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Dienstag, 19. Juni 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 20. Juni 2018: Königsstuhl von Süden her gesehen

Caspar David Friedrich: Stubbenkammer (Königsstuhl),
20. Juni 1801, Feder in Braun über Bleistift,
23,5 x36,6 cm, Museum der Bildenden Künste Leipzig

Caspar David Friedrich zeichnete am 20. Juni 1801 während seiner Rügenwanderung den Blick auf den Königsstuhl von Süden her. Die Zeichnung war die Vorlage für eine Sepia. Danach wurde von C. F. Thiele ein weit verbreitetes Antiquablatt gefertigt. Die Kreidefelsen auf Rügen waren ein zentrales Motiv in Friedrichs Schaffen.


Der Königsstuhl – von der Victoria-Sicht aus
gesehen. Foto: Felix König, CC-BY-3.0

Montag, 21. August 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 21. August 2017: Tod und Morgenrot beim Königsstuhl

Caspar David Friedrich: Stubbenkammer (Königsstuhl). 20. Juni 1801,
Feder in Braun, 23,5 x 36,6 cm, Museum der bildenden Künste Leipzig

Am 21. August 1838 starb Adelbert von Chamisso in Berlin. Der 1781 in Frankreich geborene Naturforscher und Dichter gehörte zu jenen Schriftstellern, die sich durch Caspar David Friedrichs frühe Rügenbilder für die Insel begeistern ließen. So entstand das wohl schönste Gedicht zum Königsstuhl Die Jungfrau von Stubbenkammer.

Ich trank in schnellen Zügen
Das Leben und den Tod
Beim Königsstuhl auf Rügen
Am Strand im Morgenrot.

Ich kam am frühen Tage
Nachsinnend einsam her,
Und lauscht' dem Wellenschlage,
Und schaute übers Meer.

Wie schweifend aus der Weite
Mein Blick sich wieder neigt,
Da hat sich mir zur Seite
Ein Feenweib gezeigt.

An Schönheit sondergleichen,
Wie nimmer Augen sah'n,
Mit gold'ner Kron' und reichen
Gewändern angethan.

Sie kniet' auf Felsensteinen,
Umbrandet von der Flut,
Und wusch, mit vielem Weinen,
Ein Tuch, befleckt mit Blut.

Umsonst war ihr Beginnen,
Sie wusch und wusch mit Fleiß,
Der böse Fleck im Linnen
Erschien doch nimmer weiß.

Da sah sie unter Thränen
Mich an, und bittend fast;
Da hat ein heißes Sehnen
Mich namenlos erfaßt.

»Gegrüßet mir, du blendend,
Du wundersames Bild.« – –
Sie aber, ab sich wendend,
Sprach schluchzend aber mild:

»Ich weine trüb' und trüber
Die Augen mir und blind;
Gar Viele zieh'n vorüber,
Und nicht ein Sonntagskind.

Nach langem, bangen Hoffen
Erreichst auch du den Ort –
O hättest du getroffen
Zum Gruß das rechte Wort!

Hätt'st du Gott helf'! gesprochen,
Ich wär erlöst und dein,
Die Hoffnung ist gebrochen,
Es muß geschieden sein!« –

Da stand sie auf, zu gehen,
Das Tuch in ihrer Hand,
Und wo die Pfeiler stehen,
Versank sie und verschwand.

Ich trank in schnellen Zügen
Das Leben und den Tod
Beim Königsstuhl auf Rügen
Am Strand im Morgenrot.

Sonntag, 21. August 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 21. August 2016: Tod und Morgenrot beim Königsstuhl

Caspar David Friedrich: Stubbenkammer (Königsstuhl). 20. Juni 1801,
Feder in Braun, 23,5 x 36,6 cm, Museum der bildenden Künste Leipzig

Am 21. August 1838 starb Adelbert von Chamisso in Berlin. Der 1781 in Frankreich geborene Naturforscher und Dichter gehörte zu jenen Schriftstellern, die sich durch Caspar David Friedrichs frühe Rügenbilder für die Insel begeistern ließen. So entstand das wohl schönste Gedicht zum Königsstuhl Die Jungfrau von Stubbenkammer.

Ich trank in schnellen Zügen
Das Leben und den Tod
Beim Königsstuhl auf Rügen
Am Strand im Morgenrot.

Ich kam am frühen Tage
Nachsinnend einsam her,
Und lauscht' dem Wellenschlage,
Und schaute übers Meer.

