Freitag, 25. August 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 25. August: Disqualifiziert und doch gewonnen

Caspar David Friedrich: Wallfahrt bei Sonnenuntergang. 1805,
Bleistift, Sepia, 40,5 x 62 cm, Weimar, Staatliche Kunstsammlungen

Am 25. August 1805 reicht Caspar David Friedrich die beiden Sepien Wallfahrt bei Sonnenuntergang und Sommerlandschaft mit abgestorbener Eiche für den Wettbewerb der Weimarer Kunstfreunde ein. Dafür erhält er die Hälfte des ersten Preises. Diese Auszeichnung war der erste nennenswerte Erfolg des Malers. Kurios an der Angelegenheit ist die Tatsache, dass sich Friedrich augenscheinlich nicht an die von Goethe und Heinrich Meyer gestellte Preisaufgabe hielt. Die Ausschreibung des Wettbewerbs sah  die Darstellung von Fabeln und Sagen über den Herkules vor. Damit war Friedrich eigentlich disqualifiziert. Goethe soll persönlich entschieden haben, dass dem Dresdner Maler ex aequo die Hälfte des Preisgeldes zugesprochen wird. Die anderen Wettbewebsteilnehmer zeigten sich empört. Wenn man aber die von Friedrich dargestellte Geschichte von den Fischern und den Mönchen am Tollensesee bei Neubrandenburg erzählt, gibt es deutliche Parallelen zur Sage, in der Herkules den Augias-Stall reinigt. Goethe hatte vielleicht mehr gewusst, als er zur Preisverleihung verkündete.
Das Wallfahrt-Blatt zeigt den Ort des Belvedere am Nordufer des Tollensesee, der im Mittelalter Prozessionsort der Prämonstratensermönche des Klosters Broda war. Die Sommerlandschaft zeigt den Ausichstpunkt bei Alt Rehse am Tollensesee.

Caspar David Friedrich: Sommerlandschaft mit abgestorbener Eiche.
1805, Bleistift, Sepia, 40,5 x 62 cm. Weimar, Staatliche Kunstsammlungen

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