Sonntag, 14. Februar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 14. Februar: Goethe, der Dieb

Caspar David Friedrich: Nebelmorgen. Um 1804,
Sepia, 12,1 x 18,1 cm, Staatsgalerie Stuttgart

Vermutlich im Februar 1804 soll Caspar David Friedrich nach einer Anekdote die Sepia Nebelmorgen einer Dame in ihr Stammbuch gezeichnet haben. Dieses Blatt hatte Johann Wolfgang von Goethe so gut gefallen, dass er es der Dame wegnahm und Friedrich schrieb, er möge es für die Dame noch einmal malen. Die Umstände, das kleine Format und die Tatsache, dass die Sepia in genauer Wiederholung existiert, sprechen für diese Vermutung.

Freitag, 12. Februar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 13. Februar: Der Unverständige

Caspar David Friedrich: Das große Gehege. Um 1830, Öl auf
Leinwand, 73,8 x 102,5 cm, Dresden, Galerie Neue Meister

Philipp Veit wurde am 13. Februar 1793 in Berlin geboren. Der Dresdner Landschaftszeichner, Radierer und Kupferstecher fertigte 1833 für die Bilderchronik des Sächsischen Kunstvereins einen Reproduktionsstich mit dem Titel Abend an der Elbe nach dem Gemälde Das Große Gehege von Caspar David Friedrich. Veith korrigierte die Perspektive des Vordergrundes hin zu einem flacheren Winkel. Damit hatte der Stecher die Gestaltungsabsicht des Malers zunichte gemacht. Denn die hyperbolische Grundstruktur des Bildes vermittelt die einzigartige Wirkung der Landschaft.

Johann Philipp Veith: Abend an der Elbe. um 1832.
Kupferstich nach C. D. Friedrich


Joseph Binder: Porträt Johann Philipp Veith. 1838

Donnerstag, 11. Februar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 12. Februar: Tod des Freundes

Caspar David Friedrich: Die
Kathedrale. 1818, Öl auf
Leinwand, 152,2 x 50,5 cm,
Slg. Georg Schäfer Schweinfurt

Am 12. Februar 1818 starb Franz Christian Boll in Neubrandenburg. Der Pastor war für Caspar David Friedrich einer der wichtigsten Menschen in seinem Leben. Neben einem Denkmal an der Neubrandenburger Marienkirche schuf der Maler in Erinnerung an seinen Freund das Epitaph Die Kathedrale und Gedächtnisbilder wie Der Wanderer über dem Nebelmeer, Kreidefelsen auf Rügen oder Die Gartenlaube.

Caspar David Friedrich: Männliches Bildnis (Franz
Christian Boll). 1810, Öl auf Leinwand, 51,7 x
42,4 cm, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover


Mittwoch, 10. Februar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 11. Februar: Gottesmaler

Ferdinand von Olivier: Loisachtal. 1842, Öl auf Leinwand,
20 x 30 cm, Neue Pinakothek München

Ferdinand von Olivier starb am 11. Februar 1841 in München. Von seinem Geburtsort Dessau ging der Maler 1804 nach Dresden und lernte dort Caspar David Friedrich kennen. Wie Friedrich unternahm er 1810 eine Harzreise. An den dort entstandenen Bilder kann man den Einfluss Friedrichs erkennen. Was die beiden Maler jedoch singulär verband, war ihre im Protestantismus verwurzelte religiöse Kunstauffassung, in ihrer Malerei gleichsam einen religiösen Akt zu sehen, einer göttlichen Ästhetik zu folgen.

Julius Schnorr von Carolsfeld: Porträt Ferdinand von Olivier. 1817

Dienstag, 9. Februar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 10. Februar: Der Maler ist immer der Gärtner

Ernst Helbig: Waldbach. 1836, Öl auf Leinwand,
61,5 x 50 cm, Privatbesitz

Am 10. Februar 1802 wurde Ernst Helbig in Stolberg im Harz geboren. Er war ab 1825 Student der Kunstakademie Dresden und nebenher Schüler von Johann Clausen Dahl. In der Landschaftsmalerei orientierte er sich jedoch an Dahls Wohnungsnachbarn, an Caspar David Friedrich. Der Waldbach und die Nächtliche Landschaft mit Terrasse am See sind dafür Beispiele. Helbig hatte Friedrich etwas voraus: Friedrich suchte seinen Anregungen in der Gartenkunst, Helbig jedoch war gelernter Kunstgärtner. Er malte vor allem Harz-Motive.


Ernst Helbig: Nächtliche Landschaft mit Terrasse am See,
1827, Öl auf Leinwand, 27 x 34 cm, Privatbesitz

Montag, 8. Februar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 9. Februar: Den Zarewitsch hinters Licht geführt

Caspar David Friedrich: Die Harfenspielerin.
Um 1830. Wahrscheilich Sepia, 52 x 71 cm,
Kunstsammlung Chemnitz

Caspar David Friedrich erläutert in einem Brief vom 9. Februar 1830 dem russischen Staatsrat Wassili Andrejewitsch Schukowski das Konzept für einige Bilder, für die er vom 12-jährigen  Großfürsten Alexander II., dem späteren Zaren, einen Auftrag bekommen hatte. Dabei handelt es sich u. a. um die Transparentmalerei Die Harfenspielerin.

Hochgeeehrter Herr Staatsrath

[...] so glaube ich doch daß alle in ihrem Sinne gedacht und auf ein junges kindliches Gemüth wohl Eindruck machen können. Diese Mahlereien so nur bei Lampenlicht gesehen werden können bedürfen einiger Vorrichtungen, wofür ich hier jedoch schon Sorge tragen würde, daß [sie], an Ort und Stelle angelangt mit leichter Mühe aufgestellt werden könnte[n]. Die ausgeführten Gegenstände sind: 
[Es] sitzt im zweiten Bilde auf einen Söller an einen freien Platz gelegen, wo von der nahen erleuchteten Kirche die Orgeltöne herüber schallen und von dem Mädchen mit Harfenspiel begleitet werden. 
Diese Bilder müßten in Begleitung von Musik gesehen werden.

Sonntag, 7. Februar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 8. Februar: Auf dem Holzweg

Caspar David Friedrich: Frau mit dem Spinnennetz.
Um 1803, Holzschnitt von Christian Friedrich,
17 x 11,9 cm, Holzstock in der Kunsthalle Hamburg,
Basel, Öffentliche Kunstsammlung

Caspar David Friedrich bittet am 8. Februar 1822 seinen Bruder Christian, von Beruf Tischler, in Greifswald um die Ausführung eines Holzschnitt nach einer Vorzeichnung. Christian Friedrich fertigte zahlreiche Holzschnitte für den Maler, u. a. die Frau mit Spinnennetz.