Polizeihaus in Dresden am 10. September 1830 |
Lieben Brüder
Überall hört man von Krieg und Krieges Geschrei, von Empöhrung und Aufruhr
auch die Dresdner Einwohner haben sich einmal gerüttelt und geschüttelt. Euch
davon zu benachrichtigen wie es ohngefähr sich zugetragen ist die Absicht
diese Briefes. Doch rechnet nicht auf eine sehr geregelte Erzehlung ich bin zu
aufgeregt umd es zu können wenn ich es auch sonst noch allenfalls imstande wehre. [...]
Um 10 Uhr gingen wir zu Bette und 11 Uhr wurde durch Feuerlärm
geweckt bald darauf wurde der Generalmarsch der Bürger geschlagen und nun
hörte man auch ein furchtbares Hura! Hura! rufen. Nicht lange hörte ich mit
entset[z]lichen Geschrei das Volk sich der Hauptwache nähern (so ich aus meinen
Fenster sehen kann) es fielen ohngefähr 8 bis 10 Schüße darauf verstummte der
Lärm aber nur einige Minuten. Dann begann der Lärm und das Toben um so stärker;
und dies war der Augenblick, wo das Volk die Soldaten von der Hauptwache
weggeprügelt hatte um sie von den Bürgern besetzt zu wissen, sie ich nachher erfuhr [...]
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