Sonntag, 4. Februar 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 5. Februar 2018: War CDF Linkshänder?

Georg Friedrich Kersting: Caspar David Friedrich im Atelier.
1811, Öl auf Leinwand, 54 x 52 cm, Hamburger Kunsthalle

Am 5. Februar 2011 fragte ein User auf dem Portal FAQyeah.com, ob Caspar David Friedrich Linkshänder war? Tatsächlich wird der Maler in den Listen berühmter Linkshänder geführt. Davon wird eine außergewöhnlich Intelligenz oder Geschicklichkeit abgeleitet.

Schaut man jedoch auf die bekannten Atlelierbilder von Georg Friedrich Kersting, dann malt er dort mit der rechten Hand. Auf seinen Selbstporträts hält er den Stift mal in der linken und mal in der rechten Hand. Insgesamt gibt es mehr Belege für die Rechtshändigkeit als für eine Linkshändigkeit. Vermutlich gehörte er zu den Beidhändern, die ihre linke Hand ebenso geschickt wie die rechte Hand benutzen können.

Caspar David Friedrich Kalender am 4. Februar 2018: Old stars im Videoclip

Caspar David Friedrich: Junotempel in Agrigent.
Um 1830, Öl auf Leinwand, 54 x72 cm,
Dortmund, Museum für Kunst und Kulturgeschichte

Web-Fundstück im Februar: Das Folk-Pop-Duo The Weepies aus Topanga in Kalifornien hat Bilder der Romantik, vor allem die von Caspar David Friedrichs, in einem Musikvideo zu Old stars gemacht, beginnend mit dem Junotempfel in Agrigent. Hier das youtube-Video:



Samstag, 3. Februar 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 3. Februar 2018: Kunst zu Fuß

Caspar David Friedrich: Wanderer am Meilenstein.
1802, Sepia, 18,6 x 11,8 cm, Staatliche Graphische Sammlung München

Am 3. Februar 1802 entstand die Zeichnung Wanderer am Meilenstein von Caspar David Friedrich. Zu sehen ist eine Kursächsische Postmeilensäule bei Hainichen. Diese lag an Friedrichs Wanderweg von Dresden nach Norden, nach NeubrandenburgGreifswald oder Rügen. Diese Strecke von 400 bis 500 Kilometern hat der Maler manchmal drei- bis viermal im Jahr Sommer wie Winter ohne Wäschewechsel zurückgelegt. Unterwegs hielt er auch die Momente der Erschöpfung in seinem Skizzenbuch fest.

Donnerstag, 1. Februar 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 2. Februar: Westernromantik

Foto: Münchner Kammerspiele © Philippe Quesne

Seit dem Februar 2016 zeigen die Münchner Kammerspiele das von  Philippe Quesne inszenierte Stück Caspar Western Friedrich. Weite Informationen hier

Caspar Western Friedrich vereint das Epische des Western-Genres mit der Metaphysik der romantischen Malerei. Inspiriert vom einsamen Cowboy sowie den Bildern und der Persönlichkeit des Malers Caspar David Friedrich, entfaltet sich mittels der großen Theatermaschinerie eine riesige Landschaft. Eine Landschaft, die wie die Gemälde der deutschen Romantik Sinnbild für einen inneren und veräußerlichten Zustand ist und mit den Materien der Natur spielt, sich in der Plastizität der Nebelschwaden und der Fragilität gasförmiger Agregate abzeichnet und unter einer verflüssigten Sonne leuchtet.

„Caspar Western Friedrich“ mäandert in Richtung des unerreichbaren Horizonts und hinterfragt den Platz des modernen Menschen in der Welt. Ausgehend vom kollektiven Bildgedächtnis des Western und einer bildhaften Reflexion stellt die Inszenierung unsere Verbindung zur Natur dar, zwischen dem Willen, sie zu beherrschen und dem Wunsch, sie zu beschützen, zwischen Eroberung und Kontemplation, zwischen Ausbeutung und Ökologie.

Philippe Quesne konzipiert und inszeniert Arbeiten, die auf einer starken Verbindung zwischen Raum, Bühnenbild und Körpern basieren. Seine multidisziplinaren Performances sind international auf Festivals zu sehen. Seit 2014 leitet er das Theater Nanterre – Amandiers in Paris.

