Mittwoch, 6. Januar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 7. Januar: Im Lauf des Lebens

Gerhard von Kügelgen: Parträt Caspar David
Friedrich. Um 1820, Öl auf Leinwand,
53,3 x  41,5 cm, Hamburger Kunsthalle

Ein Januar Fundstück ist die MDR-Produktion Lebensläufe - Der Maler Caspar David Friedrich - Die Geburt der Romantik. Interessante Interpretation der Biografie.



Dienstag, 5. Januar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 6. Januar: Dornröschen

Caspar David Friedrich: Turmeingang im Winter.
1833, Öl auf Leinwand, 31 x 25 cm, verschollen

Vermutlich im Januar 1833 entstand das Gemälde Turmeingang im Winter. Caspar David Friedrichs Intensionen kann man annähernd über das märchenhafte Bildmotiv erahnen. Das Doppel-Wappen über dem Eingang legt eine Verbindung der Gräfin Louise Wilhelmine von Hahn mit dem Grafen Felix von Voss nahe, die 1820 heirateten. Wilhelmine von Hahn war die Schwester des Grafen Friedrich von Hahn auf Schloss Basedow in Mecklenburg. Der dargestellte Turmeingang gehört zum alten Turm des Schlosses Basedow. Da das Gemälde kurz nach dem Tod der Gräfin am 1. Januar 1833 entstanden ist, könnte es sich um ein Gedenkbild handeln, mit der Idee, dass die Verstorbene wie Dornröschen lediglich im Schloss hinter einer Dornenhecke schläft und auf ein neues Leben wartet. Friedrich war eine Freund von Märchen und Sagen. 

Montag, 4. Januar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 5. Januar: Der Temperaturmaler

Caspar David Friedrich: Eiche im Schnee. 1829/30.
Öl auf Leinwand. 44 x 34,5 cm, Wallraf-Richartz-Museum
& Fondation Corboud Köln

Der Winter am 5. Januar 2016 erinnert daran, das Caspar David Friedrich seine echten Winterlandschaften im Winter 1829/30 malte, der mit einer durchschnittlichen Temperatur von -6,6 Grad Celsius der kälteste seines Lebens und auch der kälteste des 19. Jahrhunderts war. Zu den in diesem Winter entstandenen Werken zählt auch das Gemälde Eiche im Schnee.

Sonntag, 3. Januar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 4. Januar: Wanderer postheroisch



Am 11. Januar 2011 wurde die 55 Cent-Briefmarke mit Caspar David Friedrichs Wanderer über dem Nebelmeer aus der Serie Deutsche Malerei in Bad Schandau vorgestellt. Die Sonderbriefmarke hat der Grafiker Werner Hans Schmidt aus Frankfurt am Main gestaltet.

Weitere Informationen hier

Caspar David Friedrich Kalender am 3. Januar: Bildnislose Ehe

Caspar David Friedrich: Frau am Fenster.1822,
Öl auf Leinwand, 44 x 37 cm, Alte Nationalgalerie Berlin

Am 3. Januar 1847 starb Caroline Friedrich, die Witwe Caspar David Friedrichs in Dresden. Nach Friedrichs Tod 1842 war Caroline ohne jegliches Einkommen und auf Almosen angewiesen. Der Maler hat kein Bildnis seiner Frau angefertigt. Entweder ist sie als Rückenfigur im Haus oder in der Unschärfe einer Kerzenbeleuchtung abgebildet. Das Gemälde Frau am Fenster zeigt Caroline im Dresdner Atelier des Malers.

Die Frau hat es mit dem Maler nicht leicht gehabt, der nach der Hochzeit im Jahr 1818 im Grunde sein eigenbrödlerisches Leben weiterführte. Die letzten zehn Jahre der Ehe waren von schwierigen finanziellen Verhältnissen geprägt. Außerdem soll Friedrich nach Auskunft seines Freund Carl Gustav Carus grob gegen die seinen gewesen sein.

Traugott Pochmann: Porträt Caroline Friedrich.
Um 1820, Privatbesitz

Freitag, 1. Januar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 2. Januar: Natur statt Gips

Caspar David Friedrich: Landschaft mit Pavillon. 1797,
Aquarell, 16,8 x 22 cm, Hamburger Kunsthalle

Am 2. Januar 1798 wurde Caspar David Friedrich an der Königlich Dänische Kunstakademie in Kopenhagen von der Freihandzeichenklasse in die Gipsklasse versetzt. Nun stand Zeichnen nach Abgüssen antiker Skulpturen auf dem Lehrplan. Malerei war kein Studienfach, die mussten sich die Studenten selber beibringen. 

Die Kopenhagener Gemäldesammlungen mit der niederländischen Malerei dienten Friedrich als Vorbild für seine ersten Landschaftsbilder aus der Kopenhagener Umgebung. Eine der bekanntesten Arbeiten aus dieser Zeit ist das Aquarell Landschaft mit Pavillon aus dem Jahr 1797, zeigt einen Aussichtspavillon in der Nähe von Klampenborg.  

Caspar David Friedrich Kalender am 1. Januar: Leiden an Dresden

Caspar David Friedrich: Hügel und Bruchacker bei Dresden.
1824, Öl auf Leinwand, 22,2 x 30,5 cm, Hamburger Kunsthalle

Am 1. Januar 1824 schrieb Caspar David Friedrich in Dresden an seinen Bruder Adolf in Greifswald über seine schlechten Aussichten für das begonnene Jahr.

Lieber Bruder
Wenige Stunden des neuen Jahres sind bereits vorüber, ich will wünschen daß Du und ihr meine Brüder alle mit frohen Blick in das neue Jahr hinein schauen möget als ich.

Die bescheidenen Aussichten waren vor allem finanzieller Art, die sich jedoch bald besser sollten. Vorerst belasteten den Maler sogar die sächsischen Neujahrsbräuche, über die er in dem Brief schreibt:

Das ekelhaft für Geld Glück zu neuen Jahr zu wünschen ist hier noch sehr üblich und kostet mir heute so viele ich auch mit leeren Händen gehen lasse wenigstens 2 Thaler: Ich sollte wohl auch heute nach Sitte und gebrauch zu meinem Vorgesetzten [Generaldirektor der Sächsischen Kunstakademien Heinrich Graf Vitzthum von Eckstädt] gehen, aber es ist mir nicht möglich. 

Friedrich als Maler der Seele hat sich in solchen Situationen in seinen Bildern abreagiert. Da es ihm in Dresden öfters nicht gut ging, stellte er die Stadt nie in einem heiteren oder verträumten Panorama wie etwa Greifswald oder Neubrandenburg dar. 1824 hat er Anfang Januar Dresden hinter einem Hügel mit Bruchacker verschwinden lassen. Dass dies kein Winterbild geworden ist, hängt mit dem milden Wetter zusammen, über das er im Brief schreibt:

Bis jetzt haben wir sehr gelinde Witterung gehabt diesen Morgen hatten wir 6 Grad 0 R und 7 Grad unter 0 ist die große Kälte so wir gehabt. 

[6 Grad über 0 Reaumur = 7,5 Grad Celsius]