Freitag, 24. Februar 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 25. Februar 2017: Mantel statt Holz

Caspar David Friedrich: Spaziergang in der Abenddämmerung.
Um 1830, Öl auf Leinwand, 33 x 45 cm, Getty Center, Los Angeles

Ende Februar sehnte Caspar David Friedrich wie wohl viele andere Menschen den Frühling herbei. Dass geschah jedoch in erster Linien aus einem Grund, den wir uns heute nicht mehrt so recht vorstellen können. Es gingen nämlich die im Herbst angelegten Holzvorräte zu Ende, mit denen geheizt wurde. Friedrich hatte sich Ende der 1820 Jahre einen mit Fell gefütterten Mantel - im Bild - zugelegt, mit dem er auch bei niedrigen Temperaturen im Atelier saß.

Donnerstag, 23. Februar 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 24. Februar 2017: Nationalheilige

Johan Clausen Dahl: Alpine Landschaft. 1821. Öl auf Leinwand,
110 x 148 cm, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg

Am 24. Februar 1788 wurde Johan Christian Clausen Dahl in Bergen geboren. Der Maler war der engste Freund Caspar David Friedrichs in Dresden. Beide hatten ihre Ateliers im Haus An der Elbe 33. Als Landschaftsmaler gingen sie sehr verschiedene Wege. Friedrich als der Konstrukteur des Erhabenen und Dahl als der Naturalist. Die Ausstellung im Dresdner Albertinum Friedrich und Dahl 2015 zeigte, wie ihre Bilder dennoch in einen Dialog treten können. Beide Romantiker sind Nationalheilige - Friedrich in Deutschland, Dahl in Norwegen.

Mittwoch, 22. Februar 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 23. Februar 2017: Insel der Erinnerung

Caspar David Friedrich: Greifswald bei Mondschein. 1817, Öl auf Leinwand,
22,5 x 30,5 cm, Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo

Vermutlich im Februar 1817 hat Caspar David Friedrich das Gemälde Greifswald bei Mondschein geschaffen. Im Gegensatz zu den früheren vedutenhaften Ansichten von seiner Heimatstadt, zeigt dieses Bild die Silhouette auf einer Insel. Dieser surreale Blick mag mit der verklärten Erinnerung zu tun haben, die eintrat, als der Maler nur noch selten von Dresden nach Norden reiste.

Dienstag, 21. Februar 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 22. Februar 2017: Casparletheater

Szene aus dem Video Caspar David Friedrich - Die murrende Muse

Im Februar neu bei YouTube eine Groteske mit dem Titel ☞ Caspar David Friedrich ☜ - 'Die Murrende Muse' vom OK 54 Bürgerfunk veröffentlicht. Beim Erstellen eines neuen Meisterwerks wird Caspar David Friedrich durch Frau, Natur und Franzosen gestört.

Hier gehts zum Video

Verworfene Scenen aus ☞ Caspar David Friedrich ☜ - 'Die Murrende Muse'

Montag, 20. Februar 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 21. Januar 2017: Hochzeit heißt Abschied

Caspar David Friedrich: Frau am Meer. 1818, Öl auf Leinwand,
21 x 29,5 cm, Stiftung Oskar Reinhart Wintertur

Am 21. Januar 1818 heiratete Caspar David Friedrich die 19 Jahre jüngere Caroline Bommer in der Dresdner Kreuzkirche. Während der Maler die Ehe als einen unvermeidbaren Zustand eines bürgerlichen Lebens mit gewissen Annehmlichkeiten hinnahm, trauerte seine Seele um die leidenschaftlich verehrten Frauen, wie Caroline Bardua oder Julia Kramer, von denen er sich nun verabschiedete. Symbolisch geschah dieser Abschied in einigen Bildern, in denen sich Friedrich auf dem Meer entfernte und die Frau am Ufer zurück lässt. Das Gemälde Frau am Meer zeigt diese ganze Abschiedssymbolik vor der Küste Rügens.

Sonntag, 19. Februar 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 20. Februar 2017: Ostereier im Schnee

Caspar David Friedrich: Bäume und Sträucher
im Schnee. 1828, Öl auf Leinwand, 31 x 25,5 cm,
Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Im Februar 1828 entstand das Gemälde Bäume und Sträucher im SchneeCaspar David Friedrich stellte das Bild auf der Leipziger Ostermesse des Jahres unter dem Titel Aus der Dresdner Heide II aus. Es sollte ein Bild in Erwartung des Frühlings sein.

Samstag, 18. Februar 2017

Caspar David Friedrich Kalender am 19. Februar 2017: Verfolgungswahn

Caspar David Friedrich: Blick aus dem Atelier des
Künstlers. 1806, Sepia, 31 x 24 cm, Kunsthistorisches Museum Wien

Im Februar 1806 entstand die Sepia Blick aus dem Atelier des Künstlers. Ein interessantes Detail des Bildes ist der an der Wand hängende Schlüssel. Caspar David Friedrich hielt sein Schreibpult später seine Kammer verschlossen und wollte den Schlüssel immer im Blick haben. Im Alter nahm dieser Verfolgungswahn pathologische Züge an, wenn er schrieb über sich in der dritten Person:

erkennst du denn noch immer nicht, daß die Zahl deiner Gegner Legion ist, denen kein Mittel zu schlecht ist, [...] einen Menschen zu schaden [...]? [...] Armer Teufel, du dauerst mich! denn sei versichert, wo du gehst und wo du stehest, und wo du sitzest und wo du liegest, und was du thuest und was du treibest, man umschleigt dich von ferne (selbst dein Schreibtisch und Briefe sind diesen Leuten nicht verschlossen), und siehe es geht kein Wort über deine Zunge so diese Gauner nicht zu verdrehen wissen, zu deinem Nachtheile und ihrem Vortheile. Dein Bild hier würde gewiß unter andern Umständen Anerkennung finden, und daß es hier überhaupt noch aufgenommen ist, hat gewiß noch seinen besonderen Grund, wohinter man die eigene Schuld verstecken will und damit zu teuschen glaubt.