnis von Maler und Dichter blieb allerdings eine Kontroverse, die dieses Verhältnis trübte. Goethe, der sich in seinen meteorologischen Beobachtungen auf die Wolkenklassifikation des Londoner Apothekers Luke Howard stützt, möchte zur Illustration seiner poetischen Wolkenwelt den Maler gewinnen. Dieser aber lehnt wütend ab: Will die Wolken zu Sklaven machen. Und mich zu seinem Spießgesellen! Er sieht die Poesie für das Formale missbraucht. Hier stößt der Geist der Aufklärung mit dem der Romantik zusammen.

Sonntag, 20. März 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 21. März: Stinkende Romantik

Caspar David Friedrich: Die Glashütte in Potschappel  (Plauenscher
Grund). Um 1802, Gouache, 38,1 x 53,8 cm, Städtische Galerie Dresden

Am 21. März 2001 stellte die Stadt Dresden die Bilder von Caspar David Friedrichs Zyklus Aus dem Plauenschen Grund vor, die im Krieg verloren gingen und nun wieder heimkehrten. Die Deckfarben-Gemälde zeigen Glashütte, Königs- und Neumühle im Plauenschen Grund. Caspar David Friedrich malte sie 1800/02. 

Das als Die Glashütte in Potschappel bezeichnete Bild zeigt nicht jene Glashütte. Es handelt sich dabei nicht einmal um eine Glashütte, die wurde erst ab 1804 eingerichtet. Zu sehen ist das 1795 in Potschappel gegründete Vitriol und Schwefelsäurewerk. Die gewaltige Rauchentwicklung entstand durch das vollständige Abdampfen von vitrioliger Schieferkohle, bis nur noch die verwertbaren Sulfatkristalle übrig blieben. Das war eine übelriechende Angelegenheit. Die rechts im Vordergrund spielenden Kinder machen das industrielle Geschehen harmlos. Friedrich faszinierte vermutlich die Ästhetik dieser Rauchwolken, wie ihn auch die Ästhetik der Wolken beschäftigte. Aber auch ganz allgemein wurde die Industrie im romantischen Tal als eine Attraktion empfunden. 

Caspar David Friedrich Kalender am 20. März: Der noch Unentdeckte

August Kopisch: Die Pontinischen Sümpfe bei Sonnenuntergang.
1848, Öl auf Leinwand, Alte Nationalgalerie Berlin

Heute, am 20. März 2016, eröffnete die Alte Nationalgalerie in Berlin die Ausstellung
August Kopisch - Maler, Dichter, Entdecker, Erfinder. Der vielseitige Künstler, der meist nur mit der Entdeckung der Blauen Grotte auf Capri und der Erfindung der Heinzelmännchen von Köln in Verbindung gebracht wird, ist als Maler der Romantik in Vergessenheit geraten. Die Welt am Sonntag hält es für möglich, dass seine Werke eine eben solche Renaissance erleben können, wie die Caspar David Friedrichs zu beginn des 20. Jahrhunderts. Sein Bild Die Pontinischen Sümpfe bei Sonnenuntergang haben jedenfalls großes Potenzial für ein Comeback des Malers.

Freitag, 18. März 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 19. März: Pfeife rauchen auf dem Grab

Caspar David Friedrich: Hünengrab im Winter. 1807. Öl auf
Leinwand, 61 x 80 cm, Galerie Neue Meister Dresden

Caspar David Friedrich zeichnete am 19. März 1802 das Hünengrab von Gützkow. Darauf liegt Gottfried Quistorp, der erste Zeichenlehrer des Malers. Quistorp schrieb dazu:

Als Friedrich das Grab zeichnete, lag ich oben auf dem Decksteine und rauchte ein Pfeifchen, und so hat er mich auch in sein Studienbuch mitaufgenommen.

Die Zeichnung fand fünf Jahre später in dem Gemälde Hühnengrab im Winter Verwendung.

Caspar David Friedrich: Hünengrab von
Gützkow. 19. März 1802, Bleistift, 22,6
x 36,3 cm, Wallraf-Richartz-Museum &
 Fondation Corboud, Graphische Sammlung, Köln