Sonntag, 8. Januar 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 9. Januar 2017: Alle waren Vulkanier

Caspar David Friedrich: Frau in der Morgensonne. Vor 1818,
Öl auf Leinwand, 22 x 30 cm, Essen, Museum Folkwang

Im Januar 1816 begannen in Europa die Folgen eines Ereignisses sichtbar zu werden, das ein dreiviertel Jahr zurück lag: Der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora. Dieser Vulkan blies so viel Schwefel-Schwebteilchen in die höhere Atmosphäre, dass sich die Erde für einige Jahre merklich abkühlte. Das Jahr 1816 ging in die Geschichte als das Jahr ohne Sommer ein.

Für Caspar David Friedrich war jedoch das Phänomen der Sonnenuntergänge von nie dagewesener Pracht interessant – in allen Schattierungen von Rot, Orange und Violett, gelegentlich auch in Blau- und Grüntönen. Das lag daran, dass die Aerosole in der Luft das Sonnenlicht in besonderer weise streuen. Das wichtigste Bild, das bei dem Maler einen solchen Himmel dokumentiert, ist das Gemälde Frau in der Morgensonne

Bei vielen Malern in Europa hatten sich um diese Zeit die Bilder-Himmel verändert, so etwa auch bei William Turner. Dieser Zusammenhang ist auch wissenschaftlich belegt. Eine Gruppe um den Physiker Christos Zerefos vom National Observatory in Athen untersuchte Landschaftsmalereien aus den vergangenen fünf Jahrhunderten und verglich die Entstehungszeiten mit Daten der großen Vulkaneruptionen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen