|
Caspar David Friedrich: Neubrandenburg im Morgennebel. Um 1816, Öl auf Leinwand, 91 x 72 cm, Greifswald, Pommersches Landesmuseum |
Am
12. April 1815 erreichte der Ausbruch des indonesischen Vulkans
Tambora seinen Höhepunkt. Im Januar 1816 begannen in Europa die Folgen dieses Ereignisses sichtbar zu werden. Dieser Vulkan blies so viel Schwefel-Schwebteilchen in die höhere Atmosphäre, dass sich die Erde für einige Jahre merklich abkühlte. Das Jahr 1816 ging in die Geschichte als das
Jahr ohne Sommer ein.
Für
Caspar David Friedrich war jedoch das Phänomen der Sonnenuntergänge von nie dagewesener Pracht interessant – in allen Schattierungen von Rot, Orange und Violett, gelegentlich auch in Blau- und Grüntönen. Das lag daran, dass die Aerosole in der Luft das Sonnenlicht in besonderer weise streuen. Eines der Bilder, das bei dem Maler einen solchen Himmel dokumentiert, ist das Gemälde
Neubrandenburg im Morgennebel.
Bei vielen Malern in Europa hatten sich um diese Zeit die Bilder-Himmel verändert, so etwa auch bei
William Turner. Dieser Zusammenhang ist auch wissenschaftlich belegt. Eine Gruppe um den Physiker Christos Zerefos vom
National Observatory in
Athen untersuchte Landschaftsmalereien aus den vergangenen fünf Jahrhunderten und verglich die Entstehungszeiten mit Daten der großen Vulkaneruptionen.