Montag, 4. April 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 5. April: Der letzte Nachkomme

Harald Friedrich: Der Sammler. o. Jg., Öl auf Leinwand, Privatbesitz

Am 14. April 1858 wurde Harald Otto Julius Friedrich in Dresden geboren. Der Maler war der Enkel und letzter direkter (männliche) Nachkomme von Caspar David Friedrich. Der Professor an der Technischen Hochschule Hannover führte die Tradition der Landschaftsmalerei in der Familie Friedrich fort, widmete sich aber auch zu eine Teil der Interieurmalerei. Er besaß einen  großen Teil des Nachlasses seines Großvaters, den er an die Kunsthalle Mannheim und die Kunsthalle Hamburg verkaufte. Ihm sind zahlreiche Zuschreibungen von Caspar David Friedrichs Werken zu verdanken, die sonst schwierig geworden wären.

Harald Friedrich: Im Hafen von Lübeck. O. Jg.,
Öl auf Leinwand, Privatbesitz

Sonntag, 3. April 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 4. April: Tod in Farbe

Caspar David Friedrich: Familientrauer. 1799, Aquarell,
19,8 x 20,7 cm, Pommersches Landesmuseum Greifswald

Vermutlich im April 1799 fertigte Caspar David Friedrich das Aquarell Familientrauer. Der Maler greift damit den zu dieser Zeit allgegenwärtigen frühen Kindstod auf. Im 18. Jahrhundert verstarben in den Familien oft die Hälfte der geborenen Kinder bereits im ersten Lebensjahr. In Friedrichs Werk ist das Thema Tod und Sterben durchgängig vorhanden. Einzigartig an diesem Bild ist der Tod in Farbe.

Caspar David Friedrich Kalender am 3. April: Die vorletzten Dinge

Caspar David Friedrich: Das große Gehege. Um 1830, Öl auf
Leinwand, 73,8 x 102,5 cm, Dresden, Galerie Neue Meister

Am 3. April 1933 wurde Helmut Börsch-Supan in Köln geboren. Der in Berlin lebende Kunsthistoriker wurde über die Bildgestaltung bei Caspar David Friedrich promoviert und hat sich bis heute intensiv mit dem Maler beschäftigt. Mit seiner 1973 herausgegeben interpretierenden Werkausgabe bestimmt er die wesentlichen Diskurse in der Friedrich-Forschung, wenngleich seine religiöse Deutungen des Werkes in den vergangenen 40 Jahre grundsätzlichen Widerspruch erfahren hat. Doch er hat seine Diskursgegner im akademischen Betrieb alle überlebt.

In seinem bislang letzten, 2008 erschienen Buch Caspar David Friedrich Gefühl als Gesetz bekräftigte er seine theoretische Haltung an Hand des Gemäldes Das Große Gehege:

Es stellt sich die Frage nach der Botschaft, die Friedrich im Großen Gehege mitteilen wollte. Das Erregende, ja Verstörende, eingekleidet in bedrückende Schönheit im Himmel und seinen Reflexen auf der Erde verweist auf die "letzten Dinge", auf das, worum nahezu alle in Bilder gegossene Gedanken Friedrichs kreisen, nämlich um das endliche Leben als Vorstufe zum ewigen. 

Dass wir die Gedanken des Malers zu seinen Bildern nicht kennen, bestenfalls ahnen können, hat Börsch-Supan, nie von einer solchen Theorienbildung abgehalten. Bei dem Großen Gehege lässt sich jedoch ziemlich gut nachweisen, wie sich Friedrich von Christian Cay Lorenz Hirschfelds Theorie der Gartenkunst inspirieren ließ, also von den vorletzten Dingen. 

Freitag, 1. April 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 2. April: An der Quelle

Johan Thomas Lundbye: Wiesen am Arresø. 1840, Öl auf
Leinwand, 21 x 27 cm, Sammlung Christoph Müller

Heute, am 2. April 2016, wird in der Berliner Alten Nationalgalerie die Ausstellung Kopenhagener Malerschule. Bilder und Studien aus der Nationalgalerie und der Sammlung Christoph Müller eröffnet. Die gezeigten Werke sind mit ihrer Tradition zu einem guten Teil die Quelle, aus der Caspar David Friedrich während seiner Kopenhagener Akademiezeit schöpfte. Mit Blick auf die Landschaftsdarstellungen seiner Lehrer entwickelte der Romantiker seine Kunstauffassung.

Mehr Informationen Zur Ausstellung hier

Donnerstag, 31. März 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 1. April: Kunst und Protestantismus

Ferdinand Johann von Olivier: Loisachtal. 1845, Öl auf
Leinwand, 20 x 30 cm, Neue Pinakothek München

Am 1. April 1785 wurde Ferdinand Johann von Olivier in Dessau geboren. Als Freund von Friedrich August von Klinkowström machte der Maler in Dresden Bekanntschaft mit Caspar David Friedrich. Olivier stand zwar künstlerisch den Nazarenern nahe, zeigte aber mit den Bildern seiner Harzreise von 1810 deutliche Einflüsse Friedrichs in der Komposition seiner Landschaften. Außerdem verband er wie Friedrich seine Kunst mit einem ausgeprägten Protestantismus.

Mittwoch, 30. März 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 31. März: Vorliebe für volle Segel

Caspar David Friedrich: Schiff auf hoher See
mit vollen Segeln. Um 1815. Öl auf Leinwand.
45 x 32 cm, Hamburg, Privatbesitz

In einem Brief an Dr. Ludwig Puttrich vom 31. März 1813 erwähnt Caspar David Friedrich den Namen eines frühen Sammlers seiner Bilder, des Leipziger Juristen Dr. Christian Gottfried Hillig. Eines der Bilder, die der Maler um diese Zeit für Hilligs große Kunstsammlung fertigte, war das Gemälde Schiff auf hoher See mit vollen Segeln. Diese Art Bilder waren vor allem bei Sammlern von maritimer Kunst sehr beliebt.

Dienstag, 29. März 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 30. März: Der Mörder war ein Soldat


Caspar David Friedrich: Kügelgens Grab. 1820, Öl auf
Leinwand, 41,5 x 55,5 cm, Privatbesitz

Am 30. März 1820 wurde Gerhard von Kügelgen auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden im Beisein hunderter Trauergäste beigesetzt. Der Maler wurde abends auf dem Weg von seinem Atelier in Loschwitz nach Dresden an der Bautzner Straße von einem Raubmörder, dem Soldaten Johann Gottfried Kaltofen, erschlagen. Caspar David Friedrich erwies seinem Freund mit dem Gemälde Kügelgens Grab eines letzte Ehre. Friedrich hatte auch das Grabmal entworfen.