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Caspar David Friedrich: Frau in der Morgensonne. Vor 1818, Öl auf Leinwand, 22 x 30 cm, Essen, Museum Folkwang |
Im Januar 1816 begannen in Europa die Folgen eines Ereignisses sichtbar zu werden, das ein dreiviertel Jahr zurück lag: Der Ausbruch des indonesischen Vulkans
Tambora. Dieser Vulkan blies so viel Schwefel-Schwebteilchen in die höhere Atmosphäre, dass sich die Erde für einige Jahre merklich abkühlte. Das Jahr 1816 ging in die Geschichte als das
Jahr ohne Sommer ein.
Für Caspar David Friedrich war jedoch das Phänomen der Sonnenuntergänge von nie dagewesener Pracht interessant – in allen Schattierungen von Rot, Orange und Violett, gelegentlich auch in Blau- und Grüntönen. Das lag daran, dass die Aerosole in der Luft das Sonnenlicht in besonderer weise streuen. Das wichtigste Bild, das bei dem Maler einen solchen Himmel dokumentiert, ist das Gemälde Frau in der Morgensonne.
Bei vielen Malern in Europa hatten sich um diese Zeit die Bilder-Himmel verändert, so etwa auch bei
William Turner. Dieser Zusammenhang ist auch wissenschaftlich belegt. Eine Gruppe um den Physiker
Christos Zerefos vom
National Observatory in
Athen untersuchte Landschaftsmalereien aus den vergangenen fünf Jahrhunderten und verglich die Entstehungszeiten mit Daten der großen Vulkaneruptionen.