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Caspar David Friedrich: Hügel und Bruchacker bei Dresden.
1824, Öl auf Leinwand, 22,2 x 30,5 cm, Hamburger Kunsthalle |
Am
1. Januar 1824 schrieb
Caspar David Friedrich in
Dresden an seinen Bruder
Adolf in
Greifswald über seine schlechten Aussichten für das begonnene Jahr.
Lieber Bruder
Wenige Stunden des neuen Jahres sind bereits vorüber, ich will wünschen daß Du und ihr meine Brüder alle mit frohen Blick in das neue Jahr hinein schauen möget als ich.
Die bescheidenen Aussichten waren vor allem finanzieller Art, die sich jedoch bald besser sollten. Vorerst belasteten den Maler sogar die
sächsischen Neujahrsbräuche, über die er in dem Brief schreibt:
Das ekelhaft für Geld Glück zu neuen Jahr zu wünschen ist hier noch sehr üblich und kostet mir heute so viele ich auch mit leeren Händen gehen lasse wenigstens 2 Thaler: Ich sollte wohl auch heute nach Sitte und gebrauch zu meinem Vorgesetzten [Generaldirektor der Sächsischen Kunstakademien Heinrich Graf Vitzthum von Eckstädt] gehen, aber es ist mir nicht möglich.
Friedrich als Maler der Seele hat sich in solchen Situationen in seinen Bildern abreagiert. Da es ihm in
Dresden öfters nicht gut ging, stellte er die Stadt nie in einem heiteren oder verträumten Panorama wie etwa
Greifswald oder
Neubrandenburg da. 1824 hat er Anfang Januar Dresden hinter einem
Hügel mit Bruchacker verschwinden lassen. Dass dies kein Winterbild geworden ist, hängt mit dem milden Wetter zusammen, über das er im Brief schreibt:
Bis jetzt haben wir sehr gelinde Witterung gehabt diesen Morgen hatten wir 6 Grad 0 R und 7 Grad unter 0 ist die große Kälte so wir gehabt.
[6 Grad über 0 Reaumur = 7,5 Grad Celsius]