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Caspar David Friedrich: Wallfahrt bei Sonnenuntergang. 1805, Bleistift,
Sepia, 40,5 x 62 cm, Weimar, Staatliche Kunstsammlungen |
Am
25. August 1805 reicht
Caspar David Friedrich die beiden Sepien
Wallfahrt bei Sonnenuntergang und
Sommerlandschaft mit abgestorbener Eiche für den Wettbewerb der Weimarer Kunstfreunde ein. Dafür erhält er die Hälfte des ersten Preises. Diese Auszeichnung war der erste nennenswerte Erfolg des Malers. Kurios an der Angelegenheit ist die Tatsache, dass sich Friedrich augenscheinlich nicht an die von
Goethe und
Heinrich Meyer gestellte Preisaufgabe hielt. Die Ausschreibung des Wettbewerbs sah die Darstellung von
Fabeln und Sagen über den Herkules vor. Damit war Friedrich eigentlich disqualifiziert. Goethe soll persönlich entschieden haben, dass dem Dresdner Maler ex aequo die Hälfte des Preisgeldes zugesprochen wird. Die anderen Wettbewebsteilnehmer zeigten sich empört. Wenn man aber die von Friedrich dargestellte Geschichte von den Fischern und den Mönchen am
Tollensesee bei
Neubrandenburg erzählt, gibt es deutliche Parallelen zur Sage, in der Herkules den Augias-Stall reinigt. Goethe hatte vielleicht mehr gewusst, als er zur Preisverleihung verkündete.
Mehr über diese Geschichte in Caspar David Friedrichs verborgene Landschaften. Die Neubrandenburger Kontexte, Kapitel 5, "Das kleine Meer, der Fischer und die Mönche", S.332
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Caspar David Friedrich: Sommerlandschaft mit abgestorbener Eiche. 1805,
Bleistift, Sepia, 40,5 x 62 cm. Weimar, Staatliche Kunstsammlungen |
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