Mittwoch, 12. April 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 12. April 2017: Vulkanbilder

Caspar David Friedrich: Neubrandenburg im
Morgennebel. Um 1816, Öl auf Leinwand, 91 x 72 cm,
Greifswald, Pommersches Landesmuseum
Am 12. April 1815 erreichte der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora seinen Höhepunkt. Im Januar 1816 begannen in Europa die Folgen dieses Ereignisses sichtbar zu werden. Dieser Vulkan blies so viel Schwefel-Schwebteilchen in die höhere Atmosphäre, dass sich die Erde für einige Jahre merklich abkühlte. Das Jahr 1816 ging in die Geschichte als das Jahr ohne Sommer ein.

Für Caspar David Friedrich war jedoch das Phänomen der Sonnenuntergänge von nie dagewesener Pracht interessant – in allen Schattierungen von Rot, Orange und Violett, gelegentlich auch in Blau- und Grüntönen. Das lag daran, dass die Aerosole in der Luft das Sonnenlicht in besonderer weise streuen. Eines der Bilder, das bei dem Maler einen solchen Himmel dokumentiert, ist das Gemälde Neubrandenburg im Morgennebel.

Bei vielen Malern in Europa hatten sich um diese Zeit die Bilder-Himmel verändert, so etwa auch bei William Turner. Dieser Zusammenhang ist auch wissenschaftlich belegt. Eine Gruppe um den Physiker Christos Zerefos vom National Observatory in Athen untersuchte Landschaftsmalereien aus den vergangenen fünf Jahrhunderten und verglich die Entstehungszeiten mit Daten der großen Vulkaneruptionen.

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