Anton Graff: Selbstporträt. 1806, Öl auf Leinwand, Gemäldegalerie Alte Meister Dresden |
Am 18. November 1736 wurde Anton Graff in Winterthur geboren. Auf den ersten Blick hat der Dresdner Hofmaler und Professor an der Dresdner Akademie wenig bis gar nichts mit Caspar David Friedrich zu tun. Man weiß, dass er Friedrich für einen tüchtigen Kollegen hielt. Schon weil sich der Porträtmaler wenig für den Landschaftsmaler interessierte, gab es sonst wenig Berührungspunkte.
Graff malte u. a. Schiller, Lessing, Herder. Der Künstler gilt als der wichtigste Porträtmaler des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts.
Mit Friedrich verband dennoch, dass er, wie der Philosoph Johann Georg Sulzer bemerkte, mit seiner Meisterschaft bei den Porträtierten „Bis ins Innere der Seele zu schauen“ vermochte.
Als Friedrich 1810 sein einziges Gemäldeporträt fertigte, das den Neubrandenburger Pastor Franz Christian Boll zeigt, orientierte er sich an der Bildauffassung seines Kollegen Graff.
Caspar David Friedrich: Männliches Bildnis (Franz Christian Boll). 1809, Öl auf Leinwand, 51,7 x 42,4 cm, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover |