|
Caspar David Friedrich: Frederiksberger Quelle
bei Kopenhagen I. 12. Juli 1797, Aquarell, 21,8 x
16,8 cm, Staatliche Kunstsammlungen Dresden |
Am
9. Juli 1797 zeichnete der Student der
Kopenhagener Akademie Caspar David Friedrich das Brunnenhaus, das den gerade neu gestalteten englischen Landschaftsgarten von
Schloss Frederiksborg mit Wasser versorgt. In diesem Bild manifestiert sich das programmatische Außenseitertum des Malers. Das Schloss und die prächtige Parklandschaft mit seinen romantischen Kanälen, Pavillons und Tempeln, die die bevorzugten Motive seiner Zunftgenossen sind, interessieren ihn überhaupt nicht. Dieses Prinzip durchzieht das gesamte Werk. Typisch ist das Bild des Dienstboteneingangs vom eindrucksvollen
Schloss Basedow in
Mecklenburg. Selbst als sein Freund
Carl Gustav Carus das schönste der gotischen
Neubrandenburger Tore, das
Treptower Tor, in der prachtvollen Außenansicht zeichnet, wählt Friedrich die Perspektive des Nebeneingangs, die auch die Verfallserscheinungen zeigt. Psychoanalytisch kann man dies als Ausdruck eines tief sitzenden Minderwertigkeitskomplexes des Malers deuten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen