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Caspar David Friedrich: Meeresküste bei Mondschein. 1830,
Öl auf Leinwand, 77 x 97 cm, Berlin Nationalgalerie |
Im
September 1829 wandte sich der Arzt und Maler
Carl Gustav Carus nach gut zehnjähriger Freundschaft von
Caspar David Friedrich ab. Er schrieb darüber:
Von Friedrich muss einmal ausführlich schreiben, über ihm hängt seit ein paar Jahren eine dicke trübe Wolke geistig unklarer Zustände dieweil sie ihn zu schroffen Ungerechtigkeiten gegen die Seinigen verleiten, der ich offen mich hierüber gegen ihn ausgesprochen, von ihm ganz abgelöst haben.
Friedrich litt einen großen Teil seines Lebens unter
depressiven Schüben, die sich im September mit dem Eintritt in die dunklere Jahreszeit verstärkten. Über die Ursachen kann man nur spekulieren. Am wahrscheinlichsten ist dafür ein erheblicher Selbstwertkonflikt verantwortlich, den der Maler mit sich herum trug. Der Schiffbruch gilt bei ihm als ein typisches Depressionsmotiv. An dem Gemälde
Meeresküste mit Mondschein hat Friedrich sehr wahrscheinlich im September 1829 in seinem Dresdner Atelier gearbeitet.