Mittwoch, 31. Januar 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 1. Februar 2018: Ladenhüter mit Fichten

Caspar David Friedrich: Ausblick ins Elbtal. 1807, Öl auf
Leinwand, 61,5 x 80 cm, Staaltiche Kunstsammlungen Dresden

Am 1. Februar 1816 ordert Caspar David Friedrich sein Gemälde Ausblick ins Elbtal von dem Berliner Kunsthändler und Verleger Gaspare Weiß zurück, der das Bild nicht verkaufen konnte.

Da nunmehr zwei Monate verflossen und wie es scheint sich kein Käufer zu dem Bild gefunden, so ersuche ich Ew. Wohlgeboren das Bild statt nach Dresden zurückzusenden, es nach Leipzig an Brückner Lampfe in Leipzig für Dr. Hillig zu schicken. Da mir viel daran gelegen das Bild in Leipzig zu wissen so bitte ich es bald möglichst abzusenden.                              C. D. Friedrich

Dienstag, 30. Januar 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 31. Januar 2018: Rot wie Blut

Caspar David Friedrich: Marienkirche Stralsund,
Entwurf zum Abendmahlskelch. 1818. Aquarell, 43,5 x
35,9 cm, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg

Am 31. Januar 1818 schickte Caspar David Friedrich seine Entwürfe für die Neugestaltung der Inneneinrichtung der Stralsunder Marienkirche an den Rat der Stadt. Zum abgebildeten Entwurf des Abendmahlskelchs schrieb er:

Die Zeichnung H stellt den Kelch in seiner wirklichen Größe dar, und I ist der Grundriß des Fußes vom Kelche. Der eigendliche Becher ist glanz Gold das Kräutz ein wenig vertieft matt Gold so wie auch die Palmzweige matt Gold sind. Das Rothe sollen Rubine seyn oder Steine so dem Bluthernen ehnlichsten sehn, in Ermangelung dessen nimt man geferbtes Glaß.

Der neogotische Entwurf kam wegen einer finanziellen Krise der Stadt nicht zur Ausführung.


Marienkirche Stralsund. Foto: Darkone, wikimedia

Montag, 29. Januar 2018

Caspar David Friedrich Kalender am 30. Januar 2018: Scort-Leben

Caspar David Friedrich: Winterlandschaft mit der Ruine
des Klosters Eldena (Der Winter), 1810, Öl auf Leinwand, 73 x 106 cm. Besitzer:
Bayerische Staatsgemäldesammlungen in München
Im Januar 1808 besuchte Christian August Semler Caspar David Friedrich in seinem Dresdner Atelier und sah die ersten Arbeiten an dem Gemälde Der Winter. Der Schriftsteller ließ in einem Artikel im Journal des Luxus und der Moden dazu wissen:

Die Winterlandschaft war erst angelegt, sie wird eine mit Schnee bedeckte Ruine zwischen alten, zum Theil abgestorbenen Eichen enthalten unter denen ein alter Mönch nach dem Eingange des Kirchhofs zuwankt.

Der Maler nimmt in diesem Bild den letzten Mönch des Klosters Broda bei Neubrandenburg ins Bild. Da das Kloster nicht mehr existierte, versetzte er die Runie des Klosters Eldena an diesen Ort. Über den letzten Mönch wurde berichtet:

Welche wüste Wirthschaft hier zur Reformations-Zeit geherrscht, darüber giebt uns das Visitationsprotokoll de 1558 Auskunft, woselbst es unter Andern heißt, daß der letzte Mönch im Kloster, Nicolaus Schütte, „ein offenbar Scort-Leben führte und gebrannten Wein schenke.“ Erst nach vielen und wiederholten Bemühungen ist es den Visitatoren gelungen, ihn von solch‘ gotteslästerlichem Leben abzubringen, und heißt es dann später daselbst: „Gemeldeter Mönch hat gefreyet und Pönitenz gethan." 

Klosterhügel von Broda, Foto; RonnyKrüger, wikimedia