Freitag, 15. Januar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 16. Januar: Kunstsinn fürs Lebenswichtige

Caspar David Friedrich: Hütte im Schnee. 1827, Öl auf
Leinwand, 31 x 25 cm, Alte Nationalgalerie Berlin

Im Januar 1827 entstand das Gemälde Hütte im Schnee, das Caspar David Friedrich im Herbst auf der Dresdner Akademieausstellung zeigte. Begeistert von dem Bild war der 26-jährige sächsische Prinz Johann, der es auf der Ausstellung erwarb. Der kunstsinnige Prinz besuchte Friedrich immer mal wieder in seinem Atelier, vor allem wenn er seinen Gästen aus dem europäischen Hochadel Dresdner Künstler vorstellen wollte. Der spätere König Johann, mit vollständigem Namen Johann Nepomuk Maria Joseph Anton Xaver Vincenz Aloys Franz de Paula Stanislaus Bernhard Paul Felix Damasus, übersetze übrigens unter dem Pseudonym Philalethes Dantes Göttliche Komödie. Die Dargestellte Hütte aus Erde und Stroh diente damals als Aufbewahrungsort von Kartoffel und Gemüse und war auf den meisten Bauernhöfen als überlebenswichtige Einrichtung zu finden.



König Johann von Sachsen, 1831, Stahlstic

Donnerstag, 14. Januar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 15. Januar: Friedrichs Erben

Wolfgang Biedermann, Hommage à CDF,
 1976, Materialdruck mit farbiger Kaltnadelradierung 
Staatliches Museum Schwerin

Heute, am 15. Januar 2016, 19 Uhr, wird in der Caspar-David-Friedrich-Galerie des Greifswalder Caspar-David-Friedrich-Zentrums die Ausstellung Resonanz & Refugium Romantik in der Grafik der DDR eröffnet.

Die Ausstellung stellt in exemplarischer Weise ausgewählte grafische Werke in den Kontext einer Romantikrezeption in der DDR vor. Mit 45 Arbeiten auf Papier, Leihgaben vor allem aus der Kunstsammlung Gera und dem Staatlichen Museum Schwerin, wird die Vergegenwärtigung romantischer Ideen in der DDR nachvollziehbar. Vertreten sind 38 KünstlerInnen aus allen ostdeutschen Kunstzentren, darunter u.a. Hubertus Giebe, Wolfgang Mattheuer, Michael Morgner, Philip Oeser, Uwe Pfeifer und Nuria Quevedo.

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Mittwoch, 13. Januar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 14. Januar: Passion Harzmaler

Georg Jabin: Gebirgswaldlandschaft mit reißendem Bach.
1860, Öl auf Leinwand, 133 x 163 cm, Privatbesitz 

Am 14. Januar 1864 wurde Georg Jabin in Harzburg geboren. Der Landschaftsmaler zog nach seiner Ausbildung an der Düsseldorfer Akademie in den Harz. Man kann ihn  zu den Harzmalern der Romantik rechnen, die sich an den Harzlandschaften Caspar David Friedrichs orientieren wollten.


Caspar David Friedrich: Felspartie im Harz. Öl auf Leinwand, 45 x 60 cm

Dienstag, 12. Januar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 13. Januar: Welches Friedrich-Bild ist das?

Caspar David Friedrich: Hünengrab im Schnee. 1807, Öl auf
Leinwand, 61,5 x 80 cm, Dresden Gemäldegalerie Neue Meister

Januarfundstück ist der Caspar David Friedrich Code von von Jan Ulrich Schmidt. Der Maler analysiert mit einem für ihn entwickelten Computer-Programm die Farben der Werke des Romantikers und stellt diese in einer semantischen Logik sortiert dar. So sollen die alte Welt der Malerei mit der modernen Hightech-Welt verbunden werden.



