Caspar David Friedrich: Eine nordische Frühlingslandschaft. Um 1825. Öl auf Leinwand, 35.3 × 49.1 cm, National Gallery of Art Washington |
Am 15. Juni 2004 wurde bei Sotheby's in London ein Gemälde mit dem Titel Eine nordische Frühlingslandschaft für 1,55 Millionen Euro versteigert, das bislang unbekannt, Caspar David Friedrich zugeschrieben wird. Zusehen sind auf dem Bild ein zugefrorener Fjord mit tauendem Schnee vor einer Gebirgskette mit zwei Jägern im Vordergrund. Ein kleines Auktionshaus in München hatte das ursprünglich verwahrloste Bild als Deutsche Schule, 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts angeboten. Ein Münchner Sammler, der es erstand, will sich die Echtheit von einem Friedrich-Experten bestätigt lassen haben. Allerdings gibt es kein einziges bekanntes Referenz-Beispiel in Friedrichs Gesamtwerk, in dem der Maler eine für solche ihn völlig fremde, schwungvoll pastose Malweise anwandte. Auch fehlen die für Friedrich typische kompositorischen Merkmale in dieser Landschaft. Vermutlich wären 1500 Euro für das Bild ein schon sehr guter Preis gewesen.
Es gibt bei dem Bild stilistische Ähnlichkeiten mit der "Eiche im Schnee" aus Köln, in der Behandlung des Vordergrundes beim Schnee und der braunen Farbgebung. Wer beide Gemälde schon im Original gesehen hat,- und das habe ich 2006 in Essen-, dem erschließt sich die Zuschreibung an Friedrich durchaus.
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