Wie schweifend aus der Weite
Mein Blick sich wieder neigt,
Da hat sich mir zur Seite
Ein Feenweib gezeigt.

An Schönheit sondergleichen,
Wie nimmer Augen sah'n,
Mit gold'ner Kron' und reichen
Gewändern angethan.

Sie kniet' auf Felsensteinen,
Umbrandet von der Flut,
Und wusch, mit vielem Weinen,
Ein Tuch, befleckt mit Blut.

Umsonst war ihr Beginnen,
Sie wusch und wusch mit Fleiß,
Der böse Fleck im Linnen
Erschien doch nimmer weiß.

Da sah sie unter Thränen
Mich an, und bittend fast;
Da hat ein heißes Sehnen
Mich namenlos erfaßt.

»Gegrüßet mir, du blendend,
Du wundersames Bild.« – –
Sie aber, ab sich wendend,
Sprach schluchzend aber mild:

»Ich weine trüb' und trüber
Die Augen mir und blind;
Gar Viele zieh'n vorüber,
Und nicht ein Sonntagskind.

Nach langem, bangen Hoffen
Erreichst auch du den Ort –
O hättest du getroffen
Zum Gruß das rechte Wort!

Hätt'st du Gott helf'! gesprochen,
Ich wär erlöst und dein,
Die Hoffnung ist gebrochen,
Es muß geschieden sein!« –

Da stand sie auf, zu gehen,
Das Tuch in ihrer Hand,
Und wo die Pfeiler stehen,
Versank sie und verschwand.

Ich trank in schnellen Zügen
Das Leben und den Tod
Beim Königsstuhl auf Rügen
Am Strand im Morgenrot.

Freitag, 21. August 2015

Caspar David Friedrich Kalender am 21. August: Tod und Morgenrot beim Königsstuhl

Caspar David Friedrich: Stubbenkammer (Königsstuhl). 20. Juni 1801,
 Feder in Braun, 23,5 x 36,6 cm, Museum der bildenden Künste Leipzig
Am 21. August 1838 starb Adelbert von Chamisso in Berlin. Der 1781 in Frankreich geborene Naturforscher und Dichter gehörte zu jenen Schriftstellern, die sich durch Caspar David Friedrichs frühe Rügenbilder für die Insel begeistern ließen. So entstand das wohl schönste Gedicht zum Königsstuhl Die Jungfrau von Stubbenkammer.

Ich trank in schnellen Zügen
Das Leben und den Tod
Beim Königsstuhl auf Rügen
Am Strand im Morgenrot.

Ich kam am frühen Tage
Nachsinnend einsam her,
Und lauscht' dem Wellenschlage,
Und schaute übers Meer.

Wie schweifend aus der Weite
Mein Blick sich wieder neigt,
Da hat sich mir zur Seite
Ein Feenweib gezeigt.

An Schönheit sondergleichen,
Wie nimmer Augen sah'n,
Mit gold'ner Kron' und reichen
Gewändern angethan.

Sie kniet' auf Felsensteinen,
Umbrandet von der Flut,
Und wusch, mit vielem Weinen,
Ein Tuch, befleckt mit Blut.

Umsonst war ihr Beginnen,
Sie wusch und wusch mit Fleiß,
Der böse Fleck im Linnen
Erschien doch nimmer weiß.

Da sah sie unter Thränen
Mich an, und bittend fast;
Da hat ein heißes Sehnen
Mich namenlos erfaßt.

»Gegrüßet mir, du blendend,
Du wundersames Bild.« – –
Sie aber, ab sich wendend,
Sprach schluchzend aber mild:

»Ich weine trüb' und trüber
Die Augen mir und blind;
Gar Viele zieh'n vorüber,
Und nicht ein Sonntagskind.

Nach langem, bangen Hoffen
Erreichst auch du den Ort –
O hättest du getroffen
Zum Gruß das rechte Wort!

Hätt'st du Gott helf'! gesprochen,
Ich wär erlöst und dein,
Die Hoffnung ist gebrochen,
Es muß geschieden sein!« –

Da stand sie auf, zu gehen,
Das Tuch in ihrer Hand,
Und wo die Pfeiler stehen,
Versank sie und verschwand.

Ich trank in schnellen Zügen
Das Leben und den Tod
Beim Königsstuhl auf Rügen
Am Strand im Morgenrot.