Jan Ulrich Schmidt: Hünengrab. 62 x 80 cm, 2012


Zur Hompage von Jan Ulrich Schmidt

Montag, 11. Januar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 12. Januar: Der südliche Friedrich

Joseph Anton Koch: Schmadribachfall. 1821, Öl auf
Leinwand, 110 x 132 cm, Neue Pinakothek München

Am 12. Januar 1832 starb Joseph Anton Koch in Rom. Der österreischische Maler gilt mit seinen Italiensujets als der bedeutendste Vertreter der romantischen deutschen Malerei im klassizistischen Stil und in diesem Sinn als Pendant zu Caspar David Friedrich mit nordischer Prägung. Wo Friedrich subjektiver, symbolischer, religiöser war,  zeigte sich Koch irdischer und poetischer. Beide beschreiben sie die organische Einheit zwischen Mensch und Natur. Kochs Beispiel hat Schule gemacht und war einflussreicher als das von Caspar David Friedrich.

Samstag, 9. Januar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 10. Januar: Annettes Bilder

Caspar David Friedrich: Der Morgen. Um 1821, Öl auf Leinwand,
22 x 30,5 cm, Hannover, Niedersächsisches Landesmuseum

Am 10. Januar 1797 wurde Annette von Droste-Hülshoff auf Burg Hülshoff bei Münster geboren. Bei kaum einem anderen Dichter oder einer anderen Dichterin gibt es mehr Lyrik, die wie zu Bildern von Caspar David Friedrich entstanden sein könnte. So werden heute Friedrichs Gemälde und Annettes Gedichte liebend gern zusammengebracht um die Stimmung auf Auge und Ohr wirken zu lassen. Als Beispiele sind gewählt die erste Strophe des Gedichtes Der Weiher sowie das Gedicht Mondesaufgang zu Bildern von Caspar David Friedrich.

Der Weiher

Er liegt so still im Morgenlicht,
So friedlich, wie ein fromm Gewissen;
Wenn Weste seinen Spiegel küssen,
Des Ufers Blume fühlt es nicht;
Libellen zittern über ihn,
Blaugoldne Stäbchen und Karmin,
Und auf des Sonnenbildes Glanz
Die Wasserspinne führt den Tanz;
Schwertlilienkranz am Ufer steht
Und horcht des Schilfes Schlummerliede;
Ein lindes Säuseln kommt und geht,
Als flüstre's: Friede! Friede! Friede! -





Johann Joseph Sprick: Porträt Annette Droste-Hülshoff.
1838, Öl auf Leinwand


Freitag, 8. Januar 2016

Caspar David Friedrich Kalender am 9. Januar: Alle waren Vulkanier

Caspar David Friedrich: Frau in der Morgensonne. Vor 1818,
Öl auf Leinwand, 22 x 30 cm, Essen, Museum Folkwang

Im Januar 1816 begannen in Europa die Folgen eines Ereignisses sichtbar zu werden, das ein dreiviertel Jahr zurück lag: Der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora. Dieser Vulkan blies so viel Schwefel-Schwebteilchen in die höhere Atmosphäre, dass sich die Erde für einige Jahre merklich abkühlte. Das Jahr 1816 ging in die Geschichte als das Jahr ohne Sommer ein.

Für Caspar David Friedrich war jedoch das Phänomen der Sonnenuntergänge von nie dagewesener Pracht interessant – in allen Schattierungen von Rot, Orange und Violett, gelegentlich auch in Blau- und Grüntönen. Das lag daran, dass die Aerosole in der Luft das Sonnenlicht in besonderer weise streuen. Das wichtigste Bild, das bei dem Maler einen solchen Himmel dokumentiert, ist das Gemälde Frau in der Morgensonne

Bei vielen Malern in Europa hatten sich um diese Zeit die Bilder-Himmel verändert, so etwa auch bei William Turner. Dieser Zusammenhang ist auch wissenschaftlich belegt. Eine Gruppe um den Physiker Christos Zerefos vom National Observatory in Athen untersuchte Landschaftsmalereien aus den vergangenen fünf Jahrhunderten und verglich die Entstehungszeiten mit Daten der großen Vulkaneruptionen.