Donnerstag, 3. November 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 4. November 2016: Aus dem Poesiealbum

Caspar David Friedrich: Felsengruppe aus
dem Elbsandsteingebirge. 1828, Bleistift
und Aquarell, 20,1 x 15,6 cm,Staatliche
Graphische Sammlung München  

Am 4. November 1958 ging das Aquarell Felsengruppe im Elbsandsteingebirge von Caspar David Friedrich in den Besitz der Staatlichen Graphischen Sammlung München über. Das Blatt wurde am Vortag auf der Auktion bei Karl & Farber München ersteigert. Das Aquarell stammt aus einem Dresdner Freundschaftsalbum.

Es sind bei Auktionen immer mal wieder überraschend Arbeiten zu sehen, die man aus solchen Stammbüchern oder Freundschaftsalben heraus getrennt hat. Oft waren sich die Vorbesitzer eines solchen ererbten Stücks nicht über den Wert des Inhaltes im Klaren, der später bei der Versteigerung erzielt wurde. Friedrich hatte auch bei solchen kleinen Geschenken sein ganzen Können unter Beweis stellen wollen.

Das Motiv ist bei den Liebethaler Steinbrüchen anzusiedeln. Diese Steinbrüche wurden von zahlreichen Dresdner Malern ins Bild genommen und kursierten in unzähligen Kupferstichen. Der sächsische Malerweg beginnt im Liebethaler Grund, der einen wunderbaren Herbstausflug hergibt.


Carl August Richter: Steinbrueche Liebethaler Grund

Mittwoch, 2. November 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 3. November: Der böhmische Schüler

Carl Robert Croll: Pohled k Bohosudovu, Öl auf Leinwand,
1838, Regionalmuseum in Teplice 

Am 3. November 1863 starb Carl Robert Croll in Prag. Der Maler von romantischen Landschaften und Stadtansichten war Caspar David Friedrichs böhmischer Schüler, ließ sich aber auch von Johan Christian Clausen Dahl und Ludwig Richter ausbilden. Die Summe dieser Einflüsse brachte einen eigenen, detailversessenen, aber doch organischen Stil hervor, bei dem Friedrich vor allem die kompositorischen Grundsätze beigesteuert haben kann.
Croll lebte im böhmischen Teplitz und später in Prag. Wie Friedrich konnte sich Croll auch der Förderung durch den nicht sehr kunstsinnigen preußische König König Friedrich Wilhelm III erfreuen. Die Werke Crolls findet man in der Galerie Neuer Meister in Dresden und in mehreren Museen Tschechiens.


Carl Robert Croll: Blick über winterliche Landschaft
auf die Stadt Prag, um 1830, Öl auf Leinwand, 26 x 41 cm, Privatbesitz

Carl Robert Croll: Kirche mit Friedhof in Böhmen,
1830, Aquarell, 21,8 x 30,2 cm, Privatbesitz

Carl Robert Croll: Hrad Střekov. Um 1830, Öl auf
Leinwand, 41,5 x 57,5 cm, Privatbesitz

Dienstag, 1. November 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 2. November 2016: Postkartenherbst

Caspar David Friedrich: Herbst. 1803, Sepia,
19 x 27,5 cm, Kupferstichkabinett Berlin

Caspar David Friedrich hat in seinen Jahreszeiten Zyklen immer wieder Herbstlandschaften entworfen, die in ihrer Komposition unterschiedlicher nicht sein können. In der frühesten Variante von 1803 war das eine ausgesprochenes Postkartenmotiv. Wobei er die Alpen, hier im Hintergrund, nie gesehen hat und sich an Darstellung seiner Dresdner Kollegen bediente.

Montag, 31. Oktober 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 1. November 2016: Menscheitsgeschichte

Caspar David Friedrich: Mondaufgang am Meer. 1822,
Öl auf Leinwand, 55 x 72 cm, Alte Nationalgalerie Berlin

Am 1. November 2015, endete im Oberhausener Gasometer die Ausstellung Der schöne Schein. Dort waren in einem imaginären Museum 200 die großen Kunstwerke der Menschheitsgeschichte zu besichtigen, die sich in unser kollektives Bildgedächtnis eingeprägt haben. Die faszinierende Vielfalt der Schönheitsvorstellungen verschiedener Kulturen und Epochen sollte so sinnlich erfahrbar werden. Darunter Caspar David Friedrichs Mondaufgang am Meer neben  der Venus von Milo, Polyklets Speerträger, Boschs Garten der Lüste, Botticellis Geburt der Venus, Hokusais Große Welle.

Sonntag, 30. Oktober 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 31. Oktober 2016: Friedrichs guter Geist

Georg Friedrich Kersting: Caspar David Friedrich
in seinem Atelier. 1811, Öl auf Leinwand,
54 x 42 cm, Kunsthalle Hamburg

Georg Friedrich Kersting wurde am 31. Oktober 1785 in Güstrow geboren. Man kann den Interieurmaler der Romantik als den guten Geist Caspar David Friedrichs bezeichnen. Friedrich schottet sich in seinem Schaffensprozess normalerweise vor jedermann ab. Kersting bildete die Ausnahme. Von ihm stammt die Darstellung Friedrichs in seinem Atelier. Kersting soll seinem Freund Friedrich auch kleine menschliche Figuren in die Landschaften gemalt haben, weil dieser das nun unzureichend vermochte. Bei Kersting gehörten diese Miniaturen zum Handwerk, denn er war ab 1818  Malervorsteher der Königlich-Sächsischen Porzellanmanufaktur in Meißen.

Eine größere Sammlung und Ausstellung zu Kersting befindet sich im Stadtmuseum Güstrow.


Georg Friedrich Kersting: Caspar David Friedrich
auf dem Weg ins Riesengerbirge. 1810, Bleistift,
31 x 24 cm, Staatliche Museen Berlin

Caspar David Friedrich Kalender am 30. Oktober 2016: Bald Halloween

Caspar David Friedrich: Skelette in der Tropfsteinhöhle.
um 1826, Sepia, 18,8 x 27,5 cm, Hamburger Kunsthalle

Caspar David Friedrich hat sich sein Malerleben lang mit dem Tod beschäftigt, den Tod aber in Abwesenheit des Todes als Metapher dargestellt - bis auf das eine Sepiablatt Skelette in der Tropfsteinhöhle, das um 1826 entstand und vermutlich zu einem Lebenalterzyklus gehört. Da liegen vor einer Tropfsteinhöhle zwei Skelette die vom Mond beschienen werden. In dieser Einzigartigkeit in Friedrichs Werk, abseits der christlichen Motivik, ist das Blatt eine Art Halloweenbild.

Freitag, 28. Oktober 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 29. Oktober 2016: Volkskunst plötzlich Friedrich

Caspar David Friedrich: Morgennebel im Gebirge. Öl auf
Leinwand, 71 x 104 cm, Staatliche Museen Heidecksburg

Das Gemälde Morgennebel im Gebirge stand nach berichten von Zeitgenossen im Oktober 1808 in Caspar David Friedrichs Dresdner Atelier auf der Staffelei. Bis 1941 hing das Bild im Museum Heidecksburg in Rudolstadt als heimatkünstlerische Landschaft aus dem Schwarzatal. Walther Scheidig entdeckte dann das Gemälde als Friedrichs Werk. Der Berg ist aus Studien aus der Sächsischen Schweiz zusammen gesetzt. Heute kommen nicht wenige Besucher in die Sammlung des Museums wegen des Friedrich-Bildes. Eine Herbstreise nach Thüringen lohnt sich.

Informationen zum Museum Heidecksburg hier