Donnerstag, 29. September 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 30. September 2016: Malervater


Caspar David Friedrich: Bildnis Adolf Gottlieb Friedrich.
1798, Kreide, Pommersches Landesmuseum Greifswald
Der Vater Caspar David FriedrichsAdolf Gottlieb Friedrich, wurde am 30. September 1730 in Neubrandenburg geboren. Der Maler hatte ein eher distanziertes Verhältnis zu seinem Vater, der seine Kinder mit pietistischer Strenge erzog. Adolf Gottlieb Friedrich zog mit 33 Jahren nach Greifswald, um dort ein Geschäft als Lichtgießer und Kerzenmacher aufzubauen, dass er mit Erfolg betrieb. Caspar David fertigte zwei frühe Zeichnungen mit dem Bildnis seines Vaters an. Die historischen Werkstätten des Vaters sind im Greifswalder Caspar David Friedrich Zentrum zu besichtigen.


Caspar David Friedrich: Adolf Gottlieb Friedrich, lesend.
1802 Kreide, Kunsthalle Mannheim

Mittwoch, 28. September 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 29. September 2016: Garten der Erinnerung

Caspar David Friedrich: Ruine Eldena. Um 1828, Bleistift- und Federzeichnung,
aquarelliert, 17,8 x 22,9 cm, Sammlung Georg Schäfer Schweinfurt

Am 29. September 1789 wurde  Peter Joseph Lenné in Bonn geboren. Der Gartenarchitekt erhielt vom preußischen König Friedrich Wilhelm IV. 1828 den Auftrag, das Gelände um die Greifswalder Ruine Eldena, die ein Lieblingsmotiv von Caspar David Friedrich war, als Gartenlandschaft zu gestalten. Der König hatte 1810 als Kronprinz das Gemälde Abtei im Eichwald erworben, in dem die Ruine verwendet wurde und fand es unerträglich, dass die Greifswalder planten, die Ruine auf einem völlig verwahrlosten Gelände abzureißen.


Caspar David Friedrich: Abtei im Eichwald. 1810, Öl auf
Leinwand, 110,4 x 171 cm, Berlin, Nationalgalerie

Dienstag, 27. September 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 28. September: Wanderer reist mit Elektrobeats in die Zukunft



Fundstück im September. Die Dresdner Band Futurum widmete sich mit dem Album Neoromantik den Bildern Caspar David Friedrichs, die wie ein Videospiel animiert werden. Unter anderem schicken sie den Wanderer über dem Nebelmeer auf eine Reise durch die Zukunft.  Den Liedern von Robert Schumann stellt man verzerrte Gitarren zur Seite, singt Texte von Joseph von Eichendorff und Heinrich Heine zu Elektrobeats.  Fünf junge Männer um den Dresdener Sänger Sebastian Lohse wagen sich an eine ganz eigene Sichtweise der Kunst der Romantik, einer Epoche, deren Künstler sich der Sehnsucht verschrieben, sich dem Gefühl hingaben, dem Unendlichen. Eine Kunst, die nie vollendet sein kann, wie es Friedrich von Schlegel schon 1798 formulierte, und die von Futurum nun weiter ins Wunderbare, Märchenhafte, Absurde, Schreckliche und Geheimnisvolle getrieben wird.

Weitere Informationen hier.

Montag, 26. September 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 27. September 2016: Blick auf den Lilienstein

Caspar David Friedrich: Elblandschaft mit Linienstein.
27. September 1802, Feder, laviert, 11,9 x 18 cm, Privatbesitz

Caspar David Friedrich zeichnete am 27. September 1802 im Schandauer Elbtal. Hier der Standort oberhalb von Krippen. Rechts die Sandsteinbrüche von Postelwitz, in der Mitte des Blattes der Bad Schandauer Kirchturm, im Hintergrund der Lilienstein.


Lilienstein, Foto: Iven Eissner, CC-BY-SA-3.0-migrated

Sonntag, 25. September 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 26. September: Vom Tegernsee nach Chemnitz

Caspar David Friedrich: Segelschiff. 1815,
Öl auf Leinwand, 71 x 49,5 cm,
Städtische Kunstsammlungen Chemnitz

Das Gemälde Segelschiff von Caspar David Friedrich wurde am 26. September 1930 in dem Berliner Auktionshaus Ball & Graupe aus dem Besitz des Herzogs Carl Theodor von Bayern versteigert. Zuvor befand sich das Bild zehn Jahre lang im Schloss Tegernsee. Erworben hatte das Bild das Museum Cheminitz, heute Städtische Kunstsammlungen, wo es sich auch heute noch befindet. Friedrich malte das Segelschiff 1815 in einer Serie von maritimen Motiven.

Samstag, 24. September 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 25. September 2016: Die Ästhetik der lahmen Hand

Caspar David Friedrich: Berglandschaft bei Teplitz mit dem Milleschauer. 23. Sept. 1835,
Bleistift, weiße Kreide, 12,9 x 20,5 cm, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg

Caspar David Friedrich kam Ende September 1835 von einer vierwöchigen Kur mit einem vollen Skizzenbuch aus Teplitz zurück. Der Maler hatte am 25. Juni des Jahres einen Schlaganfall, in dessen Folge seine rechte Hand teilweise gelähmt war. Während des Kuraufenthaltes versuchte er, zu einem Zeichenstil zu finden, bei dem er sich mit seinem Handicap arrangieren konnte. So entstanden Zeichnungen, deren Binnenstruktur die Ungeschicklichkeiten in der Schraffur auffangen konnte. Eines dieser typischen Blätter, die durch die Verwendung von Kreide und Bleistift einen ganz eigenen ästhetischen Reiz bekommen haben, ist die Berglandschaft bei Teplitz mit dem Milleschauer.

An seinen Neffen Heinrich schrieb der Maler:

Ich bin jetzt ziemlich gut auf den Füßn und hoffe das die Nachwirkungen des Bades auch meine Hand wieder Fähig machen werden zur Arbeit. Die ganze Badezeit hindurch [ist] das schöne Wetter gewesen und die schöne Umgebung von Teplitz und das Wenige was ich der halb lamen Hand wegen habe machen können, kann dennoch für mich wen[n] anders ich je die Fähigkeit wieder erlangen werde mahlen zu können von nutzen sein.

Milleschauer, Foto: Björn Ehrlich, CC-BY-SA-3.0

Caspar David Friedrich Kalender am 24. September 2006: Der empfindsame Büchermann

Georg Friedrich Kersting: Carl Friedrich Frommann.
1824, Öl auf Leinwand, 33.5 × 27.5 cm, Privatbesitz

Der einflussreiche Jenaer Buchhändler Carl Friedrich Frommann besucht am 24. September 1810 Caspar David Friedrich in seinem Dresdner Atelier. Dort sah er die Gemälde Mönch am Meer, die Abtei im Eichwald und der Morgen im Riesengebirge. Er war feststellbar der einzige Zeitgenosse des Malers, der dessen Werk in Demut begegnete und den Bildern eine Gültigkeit über die Zeit hinaus zubilligte. Er notierte in seinem Tagebuch: Welche Dauer werden diese feinen Ölgemälde haben? 


Caspar David Friedrich: Abtei im Eichwald. 1810,
Öl auf Leinwand, 110,4 x 171 cm, Berlin, Nationalgalerie


Caspar David Friedrich: Der Mönch am Meer. Um 1809,
Öl auf Leinwand, 110 x 171,5 cm, Berlin Nationalgalerie

Caspar David Friedrich: Der Morgen im Riesengebirge. 1810,
Öl auf Leinwand, 108 × 170 cm, Alte Nationalgalerie Berlin